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Triesdorfer Gülletag

Bodennahe Gülleausbringung: Technik für jeden Betrieb

Die bodennahe, streifenförmige Gülleausbringung ist bald auf allen Flächen Pflicht. Welche Lösungen die Landtechnik für große und kleine Betriebe anbietet, war auf dem Triesdorfer Gülletag zu sehen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Im Endeffekt sind die Techniken bekannt, die in Zukunft noch zur Ausbringung von Gülle und Gärresten erlaubt sein werden“, fasste Franz Helmle von der Landmaschinenschule Triesdorf im Rahmen des dortigen Gülletags die Stand der Technik zusammen. Die Maßgabe sei „bodennah und maximal effizient“.

Lösungen gegen Güllewürste

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Ein großes Thema sei dabei immer noch der Umgang mit unbehandelter Gülle mit hohen TS-Gehalten. Die sogenannten „Güllewürste“ beschäftigten viehhaltende Betriebe im Sinne der Futterqualität nach wie vor. Wie Helmle ausführte, bieten die Gülletechnikhersteller hier mittlerweile vielversprechende Lösungen an: Von Schleppschuhverteilern mit Doppeldüsen bis hin zu kompletten Neuentwicklungen wie dem Rohrverteiler.

Ein weiterer Ansatz ist laut Helmle die Behandlung der Gülle mit Separatoren. Die dabei entstehende Flüssigphase hätte deutliche Vorteile hinsichtlich der Infiltration und schnellen Nährstoffverfügbarkeit. Der monetäre wie zeitliche und bauliche Aufwand sei dabei aber nicht zu unterschätzen. Das System müsse eben in den Betriebsablauf passen.

Auf dem Feld helfen Smart Farming Technologien wie Section Control dabei, Überlappungen mit doppelter Ausbringmenge zu vermeiden. Auch teilflächenspezifische Düngung unter Zuhilfenahme von NIRS-Sensortechnik und Applikationskarten helfe, die Effizienz auf der Fläche zu steigern.

Steigende Nachfrage nach Umrüstlösungen für Güllefässer

Helmle zufolge sind die Gülletechnikhersteller mittlerweile auch gut auf das Thema Nach- bzw. Umrüsten von Bestandsfässern mit bodennaher Ausbringtechnik eingestellt und hätten entsprechende Lösungen im Programm. „In der Theorie ist hier viel möglich, in der Praxis muss es aber rechtssicher sein“, gab der Spezialist hier zu bedenken und empfahl, sich immer eine Freigabe vom Fasshersteller einzuholen.

In seiner Beratungstätigkeit erlebt Helmle aktuell auch eine zunehmende Nachfrage nach kleineren Maschinen. Der Wunsch nach Bodenschonung auf der einen Seite und nach Flexibilität durch Eigenmechanisierung auf der anderen Seite seien hier Treiber.

Wo Schlagkraft ausschlaggebend ist, sieht Helme den Trend zur Trennung von Transport und Ausbringung ungebrochen. In den Anfangszeiten gerne genutzte alte Tankzüge würden hier mehr und mehr von Leichtbau-Zubringfässern der Gülletechnikspezialisten ersetzt.

Die nachfolgende Bildergalerie zeigt eine Auswahl der beim Triesdorfer Gülletag vorgeführten Maschinen.




Kommentar: Schleppschuhvermeidungstaktiken

Das Ende ist nah, es hat sogar schon ein Datum: Ab dem 01. Februar 2025 wird der Breitverteiler die Anforderungen der Düngeverordnung nicht mehr erfüllen und damit faktisch auch auf Grünland verboten sein. Denn ab diesem Tag verlangt das Gesetz eine bodennahe, streifenförmige Gülleausbringung oder eine im Hinblick auf Ammoniakemissionen gleichwertige Technik. Viele Bauern antworten mit dem Kauf eines Schleppschlauch- oder Schleppschuhverteilers.

Einige, vornehmlich im Süden beheimatete, Berufskollegen leisten hingegen ausdauernd Widerstand und fordern Ausnahmegenehmigungen für den aus ihrer Sicht sehr wohl noch konkurrenzfähigen Breitverteiler.

Und dann gibt es noch eine dritte Gruppe, die Schleppschlauch und -schuh ebenfalls skeptisch sieht, ihre Energie aber kreativer einsetzt und ganz neue Maschinenkonzepte entwickelt. Denn die Begriffe „bodennah“ und „streifenförmig“ sind zwar seitens des Gesetzgebers definiert, lassen aber Interpretationsspielraum, den findige Tüftler zu nutzen wissen – siehe zum Beispiel den Rohrverteiler von BHE Agrotec oder auch den Schleppfix aus der Schweiz.

Bei beiden handelt es sich um interessante Ansätze, die nun dem Vergleich mit der etablierten Technik standhalten müssen. Denn Gesetzeskonformität ist für die Landwirte ebenso selbstverständlich wie eine gleichmäßige Querverteilung (in Kurven wie am Hang) und eine langlebige, wenig störungsanfällige Konstruktion.

Andreas Holzhammer, Redaktion top agrar

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