Das Landtechnikunternehmen Claas wird voraussichtlich im Oktober dieses Jahres an seinem Standort in der südrussischen Stadt Krasnodar eine neue Fabrik zur Herstellung von Mähdreschern und Traktoren eröffnen.
Der Sprecher des Konzerns, Wolfram Eberhardt, bestätigte in dem Zusammenhang gegenüber AGRA-EUROPE eine Meldung der Moskauer „Bauernmitteilungen“, wonach sich die dortige Produktionskapazität dann auf 1 500 bis 1 800 Maschinen belaufen werde. Im Vergleich zum bisherigen Betrieb würde sich die Produktionsfläche verzehnfachen.
In der neuen Fabrik wird laut Eberhardt zudem die gleiche Wertschöpfungstiefe erreicht wie in Harsewinkel. So werde unter anderem eine Lackieranlage errichtet. Die Investitionssumme bezifferte der Konzernsprecher auf „110 Mio Euro plus x“. Aktuell sind am Claas-Standort in Krasnodar rund 200 Mitarbeiter beschäftigt; bei gutem Absatz könnte diese Zahl nach Fertigstellung der neuen Fabrik Eberhardt zufolge auf bis zu 500 steigen.
Claas konzentriert sich auf digitale Landmaschinenvernetzung
Claas plant außerdem, Arbeitsprozesse im Agrarbereich mit einer durchgängigen Digitalisierung der Maschinen einfacher, produktiver und umweltschonender zu gestalten. So werden darauf ausgelegte Exponate gemeinsam mit den Kooperationspartnern GEA Farm Technologies, Amazone und dem Softwareproduzenten 365FarmNet auf der Computermesse CeBIT in Hannover vorgestellt.
Das Potential der Produktivitätssteigerung werde beim Messeauftritt unter anderem durch die Arbeitsweise des Großtraktors Axion 830 verdeutlicht: Während der Aussaat mit dem Traktor sorgten Ausbringkarten auf Basis von Satellitendaten dafür, dass das Saatgut für ein bestmögliches Wachstum der Pflanzen ausgebracht werde. Ein Telemetriesystem dokumentiere den Arbeitsfortschritt; zusätzlich unterstützten Wetterdaten, welche die Agrarmanagementsoftware des Softwarepartners bereitstelle, den Landwirt bei der Anpassung seiner täglichen Arbeitsplanung an die Witterungsbedingungen.
Auf Grundlage der im gleichen System eingebuchten Ernteerträge werde ihm auch die Futterkalkulation für sein Milchvieh erleichtert. Ein vernetzter Melkstand liefere in Echtzeit die relevanten Daten der Kuh, welche Rückschlüsse auf die Tiergesundheit und Optimierungsoptionen in der Fütterung ermöglichten. Insgesamt 15 Partner hätten sich bislang 365FarmNet angeschlossen, um das landwirtschaftliche Betriebsmanagement zu vereinfachen.
