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Claas Mäh-Dresch-Binder nach 75 Jahren wieder im Einsatz

Frühere Claas-Mitarbeiter haben einen historischen Mäh-Dresch-Binder (MDB) in der Restaurationswerkstatt des Unternehmens aufwändig wiederhergestellt. Die Maschine lief vor 75 Jahren im Harsewinkler Werk vom Band. Daher ließ es sich auch Helmut Claas nicht nehmen, beim ersten Ernteeinsatz dabei zu sein.

Lesezeit: 3 Minuten

Frühere Claas-Mitarbeiter haben einen historischen Mäh-Dresch-Binder (MDB) in der Restaurationswerkstatt des Unternehmens aufwändig wiederhergestellt. Die Maschine lief vor 75 Jahren im Harsewinkler Werk vom Band. Daher ließ es sich auch Helmut Claas nicht nehmen, beim ersten Ernteeinsatz dabei zu sein.

 

Der Mäh-Dresch-Binder war die erste funktionierende Maschine ihrer Art in Europa, nachdem andere Hersteller bereits erfolglose Versuche unternommen hatten. CLAAS stellte den gezogenen Anhänge-Mähdrescher, der gleichzeitig mähte, das Getreide drosch und das Stroh band, im Jahr 1936 vor. „Auf dem sächsischen Rittergut Zschernitz wurde der Mäh-Dresch-Binder in der Ernte vorgeführt und sofort auf dem Feld verkauft“, erzählt Helmut Claas. „Der Besitzer des 600 ha großen Betriebes war so begeistert, dass er nach der ersten Maschine im nächsten Jahr noch drei weitere anschaffte.“

 

Das Besondere an dieser Maschine: Sie war die erste, die auf die europäischen Ernteverhältnisse angepasst war und die sich bald am Markt durchsetzen sollte. Drei Mann waren mit einer aus Traktor und Erntemaschine bestehenden Einheit in der Lage, täglich im Durchschnitt ca. 15 t, in Spitzen bis zu 20 t Getreide zu mähen, zu dreschen und zu bergen. „Wir waren damals mit dieser Maschine ‚First Mover‘, das hatte für uns eine riesengroße Bedeutung“, erinnert sich Helmut Claas. „Mit dem Mäh-Dresch-Binder hatten wir einen Marktanteil von 100%“.

 

CLAAS kaufte den 1939 gebauten Mäh-Dresch-Binder im Jahr 1994 für 4.000 DM. Die aufwändigen Restaurierungsarbeiten fanden 2010 bis 2011 statt. „Dazu haben wir in unzähligen Arbeitsstunden die Maschine inklusive der Nietverbindungen komplett zerlegt“, erzählt Martin Beckmann, unter dessen Leitung schon mehrere historische Maschinen wieder flott gemacht wurden.

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Der CLAAS Mäh-Dresch-Binder, gezogen von einem MAN Ackerdiesel, Baujahr 1958, erntet wie in alten Zeiten


Geschichte des Mäh-Dresch-Binders


Die Entwicklung des Mäh-Dresch-Binders begann bei CLAAS 1930. Professor Karl Vormfelde von der Landwirtschaftlichen Hochschule Bonn-Poppelsdorf hatte August Claas überzeugt, einen Mähdrescher speziell für europäische Verhältnisse mit dichteren Beständen und feuchterem Erntegut zu entwickeln.

 

Sein Assistent Dr. Walter G. Brenner wechselte für dieses Projekt von der Hochschule nach Harsewinkel und baute dort zusammen mit August Claas den ersten Mähdrescher in Deutschland. 1932 wurde die erste Maschine Landwirten und anderen Herstellern vorgeführt. Sie war zunächst als Frontschneider konzipiert und auf einen Traktor aufgebaut. Da die Maschine ständig stehen blieb, war das Interesse der anderen Fachfirmen schnell dahin. August Claas kommentierte dies mit den Worten: „Wenn die anderen nicht wollen, machen wir es allein.“

 

In den folgenden Jahren unternahmen die Entwickler zahlreiche Versuche und lernten viel über die Zusammenhänge von Leistung, Kraftbedarf, Ausdrusch und die beste Art, eine Dreschtrommel zu konstruieren. Sie konstruierten schließlich einen gezogenen Querflussmähdrescher, der es zur Serienreife schaffte. Der Einsatz der Maschine Nr. 1 im Jahr 1936 auf einem landwirtschaftlichen Betrieb bei Halle/Saale ging laut Claas als der „Sieg von Zschernitz“ in die Geschichte ein.

 

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