Claas zeigte diese Woche auf den DLG-Feldtagen den digitalen Jahresverlauf der Dokumentation von der Aussaat mit automatischer Reihenabschaltung über Sensoreinsatz im Raps und Düngung im Weizen bis zur Ernte mit Ertragskartierung.
Exakte Bodenproben als Grundlage für genaue Düngung
Die Bodenbedingungen innerhalb eines Schlages schwanken oft stark. Für eine effektive Teilflächenbewirtschaftung sind Kenntnisse über das Ertragspotenzial innerhalb eines Schlages sehr wichtig. Eine Bodenkartierung liefert detailliertes Wissen über die Standorteigenschaften und ist die Grundlage für eine effektive Bodenbeprobung.
Die Bodenbeprobung schafft wiederum die Basis für durchdachte Anbaustrategien. Der Grundsatz dabei lautet: Unterschiedliche Ertragspotenzialzonen benötigen unterschiedlich hohe Mengen an Grundnährstoffen. Eine auf die Bodenkartierung abgestimmte Probennahme zeigt die Versorgungen der einzelnen Zonen. Diese Zonierung ist die Grundlage für spätere Applikationskarten. Claas bietet sowohl Bodenkartierung als auch exakte Bodenbeprobung als innovative Dienstleistungen inklusive der nötigen Planungen an.
Präzise Aussaat mit automatischer Reihenabschaltung
Am PC mit 365FarmNet kann nicht nur die Fruchtfolgeplanung erfolgen. Auch die Fahrspuren und Fahrgassen lassen sich optimal auf den Schlag abgestimmt bereits festlegen, erklärte das Unternehmen in Bernburg weiter.
Bei der Arbeit auf dem Feld soll die durch die AEF standardisierte ISOBUS Funktion Section Control unterstützen. Sie schaltet die Teilbreiten des Anbaugerätes bei Überlappungen ein- oder aus. Das präzise Schalten spart vor allem bei ungleichmäßigen Feldgrenzen mit viel Überlappungspotenzial Saatgut ein, heißt es. Die Section Control Funktion im S10 Terminal kann auch bei weiteren Anwendungen, zum Beispiel zum Pflanzenschutz, genutzt werden.
Düngung und Pflanzenschutz mit dem CROP SENSOR
Der CROP SENSOR ist laut Claas der erste von der AEF zertifizierte ISOBUS Pflanzensensor am Markt. Damit stehe ein Online-Werkzeug für die optimierte Ausbringung von N-Dünger, Wachstumsreglern oder Pflanzenschutzmitteln in verschiedenen Kulturen zur Verfügung. Es wird nur die von den Pflanzen benötigte Menge ausgebracht. Zusätzlich soll der CROP SENSOR in der Lage sein, die Online-Daten aus der Messung mit einer hinterlegten Potentialkarte abzugleichen. So werde nicht nur der aktuelle Pflanzenbestand als Stellgröße für die Ausbringmenge berücksichtigt, sondern auch das Potenzial des Standorts.
Der CROP SENSOR von Claas besitzt ein aktives Messsystem mit vier Hochleistungs-LEDs. Diese Hochleistungs-LEDs ermöglichen einen 24-stündigen Einsatz des Sensors, da das System sowohl vom Umgebungslicht als auch vom Tagesgang unabhängig ist. Aus diesem Grund entfällt auch eine Nachkalibrierung des Systems.
Der Biomasse- und N-Index sind die Messgrößen des Sensors. Der biomasseorientierte Messwert gibt Auskunft über die Bestandsdichte. Dank des Biomasseschwellwerts könne das System sehr gut auf extreme Situationen wie Trocken- oder Frostschäden reagieren, so das Unternehmen weiter. Der N-Index ist ein Vegetationsindex, der sich an der Grünfärbung der Pflanze orientiert. Anhand des N-Index kann die Nährstoffversorgung der Pflanze abgeleitet werden, und zwar unabhängig von der Sorte, dem Tagesgang und der Beleuchtungsintensität.
Mit dem N-Index wird die Nährstoffbedarfsanalyse vor allem in den späteren Stadien des Pflanzenwachstums durchgeführt. Mit dem Biomasse-Index kann bereits in frühen Stadien die Applikationsmenge variiert werden sowie eine teilflächenspezifische Ausbringung von Wachstumsreglern und teils auch Fungiziden erfolgen.
Ertragskartierung als Erfolgskontrolle und Datengrundlage
Am Ende eines Produktionsablaufs steht die Erfolgskontrolle. Um zu erfahren, ob die über das Jahr durchgeführten Maßnahmen erfolgreich und zielführend waren, erfolgt eine Dokumentation der geernteten Mengen.
Sensoren in der Erntemaschine erfassen Ertrag und Kornfeuchte. Alle ein bis zwei Sekunden wird ein Ertragswert generiert. Die Verknüpfung der Ertragsmessung mit präzisen GPS-Signalen verknüpft die Ertragsmesspunkte mit geografischen Koordinaten. Die Ertragskartierung liefert eine ganzheitliche Betrachtung des räumlichen Ertragspotenzials in der gesamten Fläche, so die Berater weiter.
Per TELEMATICS oder über eine Speicherkarte gelangen die Daten von der Maschine in eine Betriebsmanagementsoftware wie zum Beispiel AGROCOM NET oder 365FarmNet. Die mit der Software erstellten Ertragskarten zeigen Ertragsunterschiede innerhalb der Flächen sehr schnell auf und helfen, mögliche Problembereiche zu lokalisieren. Auf Basis dieser Karten können teilflächenspezifische Bewirtschaftungsmaßnahmen weiter verfeinert und in den Folgejahren durch Vergleiche kontrolliert werden. Ein Vergleich der Potenziale von unterschiedlichen Kulturen ist möglich, eine wichtige Grundlage für die Fruchtfolgeplanung. Die Daten mehrerer Jahre liefern umfassende Potenzialkarten und Prognosetrends.
