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Presseevent Waiblingen

Das sind die Stihl-Neuheiten 2019 + Geschäftsbericht

Die Firma Stihl hat in Waiblingen ihre Neuheiten 2019 der internationalen Presse vorgestellt. Außerdem berichtete der Vorstand vom Geschäftsverlauf. top agrar war dabei.

Lesezeit: 11 Minuten

Die Andreas Stihl AG & Co. KG hat am Dienstag in Waiblingen ihre neuesten Produkte vor über 100 Journalisten aus der ganzen Welt vorgestellt. Die Geschäftsführung ging anschließend auf die derzeit schwierige Marktsituation ein: So ist der Umsatz zwar gestiegen, das Unternehmen spürt aber eine deutliche Kaufzurückhaltung aufgrund der Dürren 2018 und 2019. Auch die schwächere Kaufkraft im Ausland, wie etwa in den USA, mache sich bemerkbar. Das USA-Geschäft macht ein Drittel des gesamten Konzernumsatzes aus.

Große Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich verzeichnet die Firma dagegen bei der Akku-Sparte. Vorstandsvorsitzender Dr. Bertram Kandziora legt aber großen Wert darauf klarzustellen, dass Stihl „kein Stück bei der Entwicklung der Benzingeräte“ nachlasse. Gerade professionelle Anwender hatten zuvor entsprechende Sorgen geäußert. Den ganzen Geschäftsbericht finden Sie unten.

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Stihl startet Onlineshop

Unter Zugzwang sieht sich Stihl beim Onlinehandel: Bislang gibt es Stihlprodukte nur über den Fachhandel, da der Beratungs- und Servicegedanke für das Unternehmen wichtig ist. Da Kunden aber dem allgemeinen Trend folgend zunehmend auch Maschinen und Akku-Produkte über das Internet kaufen, kündigt Stihl den Aufbau eines Onlineshops an. Die Preise dort werden sich aber wie beim Fachhändler an der UVP orientieren, d.h. online nicht günstiger sein. Denkbar seien jedoch Aktionen mit Rabatten. Hintergrund ist, dass der Hersteller seine Händler nicht schwächen will. Dazu gibt es zwei Modelle: Kauft ein Kunde ein Stihl-Gerät online unter stihl.de, teilt der Shop dies dem nächstgelegenen Händler mit. Dieser übernehme dann Beratung und Service. Oder der Online-Kunde lässt sein Gerät zum Stihl-Händler schicken und erhält bei Übergabe die Einweisung. Denn Motorsägen werde Stihl nicht als Paket an den Endkunden versenden, sagte Kandziora.

Ebenfalls im Aufbau befindet sich ein Fan-Shop mit Stihl-Artikeln unter www.stihl-markenshop.de.

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Einige ausgewählte Neuheiten:

Motorsäge MS 261 C-M

Die dritte Generation der Benzin-Motorsäge STIHL MS 261 C-M ist Anfang 2020 verfügbar und soll 20 % mehr Schnittleistung bei reduziertem Gewicht bieten.

Der 3 kW-starke Stihl 2-MIX-Motor wiegt 4,9 kg. Betonenswert ist laut den Ingenieuren das optimale Systemgewicht, dem Gewicht der unbetankten Säge mit Kette und Schiene. Komplett ausgestattet mit der neuen serienmäßigen Schneidgarnitur wiegt sie lediglich 5,8 kg und führe damit weiterhin die Leistungsklasse der 50 cm³-Kettensägen an, heißt es.

Das vollelektronische Motormanagement Stihl M-Tronic regelt in jedem Betriebszustand den Zündzeitpunkt und die Kraftstoffdosierung unter Berücksichtigung äußerer Faktoren wie Temperatur und Höhenlage. Es stelle eine durchweg optimale Motorleistung, konstante Höchstdrehzahl und sehr gutes Beschleunigungsverhalten sicher, erklären die Entwickler. Bei Bedarf könne der Anwender auch selbst einen Kalibrierungszyklus durchführen: einfach starten, Leerlauf, Vollgas, fertig. Die maximale Drehzahl sei sofort verfügbar.

Die neue Sägekette Stihl .325“ Pro soll eine extrem hohe Schnittleistung erzielen. Zugleich zeichne sie sich durch ihre außergewöhnliche Vielseitigkeit aus, weil sie nutzbar sei für nahezu alle Anwendungen. Mit schmaler Schnittfuge erhöhe sie im Vergleich zur bisherigen Serienausstattung der MS 261 C-M die Schnittleistung um bis zu 20 % – und das bei bis zu 20 % verringerten Vibrationen, erklärte der Vorführer.

Bald auf den Markt kommt auch die schlanke und leichte Führungsschiene Stihl Light 04 für schnellere und weichere Stechschnitte. In der Ausführung mit 40 cm Länge wird das Systemgewicht zudem um 100 Gramm reduziert.

Akku-Motorsäge MSA 220 C-B

Die neue Stihl MSA 220 C-B ist die leistungsstärkste Motorsäge im Stihl Akku-Sortiment und ab sofort lieferbar. Sie ist besonders geeignet für die Gehölzpflege, das Bauen mit Holz sowie das Fällen und Aufarbeiten von Schwachholz.

Die Säge startet auf Knopfdruck, beschleunigt schnell und könne durch ihre konstant hohe Schnittleistung unabhängig vom Ladezustand des Akkus überzeugen. Verantwortlich hierfür ist der elektronisch geregelte, bürstenlose Elektromotor. Dieser soll einen überdurchschnittlichen Wirkungsgrad aufweisen und arbeite nahezu verschleißfrei. Außerdem verfügt der ebenfalls neue Akku Stihl AP 300 S über 25 % mehr Energiegehalt gegenüber dem AP 300 und ermöglicht mit einer Ladung eine Laufzeit von bis zu 45 Minuten. Dabei soll die Arbeit dank der hohen Kettengeschwindigkeit von 24 m/s auch beim Entasten von Schwachholz zügig von der Hand gehen, erklärte der Produktmanager.

Bei der MSA 220 C-B kommt serienmäßig eine Vollmeißel-Sägekette zum Einsatz: Die 3/8" Picco Super 3 sei schnittstark sowie vibrations- und rückschlagarm.

Der neue 36-V-Lithium-Ionen-Akku AP 300 S ist mit allen Geräten des Stihl AkkuSystems PRO kompatibel. Dieses umfasst über die neue Säge hinaus mehr als 20 weitere Geräte für verschiedenste Anwendungen sowie Akkus mit unterschiedlichem Energieangebot und Ladegeräte.

Blasgerät BR 800 C-E

Stihl erweitert seine Blasgeräte um drei leistungsstarke Modelle. Das Stihl BR 800 C-E ist mit einer Blaskraft von 41 Newton und dem stärkeren 4-MIX-Motor mit 3,2 Kilowatt Leistung das neue Flaggschiff unter den Benzin-Blasgeräten. Besonders praxisnah ist der Seitenstart. Er ermöglicht es, den Motor bei kurzen Unterbrechungen ganz einfach erneut zu starten, ohne das Gerät vorher absetzen zu müssen.

Neu ist auch die stufenlose Schnellverstellung des Blasrohrs: Dank ihr lässt sich das Blasrohr beispielsweise für den Einsatz in engen, schmalen Bereichen verkürzen. Die Maschine wiegt 11,7 kg. Ein Antivibrationssystem soll Schwingungen an Griff und Rücken reduzieren. Die Position des Handgriffs ist per Schnellverschluss justierbar, sodass das Gerät einfach und mühelos an wechselnde Anwender angepasst werden kann.

Akku-Blasgeräte

Das Akku-Sortiment wird ergänzt durch die beiden handgetragenen Blasgeräte Stihl BGA 200 und BGA 86. Sie sind geräuscharm und können auch in lärmsensiblen Bereichen ohne Einschränkung betrieben werden.

Das BGA 200 eignet sich mit einer Blaskraft von 21 Newton für die Reinigung großer Flächen. Die maximale Luftgeschwindigkeit gibt der Hersteller mit 84 m/s und den Luftdurchsatz mit 941 m3/h an. Dabei ist das Akku-Blasgerät mit einem Schallleistungspegel von 93 dB(A) leise im Betrieb und damit prädestiniert für den Einsatz in lärmsensiblen Umfeldern.

Die Blaskraft regelt der Nutzer bedarfsgerecht über drei Stufen per ergonomisch angeordnetem Wippschalter. Eine zusätzliche Boost-Funktion ruft die maximale Leistung des Gerätes ab. Zudem verfügt das BGA 200 über ein per Knopfdruck in der Länge verstellbares Blasrohr.

Die für den Betrieb des BGA 200 erforderliche Energie liefert ein 36-V-Lithium-Ionen-Akku aus dem Stihl AkkuSystem PRO. Für das BGA 200 sind alle Akkus des Systems kompatibel und werden entweder per Gürteltasche oder Rückentragsystem mitgeführt (Serie Stihl AP). Alternativ stehen die rückengetragenen Akkus der STIHL AR-Serie mit besonders hohem Energieinhalt für ganztägige Einsätze zur Wahl. Die Verbindung erfolgt einfach via Anschlussleitung über eine Buchse am Blasgerät. Lieferbar ist es ab Mai 2020.

Das BGA 86 ist mit einer Blaskraft von 15 Newton um bis zu 50 Prozent stärker als das bisherige Modell BGA 85. Der Luftdurchsatz beträgt bis zu 780 m³/h. Ohne Akku wiegt das Gerät 2,8 kg. Die Drehzahl lässt sich direkt am Griff exakt und stufenlos regulieren. Der maximale Schallleistungspegel ist mit 91 dB(A) angegeben. Lieferbar ab Februar 2020.

Unkrautentferner Stihl RG

Der Unkrautentferner Stihl RG ist ein neues Gerät für die schleuderarme Unkrautentfernung mit Freischneidern. Das als Anbaugetriebe erhältliche Schneidwerkzeug verfügt im Gegensatz zu rotierenden Mähfäden und Metallwerkzeugen über zwei gegenläufig oszillierende Messer. So wird das Risiko von Beschädigungen durch aufgewirbelte Steinchen oder Split deutlich reduziert. Wie die Firma in einer Vorführung zeigte, kann man mit den Messern bedenkenkenlos an Bordsteine anschlagen und an ihnen entlangarbeiten, ohne das erhöhter Verschleiß entsteht.

Profi Akku-Rasenmäher RMA 765 V

Für professionelle Anwender gedacht ist der akkubetriebene Rasenmäher RMA 765 V. Der robuste Mäher, der ab der Saison 2020 erhältlich ist, verfügt über ein langlebiges Aluminium-Druckgussgehäuse mit Polymer-Einsatz und hat eine Schnittbreite von 63 Zentimetern. Die Mähdauer gibt der Hersteller mit bis zu 70 Minuten an. In der Zeit könne man Rasen mit bis zu 3.100 Quadratmeter schaffen. Die Schnitthöhe ist variabel zwischen 25 bis 100 mm einstellbar und lässt sich per Einzelrad-Höhenverstellung an unterschiedliche Gegebenheiten anpassen.

Interessant ist der Eco-Modus: Hierbei erkennt der Mäher automatisch den anfallenden Kraftbedarf im Gras. Werden keine 3300 Umdrehungen der Messer benötigt, reduziert er auf bis zu 2800 Umdrehungen. Der Textilkorb fasst 80 Liter.

Seine Energie bezieht der RMA 765 V aus einem der 36-V-Lithium-Ionen-Akkus aus dem AkkuSystem PRO. Für den Betrieb des RMA 765 V können je nach Bedarf Akkus aus der Serie STIHL AP – wie beispielsweise der AP 300 S – mittels eines Doppelschachtadapters eingesetzt oder ein rückentragbarer Akku, wie der neue STIHL AR 3000 L, auf den Mäher geklickt werden. Die neuen rückentragbaren Akkus mit höherem Energieangebot aus der Serie AR verfügen über eine Bluetooth-Schnittstelle und sind in das Flottenmanagement-System STIHL connect pro integrierbar; so können Ladezustand und Nutzungsdauer des Energiespeichers per Smartphone abgefragt werden; alternativ lässt sich der Ladezustand auch an der Kontrolleinheit am Lenker ablesen.

Vorwärts bis zu 5,5 km/h geht es mit dem stufenlosen Vario-Antrieb. Ohne Akku wiegt er 42 kg, mit Akku 55 kg.

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Schwieriges Geschäft

Zum Geschäftsbericht: Die Stihl Gruppe hat von Januar bis August 2019 einen Umsatz von 2,8 Mrd. Euro erzielt. Das entspricht einem Wachstum von 6,1 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ohne Berücksichtigung der Kurseffekte hätte die Steigerung 4,8 % betragen.

„Das Plus ist vor allem zurückzuführen auf eine stärkere Nachfrage nach höherpreisigen Produkten. Der Gesamtabsatz hat sich weniger dynamisch entwickelt. Wir konnten jedoch weiter Marktanteile im Benzin-Segment gewinnen“, erklärte STIHL Vorstandsvorsitzender Dr. Bertram Kandziora auf der Pressekonferenz des Unternehmens am 17. September.

Der Absatz bei Akku-Geräten konnte zweistellig gesteigert werden, die Nachfrage nach Benzin-Produkten ist jedoch leicht zurückgegangen. Die im Vorjahr ungünstigen Witterungsbedingungen in einigen Schlüsselregionen mit starker Hitze und wenig Regen sowie die schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Handelshemmnisse bremsten das Geschäft. „Viele Fachhändler hatten noch gefüllte Läger aus dem Vorjahr. Entsprechend fielen die Bestellungen in diesem Jahr eher verhalten aus“, so der Vorstandsvorsitzende.

„In Summe haben wir beim Absatz aufgrund der herausfordernden Rahmenbedingungen in der ersten Hälfte des Jahres weltweit nur ein leichtes Plus erzielt. Die schwächelnde Weltkonjunktur, zunehmende Handelsschranken und nach wie vor unklare Brexit-Regelungen sind nicht gerade förderlich für unser Geschäft. Es gibt jedoch Unterschiede in den einzelnen Märkten“, berichtete Dr. Kandziora. West- und Osteuropa mit Ausnahme Russlands entwickelten sich positiv. Insbesondere der Absatz der Akku-Produkte, aber auch die Benzin-Produkte haben zu dieser Entwicklung beigetragen.

Für den Absatzrückgang in Russland sind vor allem hohe Lagerbestände aus dem Vorjahr verantwortlich. Grund war der trockene Sommer 2018. Hinzu kommt die nach wie vor schwache Kaufkraft. Der nordamerikanische Markt liegt beim Absatz leicht über Vorjahresniveau.

Ein Wachstumsmarkt mit langfristiger Perspektive für die Stihl Gruppe ist Afrika – allerdings derzeit noch auf sehr niedrigem absoluten Niveau. In Lateinamerika wird das Unternehmen die Vertriebsaktivitäten weiter verstärken. 2020 eröffnet Stihl eine eigene Vertriebsgesellschaft in Peru. Weltweit arbeiteten zum Stichtag 31. August 2019 16.823 Mitarbeiter bei der Firma.

Kandziora zeigte sich für den Herbst zuversichtlich, bei günstiger Witterung und mit attraktiven Kampagnen weiter wachsen zu können. Der deutsche Markt wird von der STIHL Vertriebsgesellschaft im hessischen Dieburg beliefert. Der dortige Betrieb ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. So ist der Umsatz von Stihl Dieburg seit der letzten Erweiterung der Logistik im Jahr 2009 um 60 % gestiegen. Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums und der steigenden Anforderungen des deutschen Marktes investiert Stihl mehr als 25 Mio. Euro in den Ausbau des Standortes und errichtet ein neues Logistikgebäude, das Ende 2020 in Betrieb genommen werden soll.

Ausblick und Fachkräftemangel

Im Hinblick auf geschäftliche Perspektiven resümierte Dr. Kandziora: „In unserer strategischen Planung gehen wir langfristig von weiterem Wachstum aus. Aufgrund zunehmenden Wettbewerbs, schwächelnder Weltkonjunktur und weltweiter Handelskonflikte sind wir insbesondere kurzfristig nur verhalten optimistisch.“ Am Standort Deutschland sucht Stihl nach Fachkräften in den Bereichen Elektro-/Nachrichtentechnik, technische Informatik, Soft-/Hardwareentwicklung, Elektro-/Akku-entwicklung, Produktentwicklung und IT. Das Stammhaus hat derzeit etwa 350 offene Stellen. Im direkten Bereich rechnet das Unternehmen hierzulande in diesem Jahr nicht mit weiteren Neueinstellungen.

Auch die Branche motorbetriebener Garten- und Forstgeräte befindet sich derzeit im Umbruch. Dr. Kandziora: „Wir haben uns auf die Transformation mit hohen Investitionen in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter sowie in Akku-Technologie, Elektronik und Robotik vorbereitet. Diese Strategie werden wir weiter vorantreiben und optimieren.“

Anfang 2022 endet der 4. Fünfjahresvertrag von Dr. Kandziora. Er sei dann 66 Jahre und man könne sich nun denken, wie es weitergeht, sagte er und verwies auf den jüngsten Personalwechsel beim Entwicklungsvorstand. Hier hat Anke Kleinschmit Wolfgang Zahn abgelöst.

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