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topplus Traktortest '22

Der Kubota M 4073 im top agrar-Vergleichstest

Handlich, wendig und gut ausgestattet zeigte sich der Kubota im Vergleichstest, dafür aber mit überdurchschnittlichem Verbrauch – die Messwerte und Bewertungen des Kompakttraktors im Detail.

Lesezeit: 6 Minuten


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Inhaltsverzeichnis


Die Traktoren der Reihe M4003 sind die kleinsten Standard-Traktoren des Herstellers Kubota und werden in Japan gefertigt. Die zwei Modelle mit 66 bzw. 74 PS haben 3,3 l-Vierzylinder und erreichen die Abgasstufe V ohne AdBlue über eine Abgasrückführung und einen Partikelfilter. Interessant ist die Fertigungstiefe: Motoren, Getriebe, Achsen und Kabinen stammen aus eigener Produktion.

Kabine & Ergonomie

Das Design des Interieurs wirkt vielleicht angejahrt. Die Verarbeitung fanden wir in Ordnung, doch die mausgrauen Kunststoffverkleidungen zeigen an den Fügestellen Spalten. Trotzdem ist das Ganze robust und die Serienausstattung der Kabine umfangreich.

Die Sechspfostenkabine fällt nicht besonders geräumig aus (135 x 142 cm, L x B), dafür sitzt der Fahrer mit einer Plattformhöhe von einem Meter relativ hoch. Das Lenkrad schwenkt federunterstützt per Pedal weg, auch von rechts kann man einsteigen. Auffällig ist, wie gut die (von innen verriegelbaren) Türen und die Heckscheibe schließen. Die Lautstärke liegt mit 74 dB(A) genau im Gruppenschnitt.

Der Grammer-Luftfedersitz ist bequem. Der klappbare Beifahrersitz hat eine große Sitzfläche, aber nur eine Mini-Lehne und der Gurt hat keine Automatik. Die Beinfreiheit ist in Ordnung.

Die kurze, flache Haube und der nach unten links verlegte Auspuff ermöglichen eine gute Sicht nach vorne. Das serienmäßige Glasdach und der schmale Holm am Übergang zur Frontscheibe bieten Sicht auf alle Frontlader-Positionen. Auch nach hinten bzw. zu den Seiten lässt sich alles überblicken.

Die meisten Funktionen der Bedienelemente sind klar, doch die Anordnung der Schalter fanden wir verstreut. Dafür gibt es einige praktische Ablagemöglichkeiten und die serienmäßige Klimaanlage ist einfach zu bedienen. Der Auslass – in Richtung Frontscheibe und/oder Fahrer – lässt sich sogar elektrisch umschalten. Vorne und hinten gehören je zwei LED-Arbeitsscheinwerfer zur Serienausstattung.

Motor

Fuß- und Handgas lassen sich nach unserer Erfahrung gut dosieren und haben uns gefallen. Der M 4073 bietet zwei Drehzahlspeicher, deren Programmierung nicht sofort logisch ist: Zum Abrufen der Speicher muss der Handgashebel leicht nach vorne geschoben sein. Ebenfalls möglich: Drehzahlspeicher hält konstant 540 Zapfwellen-U/min.

Von den angegebenen 74 PS des Vierzylinders (Stufe V, ohne AdBlue) kommen knapp 60 PS maximal an der Zapfwelle an. Bei hohen 2.000 U/min fließen dann 272 g/kWh durch die Injektoren des Motors – der höchste Wert im Vergleichstest (Ø = 256 g/kWh). Im Teillastbereich haben wir ebenfalls höhere Verbrauchswerte gemessen, allerdings nur wenig über dem Schnitt. Trotzdem unser Fazit: Überaus sparsam zeigte sich der Kubota-Motor nicht.

Getriebe & Zapfwelle

Das Getriebe teilt die Gänge in drei Gruppen, davon eine Kriechganggruppe. Die sechs Gänge pro Gruppe schaltet man einigermaßen leichtgängig mit einem Hebel – inklusive Kupplungsknopf, der ein sehr sanftes Einkuppeln ermöglicht. Hier wäre eine Stop-and-Go-Funktion zum Auskuppeln per Bremspedal eine perfekte Ergänzung. Ein weiterer Knopf wechselt sanft die Lastschaltstufe.

Beim Schalten stießen unsere Testfahrer leicht an den elektronischen Frontladerhebel, der am Sitz befestigt ist. Das will Kubota künftig ändern. Beim Verlassen der Kabine muss der Getriebeschalthebel in der Parksperre sein – sonst piepts.

Das Getriebe ist eigentlich auf 50 km/h ausgelegt, deshalb regelt der Motor im sechsen Gang ab. So erreicht der M 4073 42,5 km/h bei ca. 1.900 U/min. Auf 40 km/h kommt der Kubota auch im fünften Gang, dann aber mit Nenndrehzahl. Weil der Motor hier seine Maximalleistung hat, muss man an Steigungen meist in den 5. Gang zurückschalten.

Zwischen 4 und 12 km/h zählten wir acht gut abgestimmte Gänge. Insgesamt scheint das Getriebe straffer zu laufen als bei den anderen: Beim Rolltest bergab erreichte der ausgekuppelte Kubota nur 27 km/h – der leichtgängigste kam hier mit seinem einfachen Getriebe auf 38 km/h. Die gute lastschaltbare Wendeschaltung sitzt links am Lenkrad. Ihre Aggressivität lässt sich verstellen, der Unterschied ist aber eher gering.

Als Zapfwellengeschwindigkeiten bietet der Kubota standardmäßig 540 und 540E. Optional (und auch nachträglich) gibt es auch 540 und 1.000. Zum Test erschien der Japaner zudem mit dem optionalen Sanftanlauf. Den Geschwindigkeitswechsel per Hebel hinten rechts an der Kabinenrückwand fanden wir okay.

Der ordentliche Zapfwellen-Dreh-Drückschalter liegt auf der Konsole. Der Sitzkontakt ließ sich im Stationärbetrieb leider nicht per Schalter deaktivieren. Die Welle stoppte, sobald der Fahrer aufstand. Er musste sie für diese Einsätze per Außenbedienung (links) starten. Mittlerweile gibt es serienmäßig einen Schalter für den Sitzkontakt.

Hydraulik & Hubwerk

Als maximalen Ölstrom haben wir 62 l/min gemessen: Das ist deutlich über dem Schnitt der Testgruppe (rund 50 l/min) – prima! In der Testausstattung bot der Kubota zwei dw-Anschlüsse links, deren Staubkappen für einige Stecker zu klein waren. Die Bedienhebel sitzen dafür in guter Position auf der Seitenkonsole, lassen sich leicht bedienen und bieten je eine Schwimmstellung. Der Ölstrom ist zentral einstellbar, die Kennzeichnung der Anschlüsse überzeugte weniger.

Die mechanische Hubwerksregelung des Testtraktors empfand unser Testteam als okay. Die Hebel auf der Konsole lassen sich gut bedienen. Die mechanische Außenbedienung (links) arbeitet mit Drehrad plus Bowdenzug. Sie könnte feinfühliger sein. Eine EHR gibt’s optional.

Die knapp 60 cm Hubweg des Kompakttraktors gehen noch in Ordnung. Mit 2,7 t stemmt der Kubota etwa 200 kg mehr als der Schnitt seiner Vergleichsgruppe. Prima ist auch die Nutzlast: Bei abgebauter Schwinge darf er legal 2,2 t schultern, das sind rund 600 kg mehr als der Gruppendurchschnitt.

Antriebsstrang & Komfort

Durch die Portalfrontachse kommt der Kubota mit 7,80 m auf den geringsten Wendekreis (Ø = 9,40 m). Die Lenkung ist relativ lang übersetzt. Der Blinker-Rücksteller ist gut. Die Bremse geht mitunter ruppig ran. Die Getriebesperre muss zum Start eingelegt sein, was durchaus lästig ist. Der Allrad wird per Kippschalter aktiviert, für die Differenzialsperre gibt es ein (sehr) mechanisches Hackenpedal. Den Fahrkomfort auf der Straße beurteilen unsere Tester mit gut.


Frontlader LK1500H

Unser Testtraktor war der erste Kubota mit MX-Lader ab Werk – inklusive hydraulischer Parallelführung und Federung. Er trat mit einem sehr komfortablen, elektro-proportionalen Hebel an, der am Sitz montiert ist. Damit ließen sich die Funktionen wie bei einem Bagger feinfühlig steuern und mischen. Der Fahrer kann den Hebel per Knopf sperren und den dw-Anschluss an der Schwinge proportional per Daumenschieber steuern. Es lässt sich sogar eine Werkzeugposition speichern und automatisch anfahren. Wenn sie erreicht ist, vibriert der Hebel kurz. Im Test war die höchste Frontladerausstattung, die mit 11.000 € ihren Preis hat. Es gibt auch günstigere Varianten mit MX-Lader.

Den einfachen An- und Abbau sowie den Multikuppler des MX haben wir schon häufiger gelobt. 3,51 m maximale Höhe und 1,32 m Überladeweite bei 2,50 m Hubhöhe sind gute Werte.

Die Aus- und Einkipp-Gradzahlen liegen knapp unter dem Schnitt. Mit der Palettengabel weicht die Paralellführung maximal 4° ab. Die Hubkraft erreicht 1,42 t und sinkt auf 1,15 t in 3 m Höhe ab, die Werte liegen leicht unter dem Gruppenschnitt. Bei den Reaktionszeiten der Laderfunktionen profitiert der Kubota von seiner großen Pumpe.

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