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topplus Traktortest '22

Der Massey-Ferguson 4708 M im top agrar-Vergleichstest

Der 4708 M von Massey Ferguson ist ein stimmiger Traktor mit vielen interessanten Details. Besonders hat uns das Getriebe gefallen – die Messwerte und Bewertungen des Kompakttraktors im Detail.

Lesezeit: 6 Minuten


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Inhaltsverzeichnis




Die Baureihe 4700 M von Massey Ferguson stammt aus einem Agco-eigenen Werk in China und folgt nun der Global Series, die 2014 vorgestellt wurde. Es gibt drei Modelle von 82 bis 100 PS (max. Leistung), unser Testmodell ist der kleinste. Alle haben einen AgcoPower 3,3 l-Dreizylinder. Sie erfüllen die Stufe V mit AdBlue und haben einen speziellen Partikelkatalysator. Die Traktoren gibt es als Plattform- oder als Kabinenschlepper.

Kabine & Ergonomie

Das Testteam war sich beim ersten Eindruck des MF einig: Ein stimmiger, schöner Traktor mit guter Verarbeitung. Das Interieur passt zu MF. Der Aufstieg von links ist durch die vor Schmutz geschützten Stufen, die guten Griffe und den ebenen Kabinenboden super. Nach rechts gibt es einen Notausstieg. Die Treppe klappt beim Öffnen der Tür runter und muss von außen wieder hochgeschwenkt werden, der Auslöser lässt sich deaktivieren. Das Lenkrad schwenkt per Hebel federbelastet weg – ein kleines Pedal wäre perfekt.

Die Sechspfosten-Kabine gibt ein gutes Raumgefühl (1,46 x 1,48 m; L x B). Die B-Säulen sind weiter nach hinten, die C-Pfosten hinten zur Mitte versetzt. Die geöffnete Tür steht ganze 68 cm heraus (Ø 59 cm). Der Grammer-Luftfedersitz hat eine ideale Position und kann schwenken. Der gute Beifahrersitz ist zweiteilig und lässt sich wegklappen. Hier gibt es ordentlich Beinfreiheit, allerdings fehlen Haltegriffe und der Sitz wackelte leicht.

Prima Sicht nach vorne, vor allem nach oben auf den Lader: Die Frontscheibe ist hochgezogen, es gibt nur einen schmalen Querholm zum Dachfenster. Ein Gitter auf dem Dach schützt den Fahrer, stört aber nicht – so soll es sein. Auch nach hinten und zu den Seiten ist die Sicht gut. Nur die langgezogenen Kotflügel liegen etwas im Blickfeld.

Die Anordnung und die Kennzeichnung der Bedienelemente fanden wir übersichtlich. Im Armaturenbrett gibt es ein Display, mit einer Taste springt man durch die Ebenen. Die Durchführung für Monitorkabel, Steckdosen und Ablagen in der Kabine gefallen.

Die Klimaanlage bietet Luftkanäle und Düsen von hinten bis zur Frontscheibe, was uns gut gefallen hat. Beide Seitenfenster lassen sich öffnen. Mit nur 72 dB(A) bei Maximalleistung ist der MF leiser als der Schnitt der Gruppe (75 dB(A)). Bei anderen Drehzahlen ist er teils lauter, was eventuell am Nageln des Triebwerks liegt.

Motor

Der Agco Power-Dreizylinder erfüllt die Stufe V über AdBlue (keine AGR) und ist mit knapp 83 PS eingetragen. Position und Funktion von Fuß- sowie Handgas haben uns gefallen, der Handgasschieber ist aber etwas straff. Es gibt einen Drehzahlspeicher, der durch Drücken und Halten programmiert wird, samt Anzeige im Display.

An der Zapfwelle haben wir maximal 75 PS bei hohen 1.980 U/min gemessen. Der spezifische Verbrauch lag mit 279 g/kWh dementsprechend hoch (Ø 259 g/kWh). Den günstigsten Verbrauch von 254 g je kWh erreichte der MF gar bei 2.150 U/min ab (Ø 241 g/kWh). Dann drehen 66 PS an der Welle. Bei 45 PS Teillast und unterschiedlichen Drehzahlen bewegte sich der Verbrauch aber wieder im Schnitt der Gruppe.

Getriebe & Zapfwelle

Das Dyna-2-Getriebe baut sich aus zwei Gruppen, je sechs Gängen (Kupplungsknopf am Hebel) und je zwei Lastschaltstufen auf. Der Schaltkomfort ist prima, die LS-Stufen wechseln ebenfalls sanft. Bei Bedarf kann der Fahrer eine Automatik aktivieren, die beim Hochschalten immer zur niedrigen LS-Stufe zurückspringt. Eine Stop & Go-Funktion, bei der man per Bremspedal auch auskuppelt, macht den Komfort komplett – prima, insbesondere mit einem Frontlader.

Im Bereich von 4 bis 12 km/h haben wir bei 1.800 U/min elf Übersetzungen gezählt. Der MF erreicht seine maximalen 42 km/h bei 1.700 U/min.

Die lastschaltbare Wendeschaltung hat den guten, MF-typischen Hebel mit Neutralposition. Hebt man ihn an, öffnet die Fahrkupplung. Ein praktischer Drehknopf regelt die Aggressivität des Richtungswechsels.

Bei der Zapfwelle gibt es die Optionen 540 + 540E oder 540 + 1.000, der Testtraktor trat mit letzterer an. Der Wechsel läuft – etwas schwergängig – per Hebel rechts hinten in der Kabine. Die elektro-hydraulische Schaltung ist Serie. Zum Stationärbetrieb muss man die Welle zweimal kurz hintereinander starten, ohne Person auf dem Sitz. Das ist nicht selbsterklärend. Eine Zapfwellen-Außenbedienung für den MF 4708 M gibt es leider nicht ab Werk.

Hydraulik & Hubwerk

Im Test bot der Traktor zwei mechanische dw-Steuerventilen, optional gäbe es ein drittes. Über eine Stellschraube hinten am Block lässt sich der Durchfluss für das erste Ventil einstellen. Die Anschlüsse liegen links, haben optional einen Leckölbehälter und der drucklose Rücklauf ist Serie. Beide Ventile bieten eine Schwimmstellung. Die Position und Bedienbarkeit der Hebel haben uns gefallen. Parallel an zwei Anschlüssen gemessen liegt die Ölfördermenge bei überdurchschnittlichen 79,5 l/min (Ø 63 l/min).

Die Hardware des Krafthebers ist praxisgerecht: Der MF 4708 M kommt ausschließlich mit EHR, die es in zwei Ausstattungen gibt. Die Einfache (im Test) bietet nur einen Schieber für die Höhe und einen Poti für die Mischregelung. Wir würden uns für die Vollausstattung entscheiden. Dann kommen Schnellaushub, Senkdrossel und Hubhöhenbegrenzung hinzu. Die Außenbedienung ist beidseitig und Serie.

Der Hubweg fällt mit 62,5 cm etwas geringer aus als der Gruppendurchschnitt (Ø 67 cm). Das Gleiche gilt für die Hubkraft von 3,2 t (Ø 3,6 t). Dafür punktet der MF bei der Nutzlast und den zulässigen Achslasten: Wenn die Schwinge abgebaut ist, darf er gut 2 t schultern (Ø 1,75 t).

Antriebsstrang & Komfort

Allrad und Differenzialsperre lassen sich per Kippschalter nutzen. Die Bremsen sind gut, die Handbremse liegt links neben dem Sitz.

Mit 2,7 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag ist die Lenkung kurz übersetzt, aber präzise. Der Wendekreis von 10,92 m liegt rund 1,10 m über dem Schnitt. Der Blinker sitzt leider rechts, hat aber einen automatischen Rücksteller, der im Test leider nicht immer zurücksprang. Die Rückspiegel verstellen sich relativ leicht.

Bei den Straßenfahrten hüpfte der MF dann und wann, was eventuell auch an den Reifen gelegen haben könnte.

Frontlader

Der FL 371X kommt von Alö. Der Lader hat eine mechanische Parallelführung, ist schlank konstruiert und sehr übersichtlich. Zum Test erschien er mit (manu­ell absperrbarer) Schwingenfederung aber ohne den optional lieferbaren Multikuppler. Die Kennzeichnung der Schläuche ist hier nicht besonders dauerhaft.

Der Abbau des Laders ist einfach: Werkzeug leicht ausgekippt absetzen, Stützen (Bolzen und Splint) ausklappen, Verriegelungsbolzen ziehen, Schaufel bodenparallel stellen: Die Konsolen lösen sich aus den Aufnahmen. Dann System drucklos machen und Schläuche trennen. Positiv sind uns die übersichtliche Werkzeugaufnahme, die gute Schaufelverriegelung und die praxisgerechte Parallelanzeige aufgefallen. Der mechanische Steuerhebel ist leichtgängig und feinfühlig. Traktor und Lader passen richtig gut zusammen.

Die Hubhöhe beträgt 3,61 m, die Überladeweite in 2,5 m liegt bei 1,04 m (Ø 3,61 m; 1,19 m). 56° Auskipp- und 42,5° Einkippwinkel sind prima (Ø 53°; 43°). Mit max. 7,3° Abweichung von der Waagerechten ist die Parallelführung mit der Palettengabel nicht ganz so präzise. Gute Hubkräfte von 1,89 t unten bis 1,44 t in 3 m Höhe (Ø 1,62 t; 1,28 t). Bei den schnellen Reaktionszeiten profitiert der Lader von der großen Pumpe des Traktors.

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