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Der neue Fendt 900 im top agrar-Fahrbericht

Fendt hat seinen neuen 900er enthüllt. Die sechste Generation ist jetzt mit dem gleichen Antriebsstrang-Konzept wie die 1000er Reihe unterwegs. Wir konnten ihn vorab fahren.

Lesezeit: 5 Minuten

--- Fotostrecke oben ---

Von außen sieht alles beim neuen 900er von Fendt lediglich nach einem Facelift aus: Das schicke Haubendesign vom 1000er angepasst, ein paar Details überarbeitet und fertig!? Das länger erwartete neue Bedienkonzept hat das Erfolgsmodell der Marktoberdorfer jedenfalls nicht an Bord. Es feiert zuerst beim 300er und 700er Premiere.

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Wir hatten im Allgäu die Gelegenheit, den neuen 900er in der Praxis kennenzulernen. Und steigt man tiefer in die Technik der neuen sechsten Generation ein, zeigt sich, wie intensiv sich die Konstrukteure um die Modellreihe gekümmert haben. Das war auch notwendig, denn die bisherigen 900er waren in punkto Motorleistung und Antriebsstrang ausgereizt. Und einige Wettbewerber hatten in der Klasse bis 400 PS bereits kräftig aufgerüstet.

Deutliche Anleihen kommen von der Topbaureihe, dem 1000er. Auch bei den fünf neuen 900ern steuert MAN jetzt das Triebwerk bei. Es holt aus sechs Zylindern 9 l Hubraum und liefert nach ECE R 120 zwischen 217 kW (296 PS) und 305 kW (415 PS) ab. Es gibt keinen Unterschied zwischen Nenn-, Maximal- oder gar Boostleistung – prima, das macht das Ganze übersichtlich.

  • 930 Vario: 296 PS
  • 933 Vario: 326 PS
  • 936 Vario: 355 PS
  • 939 Vario: 415 PS

Beim Niedrigdrehzahlkonzept liegt der Drehzahlbereich zwischen 650 und 1700 U/min (Nenndrehzahl). Das konnten wir bei unseren Testfahrten auf der Straße und beim Einsatz der Scheibenegge live erleben: Das Motor-Getriebe-Management TMS reagiert auf unterschiedliche Lastzustände und hält die Drehzahl möglichst unten – der 900er brummt friedlich vor sich hin. Wenn’s notwendig wird, zeigt sich der MAN echt durchzugsstark, er kommt auch aus dem tieferen Keller schnell wieder hoch.

Die 40 km/h erreicht der 900er schon bei 950 U/min, die 50 bei 1200 und die 60 km/h bei sparsamen 1450 U/min. Der MAN-Motor erfüllt die Abgasnorm Stufe 5 mit einer Kombination von Dieseloxidationskat (DOC) und Partikelfilter (DPF) unter der Haube sowie einem AdBlue-Kat (SCR) an der rechten Seite. Eine Abgasrückführung ist nicht mehr an Bord. Ein VTG-Lader macht das Triebwerk komplett.

Viel Neues gibt’s beim Antriebsstrang

Das VarioDrive (TA 300) hat exakt die gleichen Funktions-Komponenten wie der 1000er – nur die Endantriebe und Achsen unterscheiden sich. Es gibt von 20 Meter pro Stunde bis 60 km/h nur noch einen Fahrbereich. Das lastverzweigende System arbeitet mit zwei großvolumigen Hydromotoren, einen für die Front- und einen für die Hinterachse. Durch den Getriebedruck erkennt das System die aktuelle Zugkraft und schaltet ab einem bestimmten Wert den Allrad zu – der Fahrer merkt davon nichts und muss auch nichts mehr dafür tun: Einen Schalter für den Frontantrieb gibt’s auf der Armlehne nicht mehr, die Elektronik verteilt das Drehmoment selbständig auf Vorder- und Hinterachse.

Zusätzliche Vorteile dieser Lösung: Über 25 km/h ist der Vorderachsmotor immer ausgekuppelt. Und bei engen Kurven laufen die Vorderräder mit etwas mehr Voreilungen und reduzieren auf dem Acker den Wenderadius.

Der Radstand wächst im Vergleich zum Vorgänger um 10 cm. Alle fünf neuen Modelle lassen sich deshalb jetzt mit Reifen bis 2,20 m Höhe bestücken. Bezüglich des Durchmessers passt maximal die Dimension 750/70 R44. Für mehr Traktion gibt es die Reifendruckregelanlage VarioGrip mit innenliegender Luftführung und Doppelkolben-Kompressor. Für Front- und Heckbereifung sind unterschiedliche Drücke einstellbar.

Das Leergewicht liegt je nach Modell und Ausstattung zwischen 11,3 und 11,8 t. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 17 t bei 60 km/h. Je nach Höchstgeschwindigkeit und gesetzlichen Rahmenbedingungen sind laut Fendt sogar bis zu 20 t möglich.

Interessant ist auch das optionale neue Hydraulikkonzept mit zwei LS-Pumpen (220 und 210 l), die zwei getrennte Kreisläufe versorgen. Damit lassen sich zwei Kreisläufe mit unterschiedlichen Anforderungen betreiben – einer z.B. mit hohem Druck und geringerer Fördermenge, der andere mit viel Volumen und geringerem Druck. Je nach Ausstattung gibt’s unterschiedliche Hydraulik-Ventile von 120 l bis 170 l Durchflussmenge.

Der Fahrkomfort der Traktoren auf der Straße war bei unseren Testfahrten klasse. Fendt bietet optional drei unterschiedliche Kabinenfederung bis zur Vierpunkt-Vollausstattung mit zwei Luftbälgen an. Das Interieur der Kabine hat Fendt deutlich überarbeitet. Generell bietet Fendt jetzt vier unterschiedliche Ausstattungslinien vom Power über den Power+ (mit Lenksystem) bis zum Profi und voll ausgestattetem Profi+.

Weitere Ausstattungsoptionen sind:

  • Komplette Rückfahreinrichtung mit Drehsitz.
  • Für Transportmaschinen optional auch ohne Heckkraftheber.
  • Neue Werkzeugboxen/Handwaschbehälter an der rechten Seite.
  • Übers Terminal einstellbare Teleskopspiegel.
  • Anbindung an das Telemetriesystem FendtConnect.
  • WLAN-System SmartConnect: Damit lassen sich verschiedene Parameter wie Verbrauch, Motorlast, km/h auch auf einem Tablet anzeigen (leider bisher aber keine Informationen zum Lenksystem, Isobus oder Kameras).
  • Intelligente Freisprecheinrichtung mit acht Mikrofonen.
  • Entertainmentsystem mit verschiedenen Lautsprecheroptionen.
  • Radio im Varioterminal integriert.
  • Bei den Lenksystemen arbeitet Fendt wie bisher mit Trimble und NovAtel zusammen. Das Varioterminal bietet dazu neue Funktionen, z.B. für die Spurführung am Vorgewende.

Unter dem Strich hat der Ausflug mit den neuen 900ern richtig Spaß gemacht. Fendt hat einen kompletten Job gemacht und die Kernkomponenten Motor und Antriebsstrang auf den neusten Stand gebracht. Fehlt eigentlich nur noch das neue Bedienkonzept. Wobei das erst noch beweisen muss, ob es eingefleischte Fendt-Fans begeistert.

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