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topplus Traktortest '22

Der Same Dorado 80 natural im top agrar-Vergleichstest

Same schickte den Dorado in Basisausstattung. Bis auf den Motorstart erlebten wir einen ehrlichen Traktor mit wenig Geheimnissen – die Messwerte und Bewertungen des Kompakttraktors im Detail.

Lesezeit: 6 Minuten

Inhaltsverzeichnis

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Der Zusatz Natural weist auf die Dorado-Einsteigerlinie hin, bei den höher ausgestatteten Dorados fehlt er. Die vier Natural-Modelle haben 65 bis 97 PS max. Leistung. Die vergleichbaren Modelle bei Deutz-Fahr heißen 5D Keyline. Die Dreizylinder-FARMotion-Motoren (2,9 l Hubraum) der von uns getesteten Traktorgeneration erfüllten die Abgasstufe IIIB. Die Stufe V-konformen Modelle kamen erst nach dem Test auf den Markt, die Modelle 90 und 100 fahren dann mit AdBlue.

Kabine & Ergonomie

Material und Verarbeitungsqualität des Interieurs fanden wir in Ordnung. Die Sechspfostenkabine ist ein wenig größer als der Schnitt (140 x 146 cm, L x B). Der B-Holm ist leicht nach vorne geneigt, die C-Säulen sind hinten etwas zur Mitte gezogen. Eine geöffnete Tür steht nur 56 cm heraus.

Der Einstieg von links ist gut, von rechts steht der massive Halter für den Frontladerhebel im Weg. Die Lenksäule klappt per Hebel und Feder weg – leider kein Pedal. Mitunter ragt der Spiegel in den Eingangsbereich, er bewegte sich schon bei leichterem Kontakt mit Zweigen nach hinten.

Zum Test erschien der Dorado natural mit einem sehr einfachem Luftfedersitz von Pilot ohne Armlehnen. Der Verstellbereich ist okay, den hellen Sitzbezug finden wir zu empfindlich. Der Beifahrersitz ist eine 20 x 25 cm große Sitzfläche ohne Rückenlehne oder Gurt und mit wenig Beinfreiheit. Das Platzangebot für den Fahrer fanden wir dafür gut.

Die Sicht nach vorne war ordentlich. Die optionale Dachluke war nicht montiert. Der nach vorne gezogene Dachüberstand schränkt die Sicht auf den angehobenen Lader ein. In puncto Sicht zu den Seiten und nach hinten gibt es hingegen nichts zu bemängeln.

Die Frontscheibe und beide Seitenscheiben lassen sich ausstellen. Positiv ist uns der umlaufende Heckscheibengriff aufgefallen.

Die Schalter sind ordentlich gekennzeichnet, aber großzügig verteilt – da ginge noch was. Die optionale ­Klimaanlage war nicht an Bord. Mit 70 bB (A) war der Dorado bei Volllast an der Zapfwellenbremse leise.

Motor

Zum Start müssen Handbremse und mechanische Zapfwellenkupplung gezogen sein, die Wendeschaltung und Gänge in Neutral stehen, Kupplung und Bremse getreten sein. Wir finden das zu aufwendig.

Das stehende Fußgas ist sensibel, seine Position sehr dicht am Sitz. Das Handgas ist praktisch, außerdem gibt es zwei einfach programmierbare Drehzahlspeicher, deren Werte nach Motorstopp erhalten bleiben.

Der hauseigene, mit 75 PS eingetragene Dreizylinder lieferte bis zu 74,5 PS an der Zapfwelle ab. Weil er das bei niedrigen 1.620 U/min schaffte, punktet er mit günstigem spezifischen Verbrauch von 234 g/kWh (Gruppendurchschnitt 265 g/kWh). Den niedrigsten Verbrauch von 224 g/kWh haben wir bei 1.500 U/min und 69 PS gemessen. Auch in Teillast zeigte sich der Dorado sparsam – gut so. Im Test erfüllte das Triebwerk die Abgasstufe IIIB. Seit Ende 2021 ist die Stufe V auf dem Markt.

Getriebe & Zapfwelle

Das Getriebe bietet drei Gruppen (inklusive einer Kriechgruppe) und jeweils fünf Gänge. Die Gruppen sind unsynchronisiert und teils hakelig zu wechseln. Der Schaltkomfort der Gänge ist besser, aber nicht butterweich.

Seine 41 km/h erreichte das Eco-Getriebe mit elektronisch reduzierten 1.900 U/min. Zwischen 4 und 12 km/h gibts nur vier Gänge.

Optional bietet der Dorado eine mechanische Untersetzung oder in den hohen Ausstattungen dreistufige Lastschaltung, hydraulische Wendeschaltung sowie Stop & Go-Funktion. Bei unserem Rollversuch – identische Strecke ausgekuppelt bergab – erreichte der Dorado 31 km/h. Je schneller, desto leichtläufiger der Antriebsstrang, so unsere These – die Spanne der Testkandidaten reichte dabei von 27 bis 38 km/h.

Die mechanische Wendeschaltung sitzt günstig links an der Lenksäule. Sie zeigte sich beim Schalten im Vergleich straffer.

In der Testausstattung bot der Same Dorado 80 natural eine 540er- und 750er-Zapfwelle, die gut zu schalten waren. Die 1.000er und die Wegzapfwelle stehen auf der Optionsliste. Die Neutral-Stellung ist nicht gekennzeichnet. Hier wäre ein Taster gut, damit man beim Motorstart nicht immer die Zapfwellenkupplung ziehen muss. Mit einer schlichten Taste rechts vorne am Armaturenbrett deaktiviert der Fahrer den Sitzkontakt zum Stationärbetrieb der Zapfwelle – sonst stoppt vorschriftsgemäß der Motor.

Hydraulik & Hubwerk

Der von uns getestete Dorado 80 natural war mit zwei dw-Anschlüssen lieferbar, optional wäre doch ein dritter möglich. Für jedes Steuergerät liegen die Anschlüsse waagerecht jeweils rechts und links vom Oberlenker – das ist unpraktisch. Es sind keine Abreißkupplungen, es gibt keinen Leckölbehälter und nur einfache Gummistopfen.

Die Bedienhebel auf der Konsole sind okay. In der Testausstattung hatte kein Ventil eine Schwimmstellung, dafür wäre ein Haken auf der Optionsliste nötig gewesen. Für einen Kipper musste man so ein Steuergerät am Block auf einfachwirkend umstellen. Maximal haben wir 49,5 l/min Ölstrom am Anschluss gemessen – genau im Durchschnitt der Testgruppe.

Die mechanische Hubwerksregelung der Testmaschine war mit leichtgängigen Hebeln zu bedienen. Die Außenbedienung liegt leider rechts, funktioniert aber gut. Die beiden verstellbaren Hubstreben und die Seitenstabilisatoren haben uns gefallen. Die Hubstreben lassen sich in zwei Positionen an den Unterlenkern koppeln, danach beträgt der Hubweg 55 bzw. 59,5 cm und die Ø-Hubkraft 2,08 t bzw. 1,93 t in der hinteren Position.

Antriebsstrang & Komfort

Allrad und Differenzialsperre lassen sich bequem per Taste schalten – prima. Die Bremsen arbeiten feinfühlig. Die Handbremse sitzt links und stößt mitunter an den Beifahrer, dafür punktet sie mit einer guten Anzeige und einem Warnton.

Die Lenkung ist relativ kurz übersetzt. Der Wendekreis fällt mit 9,53 m leicht größer als der Testdurchschnitt aus. Den Blinker fanden wir wenig brauchbar: Der hakelige Hebel ist weit weg vom Lenkrad und man hört nicht, ob er aktiv ist. Unter dem Strich bewegte sich der Fahrkomfort im Mittelfeld.


Frontlader Solid 35-18

Der Stoll-Frontlader Solid 35-18 ist sauber verarbeitet. Er hat eine mechanische Parallelführung und trat im Test ohne Multikuppler an. Ein Halter für die abgebauten Schläuche fehlte. Wenn sich in der Sonne Druck im System aufgebaut hatte, ließen sich die flachdichtenden Stecker schwerer kuppeln. Die Schwinge ist schmal, deshalb kann man gut auf den Koppelrahmen schauen.

Die Schwingenverriegelung von Stoll ist bekannt. Wir kamen gut damit zurecht. Man kann den Lader anbauen, ohne die Schaufel auf die Spitze zu stellen. Die Stützen justiert man mit Bolzen und Splint. Die Parallelanzeige lässt sich per Werkzeug einstellen. Die automatische Geräteverriegelung ist leichtgängig. Allerdings muss man den Koppelrahmen relativ weit auskippen, um die Verriegelung geöffnet zu arretieren. Der Kreuzhebel sitzt in guter Position. Die Funktionen lassen sich feinfühlig steuern.

Im Gerätedrehpunkt haben wir eine max. Hubhöhe von 3,34 m gemessen. Die Überladeweite fällt knapper aus: 3 cm in höchster Position (Ø = 32 cm). Der Auskippwinkel mit 61° und der Einkippwinkel mit 41° sind prima. Die Abweichungen von der Waagerechten betragen mit der Palettengabel max. 5,8°, das geht in Ordnung (Ø = 6,9°).

Die gemessenen Hubkräften bewegen sich unter dem Schnitt. Ganz unten sind es nur 1,07 t, in einem Meter Höhe 1,2 t und in drei Metern 0,94 t. Bei den Reaktionszeiten war der Stoll in der Tendenz etwas flotter.

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