Dieses Testprotokoll gehört zum Systemvergleich "Ran an die Rapsstoppel: fünf Geräte im Vergleich".
Die weiteren Protokolle gibt ebenfalls als einzelne Beiträge auf www.topagrar.com/technik.
Die SinusCut SC 600 kommt mit einem zweigeteilten Rahmen. Über ein dw-Steuergerät klappt man das Gerät aus. Wir fuhren die Walze im Heck. Möchte man die SinusCut in der Fronthydraulik fahren, kuppelt man sie an der anderen Seite des doppelten Anbaubocks. Über einen vorderen Anlenkpunkt sowie Rollen, die in einer Schiene laufen, erreicht Saphir einen gelenkten Anbau. Das verhindert, dass die Walze „abtaucht“ und sorgt dafür, dass der Schlepper bei der Fahrt lenkfähig bleibt.
Zwei Werkzeuge
Vor der eigentlichen Walze lässt sich wie im Test optional eine Impulsschiene installieren. Das ist ein Winkelprofil, welches mit der offenen Seite zum Boden zeigt. Die Schiene ist schleppend über ein Parallelogramm aufgehängt und schlägt die Stoppeln zuverlässig von der Wurzel ab.
Dahinter arbeiten die beiden 360 mm großen Walzen, deren Träger jeweils über zwei große Klemmelemente am Rahmen befestigt sind. Gummipuffer sorgen dafür, dass die Walzen federn bzw. sich Bodenunebenheiten anpassen können. Auf den Walzen sind nebeneinander vier Messer, rundum insgesamt sechs Messer aufgeschraubt. Macht 24 Schneiden je Walze bzw. 96 für die ganze Maschine. Die gewendelten Messer sind sinusförmig angebracht, sodass die Klingen auf der vorderen Walze zur Mitte arbeiten, die auf der hinteren nach außen. Dadurch entsteht ein Rautenmuster, wodurch Saphir auch quer zur Fahrtrichtung liegendes Material schneiden möchte.
Günstig zerkleinern
Eine Messerwalze benötigt Geschwindigkeit. Das zeigte sich im Test recht deutlich. Wir fuhren die SinusCut mit 18 km/h, dabei schlug sie die Stoppeln sehr gut ab und zerkleinerte die Stängel teils. Die Schneiden greifen je nach Bodenart auch etwas in die Erde, bei uns waren das rund 1 – 2 cm. Durch die hohen Geschwindigkeiten wird zudem etwas Feinerde an der Oberfläche erzeugt. Ein ganzflächiger Schnitt und das Brechen von Kapillaren ist bei Messerwalzen nicht möglich. Unkraut stellt die Maschine nicht vor Probleme.
Die Walze kann vor allem beim Kraftstoffverbrauch punkten. Mit 1,7 l/ha bei einer theoretischen Flächenleistung von 10,8 ha/h ist sie im Vergleich die günstigste Variante. Das Maschinengewicht liegt bei rund 2,7 t. Beim Frontanbau ist eine Schleppergröße oberhalb von 200 PS zu empfehlen. Auf der Straße schränkt die Maschine die Sicht allerdings stark ein. Zudem ist es wichtig, beim Schlepper auf die zulässige Vorderachslast zu achten. Ein Vorteil des Frontanbaus ist die mögliche Kombination mit anderen Geräten im Heck des Traktors.
Das Einsatzspektrum beschränkt sich auf die Zerkleinerung von Stoppeln sowie Ernterückständen und Zwischenfrüchten bei geringem Kraftbedarf und geringen Verschleißkosten. Einen ganzflächigen Schnitt und damit eine mechanische Unkrautbekämpfung ist nicht möglich.