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Landwirtschaft im Dialog

Digitalisierung: Überzogener Hype und echte Chance für die Landwirtschaft

Anlässlich der Veranstaltung "Digitalisierte Landwirtschaft – Was ist möglich?", die top agrar am 16. März per Livestream durchführt, sprachen wir mit Michael Horsch.

Lesezeit: 4 Minuten

Landwirtschaft 4.0 überzeugt nur, wenn sie anwenderfreundliche, praxisnahe und nutzenorientierte Lösungen bietet. Und sie funktioniert nur, wenn flächendeckend schnelles Internet verfügbar ist. Wie weit sind wir auf diesem Weg? Wie intensiv werden die digitalen Potenziale schon heute genutzt? Was muss passieren, damit möglichst viele Landwirte die Vorteile der Digitalisierung heben können? Welche Zukunftstrends sind in Sicht, was hat die Industrie in der Pipeline? Und wie steht es um den Datenschutz? Darüber wollen wir am 16. März mit Politikern, Wissenschaftlern, Wirtschaftsvertretern und dem landwirtschaftlichen Berufsstand bei "Landwirtschaft im Dialog" diskutieren. Wir sprachen vorab mit Michael Horsch, Geschäftsführer und Gesellschafter der Horsch Maschinen GmbH.

Verfolgen Sie die Veranstaltung am 16. März ab 19 Uhr live und kostenlos auf unserem YouTube-Kanal unter www.youtube.com/topagrar

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Herr Horsch, Sie sehen die aktuelle Diskussion über die Digitalisierung teils kritisch – warum?

Horsch: Ich finde den Hype an einigen Stellen einfach überzogen. Man muss erst einmal sehen, was meint überhaupt „Digitalisierung“? Das meint vielmehr als automatisches Lenken und das Schalten von Teilbreiten. Es geht um das Sammeln und das Intelligente Verarbeiten von Daten. Da sind wir längst noch nicht da, wo wir sein wollen. Vieles, was in den Himmel gelobt wird, funktioniert noch nicht oder jedenfalls nicht richtig. Es geht doch darum: Digitale Lösungen werden sich erst dann durchsetzen, wenn sie sich im Reinertrag der Betriebe niederschlagen – also einen messbaren praktischen Nutzen haben. Bei manchen Ansätzen muss ich mir doch die Frage stellen: „Was treiben wir da eigentlich?“

Im Netz machen gerade Bilder eines fahrerlosen Konzepts von Horsch die Runde. Ist das die Zukunft?

Horsch: Das stimmt – wir arbeiten aktuell an verschiedenen Konzepten in dieser Richtung und haben ziemlich spannende Entwicklungen, die teils schon im Testeinsatz sind. Mir gefällt in diesem Zusammenhang der Satz: Man muss wagen, das Unmögliche zu denken – wir sollten immer auch Raum für verrückte Ideen lassen. Denn manchmal ist was dabei, das zu Erfolg wird.

Wir glauben, dass die Maschinen künftig noch mehr Sensoren bekommen, um die Arbeitsqualität zu verbessern und den Fahrer zu entlasten – z.B. um Arbeitstiefe oder Feuchte im Saatbett besser zu messen und die Ablage zu optimieren. Aber die praxisgerechte Umsetzung ist alles andere als einfach – sobald man in der Realität auf dem Acker unterwegs ist, wird’s kompliziert.

Trotzdem: Irgendwann wird diese Entwicklung bei Maschinen ohne Fahrer münden. Der Fahrer tut dann das, was dem Betrieb am meisten bringt: der Maschine „hinterherlaufen“ und kontrollieren, wie das Arbeitsergebnis wirklich ist. Und das bleibt wichtig, denn die Digitalisierung wird ackerbauliches Gespür und Fortune nie ersetzen können.

Was braucht die Digitalisierung, um sich in der Landwirtschaft durchzusetzen?

Horsch: Ich betrachte mich bei so etwas immer selbst. Manche Entwicklungen, wie mein Smartphone, will ich nicht mehr missen. Und warum ist das so? Weil es das Leben einfacher macht. Wenn wir Maschinen mit digitalen Lösungen ausstatten, muss dem Landwirt ersichtlich sein, was er davon hat und es muss einfach sein. Wenn es ärgerlich wird, wenn er jemanden anrufen muss, wenn er etwas kompliziert einstellen muss, dann stellt sich der Landwirt die Frage: Was soll das alles?

Und: Die Digitalisierung bietet der Landwirtschaft auch die Chance, verlorenes Verbrauchervertrauen zurückzugewinnen. Sie kann ein Schlüssel zu mehr Transparenz sein. Vernetzte Landwirte können fundiert Auskunft geben, wie viel und welche Dünger und Pflanzenschutzmittel sie eingesetzt haben, wie rückstandsfrei ihre Produkte sind. Sie können nachhalten, dass sie sich an die Regeln gehalten haben. Ich sehe darin mehr Chance als Risiko.

Die ausführliche Einladung zur Veranstaltung finden Sie hier:

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