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Drei Forststiefel im Vergleich

Reichen zur Waldarbeit einfache Schutzstiefel oder bieten professionelle Modelle so viel, dass ein Preis von über 300 € gerechtfertigt ist? Ein Forstprofi hat drei unterschiedliche Modelle für uns verglichen.

Lesezeit: 5 Minuten

Bei Schnittschutz-Stiefeln gibt es mittlerweile eine große Auswahl unterschiedlicher Modelle, von sehr einfach bis zum absoluten Profistiefel. Wir wollten wissen, welche Form für welche Arbeit am besten passt und haben drei unterschiedliche Modelle von Haix getestet. Wir entschieden uns bewusst für professionelle Stiefel eines Markenherstellers. Die Preise liegen zwischen ca. 200 und 370 € (Preis inkl. MwSt.). Ähnliche Schuhe gibt es natürlich auch von anderen Anbietern. Diese drei Modelle gingen in Größe 44 an den Start:

  • Protector Light, lieferbar in den Größen 36 bis 49. Preis von 204 bis 246 €.
  • Protector Ultra, lieferbar in den Größen 38 bis 47. Preis rund 290 €.
  • Protector Alpin, lieferbar in den Größen 38 bis 47, Preis rund 370 €.

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Für unseren Test war der Forstlohnunternehmer Clemens Wilmer einige Monate mit den drei unterschiedlichen Modellen im Wald unterwegs. Wilmer ist Landwirt und Teilhaber des Viermann-Unternehmens Pro Forst, das auf motormanuelle Fällung vor allem von Starkholz spezialisiert ist.

Vor Beginn unseres Vergleichs haben wir ihn gefragt, was er von einem guten Forststiefel erwartet:

  • Bequem, leicht und robust.
  • Atmungsaktiv, gutes Fußklima auch im Sommer.
  • Hoher Schaft. Guter seitlicher Halt fürs Sprunggelenk. Kein Umknicken.
  • Sohle besonders griffig, robust.
  • Möglichst wasserdicht. Da es zum Zeitpunkt der Testeinsätze sehr trocken war, können wir dazu keine Aussagen machen. Sich einfach in einen Bach zu stellen, fanden wir nicht praxisgerecht.
  • Wenn der Schuh gut ist, darf er nach Ansicht des Forstprofis auch bis zu 400 € kosten.

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Protector Light: Der Einfache

Material: Geöltes Nubukleder, 2,2 bis 2,4 mm, oliv. Innenfutter aus glattem Leder. Keine Seitennähte. Verstärkter Bereich an der Ferse, hier ein zusätzlicher flexibler Einsatz. An jeder Seite drei Ösen und drei Haken.

Sohle: Aus PU mit Dämpfungseigenschaften. Das Profil ist eine Mischung aus Gelände- und Straßenprofil mit relativ hohem Positivanteil. Vorne eine Gummikappe. Gute Einlegesohle.

Schutz: Durchtrittsichere Sohle und eine Zehenschutzkappe. Der Schnittschutz entspricht der Klasse 1.

Daten: Gewicht pro Paar 2 120 g. 17 cm Schafthöhe innen. KWF-geprüft.

Praxisurteil: Ein leichter Stiefel, der eher an einen Wanderschuh erinnert. Der Tragekomfort ist hoch, das Fußklima war angenehm. Für den Geländeeinsatz waren uns der Schaft zu niedrig und die Sohle nicht griffig genug. Der Schuh bietet nur die niedrigste Schnittschutzklasse 1. Für den Profi-Einsatz an der Säge reichten uns die Eigenschaften nicht aus. Der Protector light passt aber gut für Fahrer von Forstmaschinen, die nur selten zur Säge greifen.

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Protector Ultra: Der Allrounder

Material: Veloursleder, hellgrün oder signalrot – etwas Geschmacksache. Das Leder ist atmungsaktiv, 2,8 bis 3,0 mm dick. An der Kappe und Ferse gibt es eine Gummibeschichtung. Innenfutter mit Goretex-Membranen, die den Stiefel wasserdicht machen sollen. Das Futter hat eine Zwischenlage aus Vlies. Der Stiefel bietet ein Zwei-Zonen-Schnürsystem mit acht Ösen bzw. Haken pro Seite. Die vierte Öse ist ein Klemmring. So kann man den Schuh getrennt im Fuß- und im Schaftbereich anpassen – prima. Flexible Manschette als Schaftabschluss.

Sohle: PU-Sohle mit robustem Geländeprofil. Ein integrierter Dämpfungskeil fängt Stöße an der Ferse ab. Die Einlage dämpft ebenfalls und gibt seitlichen Halt.

Schutz: Breite, ergonomische Zehenschutzkappe. Schnittschutz-Klasse 2.

Daten: Paar 2 600 g. 20 cm Schafthöhe, innen gemessen. KWF-geprüft.

Praxisurteil: Der Protector Ultra überzeugte durch seinen hohen Tragekomfort. Allerdings ist er bei höheren Temperaturen mitunter auch zu warm – wir fanden ihn nicht übermäßig atmungsaktiv. Der hohe Schaft und die griffige Sohle sorgten auch unter rutschigen Bedingungen für Sicherheit – prima! Sehr gut hat uns das Schnürsystem gefallen, der Stiefel ließ sich gut auf unterschiedliche Fußformen einstellen. Unterm Strich erfüllte der Protector Ultra alle Anforderungen des Forstprofis.

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Protector Alpin: Der Extreme

Material: Veloursleder, 2,8 bis 3 mm stark, atmungsaktiv. Unten gibt es einen 4 bis 5 cm breiten Gummirandstreifen. Er verbessert auch den Seitenhalt.

Die Goretex-Membranen im Innenfutter sollen den Stiefel wasserdicht machen. Der Futterstoff hat eine Zwischenlage aus Vlies. Zwei-Zonen-Schnürsystem mit acht Ösen bzw. Haken pro Seite. Durch den Klemmring lässt sich die Schnürung getrennt im Fuß- und Schaftbereich anpassen. Zieht man den Schuh im unteren Bereich zu fest an, wölbt sich das Leder nach innen und drückt auf den Fuß. Richtig geschnürt ist der Tragekomfort aber prima. Die Zunge ist doppelt ausgeführt, der innere Teil hat einen Klettverschluss und lässt sich zur Druckverteilung gut einstellen.

Sohle: Gummi und PU, mit einem sehr griffigen Profil, eingeschraubtes Krallenelement im Gelenkbereich. Das verhindert zuverlässig, dass man auf Ästen oder Zweigen wegrutscht. Allerdings bleibt hier teils Reisig hängen. Der integrierte Dämpfungskeil und die Einlegesohle sorgen für hohen Laufkomfort. Steigeisen möglich.

Schutz: Durchtrittschutz, ergonomische Schutzkappe für die Zehen. Schnittschutz-Klasse 3 – die höchste im Vergleich.

Daten: Gewicht pro Paar 3 000 g. 19,5 cm Schafthöhe, innen gemessen. KWF-geprüft.

Praxisurteil: An den Praxiseigenschaften des Alpin gibt es nichts auszusetzen. Trotz des etwas höheren Gewichts ist der Tragekomfort hoch. Die lose Innenzunge ist etwas gewöhnungsbedürftig. Weil man sie komplett herausnehmen kann, trocknet der Alpin schneller. Der Stiefel ist sehr robust und leicht zu reinigen. Sohle und Stegkralle bieten super Halt. Allerdings ist der Alpin noch einmal deutlich teurer als der Ultra. Weil bereits der Ultra alle Kriterien erfüllt, ist es die Entscheidung des Forstwirts, ob er sich die 80 € Aufpreis noch gönnt.

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