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topplus Futter in Blöcken

Drei Siloblockschneider im Vergleich

Aufgrund der sauberen Anschnittfläche und der niedrigen Nacherwärmung sind Siloblockschneider nach wie vor beliebt. Unsere Niederländischen Kollegen haben drei Modelle verglichen.

Lesezeit: 10 Minuten

Zwischen einfachen Siloblockschneidern gibt es wohl keine großen Unterschiede, oder? Doch, die gibt es! Unsere niederländischen Kollegen der Fachzeitschrift Boerderij haben drei Geräte der in diesem Bereich noch aktiven Hersteller BvL, Strautmann und Trioliet im letzten Jahr ausgiebig getestet.

Die größten Differenzen zeigten sich dabei vor allem bei der Nacherwärmung und der Schnittgeschwindigkeit. Zum Test traten folgende Siloblockschneider aus einer vergleichbaren Größenklasse gegeneinander an:

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  • Strautmann Hydrofox HQ Plus 2500
  • BvL V-Load Cutter Megastar 170
  • Trioliet TU 170

Entnehmen und Lagern

Häufig befüllen Landwirte ihren Futtermischwagen mit Greif- oder Silageschneidschaufeln. Die Geräte sind dann an Rad-, Teleskop- oder Frontladern angebaut. Gerade die Greifschaufel hinterlässt aber häufig eine raue Anschnittfläche, die Schimmel- und Hefepilzen optimale Bedingungen bietet. Nacherwärmung und Qualitätsverluste am Silo sind die Folge.

Fräsen oder Schneidzangen arbeiten da schon wesentlich sauberer. Einige Landwirte sind aber nach wie vor Fan des Blockschneiders. Gerade in der Grassilage löst er das Futter sauber aus dem Stock. Der dichte Block und die saubere Schnittkante tragen wesentlich zum Erhalt der Futterqualität bei.

Auch durch die immer wichtiger werdende, automatische Fütterungstechnik gewinnt der Siloblockschneider wieder an Bedeutung. In der Futterküche lagert das Futter z. B. in Bunkern oder als Block auf dem Boden. Außerdem sollen die festen Blöcke die Möglichkeit bieten, das Futter hier für mehrere Tage vorzuhalten, ohne dass es sich zu stark erwärmt.

Schnell und ohne Sauerstoff

Der Anspruch an einen Siloblockschneider ist es, das Futter schnell aus dem Stock zu lösen und dabei eine saubere und dichte Schnittfläche ohne Ausfransungen oder lange Fasern am Silostock zu hinterlassen. Der Schneidrahmen sollte beim Eintauchen in den Futterstock sowie beim Absetzen des Blocks möglichst kein Futter bewegen. Das ist wichtig, damit Sauerstoff nicht in den Block und das Silo eintritt und so die Nacherwärmung vermieden wird.

Das ist besonders bei geringer Vorschubleistung am Silo zu beachten. Außerdem sollten die Zinken möglichst kein loses Futter hinterlassen und auch beim Transport der Blöcke über den Hof möglichst wenig verlieren.

Beim Test im Mai 2020 setzten die Kollegen die an einen Schlepper an­gebauten Blockschneider auf einem Milchviehbetrieb in den Niederlanden ein. Für den Vergleich schnitten sie mit jedem Gerät auf zwei Etagen mehrere Futterblöcke aus einer etwa 3 m hohen Grassilagemiete. Alle Testkandidaten waren mit einem Hubmast ausgestattet.

In der Maissilage sei der Unterschied zwischen den Maschinen nicht so deutlich zu erkennen, so die beim Test anwesenden Fütterungsexperten aus den Niederlanden. Damit der Schneidrahmen auf voller Breite arbeiten konnte, ließen sie links und rechts vom Block schmale Streifen des Futters im Stock.

Sie verglichen die Geräte hinsichtlich mehrerer Parameter miteinander:

  • Schnittbild am Futterstock,
  • Schnittgeschwindigkeit,
  • Absetzen der Blöcke/Blockstabilität
  • Wärmeentwicklung,
  • Konstruktion
  • Übersicht/Bedienung

Zur Beurteilung der Wärmeentwicklung haben sie die ausgelösten Futterblöcke in einem Fahrsilo abgestellt, wo sie auch der Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren. Mit zwei Thermometern wurde die Temperatur nach 36 Stunden Lagerdauer bestimmt.

Bei der Messung der Schnittgeschwindigkeit stoppten sie die Zeit und haben das Ergebnis mit der Höhe des Futterblocks in Relation gesetzt, um vergleichbare Werte zu erzielen. Die Blockstabilität, Konstruktion sowie Übersicht und Bedienung beurteilten die Tester visuell.

Deutliche Unterschiede im Test, aber kein Testsieger

Einen echten Testsieger konnten die Kollegen nicht ermitteln. Vielmehr ist zu sagen, dass die Hersteller voneinander noch lernen können. Auffällig war aber, dass ein tieferer und größerer Block stabiler war und dadurch auch tendenziell weniger zur Nacherwärmung neigte. Die größten Unterschiede ermittelten sie bei der Schnittgeschwindigkeit. Hier stach Trioliet heraus.

Preislich hingegen bewegen sich die Siloblockschneider etwa auf einem ähnlichen Niveau. Zwischen dem teuersten und günstigsten Gerät liegen 1.402 €. Alle Geräte lassen sich auch ohne Hubmast einsetzen. Für mehr Entnahmevolumen bieten die Hersteller auch noch größere Blockschneider bis zu einem Fassungsvolumen bis fast 4 m³ an. Außerdem gibt es spezielle Koppelrahmen, um die Geräte auch am Front-, Rad- oder Teleskoplader einzusetzen.

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Schnittbild

Trioliet mit dichtester Schnittkante im Silo

Das Ziel ist es, das Futter im Stock so wenig wie möglich zu bewegen. Dadurch bleibt die Anschnittsfläche dicht und Sauerstoff hat es schwer, einzudringen. Der TU 170 von Trioliet hinterließ hierbei das beste Arbeitsbild. Anders als bei BvL und Strautmann ist das vordere Messer nicht geteilt. Es arbeitet in einem über die gesamte Breite.

Beim Eintauchen der Messer in die Silage beweget sich das Gras nur in den ersten 10 cm etwas hin und her. Danach begann die gröbste Verzahnung im Test bereits zu schneiden. Außerdem arbeiteten die Messer sehr sauber und hinterließen keine ausgefranste Silage. Die Schneidmesser von Strautmann und BvL brauchten etwa 20 cm, bis sie nicht mehr nur drückten, sondern richtig schnitten. Das vordere Messer ist ­jeweils zweigeteilt. Zwar sind die Schneidzähne feiner, allerdings hinterließen beide Blockschneider eine faserigere Anschnittfläche am Silo.

Zum Schutz der Messer arbeiten diese bei allen Geräten nicht bis ganz unten. Dadurch wird der untere Rest des Blocks aus dem Stock gezogen. Dabei hinterlassen die Maschinen einen Bart an losem Futter.

Bei Trioliet war dieser 8,5 cm hoch, bei Strautmann und BvL jeweils 9,5 cm. Am dichtesten an die Silowand heran kam der TU 170 von Trioliet. Lediglich 3,5 cm Abstand bleiben. Darauf folgten Strautmann mit 5 cm und BvL mit 7,5 cm. Die Nacherwärmung am Silostock war übrigens bei allen drei Testkandidaten nach 36 Stunden in etwa dieselbe. Hier gab es kaum Unterschiede.

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Blockstabilität

Strautmann setzt am vorsichtigsten ab

Die oberste Schicht der Silage sollte sich beim Absetzen des Blocks und Hochfahren des Schneidrahmens so wenig wie möglich bewegen. Dabei scheint die Geometrie des Rahmens eine wichtige Rolle zu spielen.

Der waagerechte Rahmen, wie der von Trioliet, lockerte beim Hochfahren des Schneidrahmens vor allem die oberste Schicht des Blocks. Strautmann und BvL haben einen nach außen abgeschrägten Rahmen, wodurch das Futter besser an ihm vorbei gleitet und sich dadurch deutlich weniger bewegt.

Vor allem Strautmann zeigte hier seine Stärken. Der Hydrofox hat die Silage, ohne sie großartig zu bewegen, abgesetzt. Auch der Megastar 170 von BvL absolvierte diese Disziplin ordentlich. Nur gelegentlich bewegten sich die Ecken der Blöcke etwas.

In puncto Blockstabilität hatten die beiden deutschen Hersteller ebenfalls die Nase vorn. Durch die höhere Entnahmetiefe erzeugten sie größere und fester lagernde Blöcke. BvL schneidet rechnerisch mit 2,7 m³ den größten Block aus dem Silo. Der Block des Hydrofox fasst 2,51 m³, der des TU 2,40 m³.

Bei Trioliet neigte sich der Block etwas zum Schlepper, was bei den anderen beiden Maschinen weniger auffiel. Der Grund dafür könnte vor allem in der geringeren Schnitttiefe des TU 170 liegen. Will man mehrere Blöcke stramm hintereinander setzen, empfiehlt es sich bei Trioliet den hydraulischen Abstreifer zu ordern. Die mechanische Lösung des Trioliet kann den Boden beim Rückwärtsfahren mit abgesenktem Gerät beschädigen. Das lösen BvL und Strautmann besser.

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Schnittgeschwindigkeit

Trioliet mit Abstand am schnellsten

Trioliet schnitt die Silage deutlich schneller aus dem Stock als die beiden anderen. Eine Begründung dafür könnte das sogenannte Bypass-System in der Hydraulikanlage der Maschine sein. Treffen die Messer auf eine härtere Silageschicht, verlangsamt sich die Senkgeschwindigkeit des Rahmens und mehr Öl gelangt zu den Hydraulikzylindern für die Schneidmesser. Dadurch nimmt die Schnittfrequenz zu und die Messer schaffen es schneller durch härtere Schichten. Hier hatten die anderen beiden Maschinen mehr Schwierigkeiten.

Das Silo war im Test extrem gut verdichtet, was wir mit den an­deren Siloblockschneidern deutlich merk­­ten. Trafen die Messer auf eine festere Silageschicht, verlangsamte sich die Schnittgeschwindigkeit merk­lich. Sie hatten teilweise Mühe, die dichte Silage zu schneiden.

Durch die lange Schnittdauer waren auch die Schnittverluste bei diesen beiden Maschinen höher. Strautmann hat nach eigenen Angaben kurz vor dem Test auf einen anderen Steuerblock umgestellt, sodass bei dem Testgerät der Vorschubdruck noch falsch eingestellt war. Nun soll der Schneidrahmen schneller arbeiten.

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Nacherwärmung

Die kühlsten Blöcke lieferte BvL

Die niederländischen Tester haben die Nacherwärmung in den Oberblöcken mit einem Thermometer nach rund 36 Stunden Standzeit auf der Siloplatte gemessen. Auffällig war, dass der größte Block den geringsten Temperaturanstieg aufwies.

Gemessen bei einer Einstechtiefe von 20 cm von oben lag die Temperatur bei BvL hier bei 27,2 °C. Beim kleinsten Block im Test, dem von Trioliet, stieg die Temperatur an dieser Stelle auf immerhin 55,2 °C.

Der Block vom Hydrofox erwärmte sich auf 45,4 °C. Auch an der Seitenkante haben die Kollegen die Temperatur ermittelt. Bei einer Einstechtiefe von je 15 cm war der Block von Trioliet hier mit durchschnittlich 36 °C am kühlsten. Darauf folgte BvL mit 40,1 °C und Strautmann mit 47 °C.

Auffällig: Bereits nach zwei Tagen ließen sich in allen Blöcken Schimmelnester finden. Die Nester waren dort am größten, wo die Silage durch das Anheben des Schneidrahmens am meisten bewegt wurde. Den geringsten Schimmelanteil fanden sie im Block von BvL.

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Konstruktion

BvL mit guter ­Verarbeitung

Viele Unterschiede zwischen den Geräten finden sich auch in den Details. So setzen Strautmann und BvL zum Beispiel für die Zinken auf Einschweißbuchsen im Rahmen, was die Konstruktion stabiler macht. Trioliet hingegen bohrt den Holm nur und verstärkt ihn nicht zusätzlich. Ein Aufschweißring soll bei ausgeschlagenen Löchern dann eine schnelle Reparatur ermöglichen.

Bei der Verarbeitung sticht BvL heraus. Das Gerät macht einen schlanken Eindruck. Außerdem gibt es keine Ecken, an denen sich Feuchtigkeit sammeln und stehen bleiben kann. Auch der Trioliet zeigt eine sehr gute Verarbeitung. So ist der TU z. B. komplett pulverbeschichtet. Bei Strautmann hingegen haben die Tester teilweise etwas unsaubere Schweißnähte und einige scharfe Kanten gefunden. An manchen Stellen kann Wasser stehen bleiben. Das Gerät an sich ist aber robust und stabil ausgeführt.

Auch die Aufteilung der Zinken ist zwischen den Testkandidaten nicht gleichmäßig. Trioliet arbeitet als einziger mit zehn Zinken, wobei die äußeren drei jeweils dichter zusammenstehen. Dennoch tragen sie die Grassilageblöcke sicher. BvL und Strautmann statten ihre Siloblockschneider mit elf Zinken aus. Damit hatten die Geräte im Test aber merkbar mehr Mühe beim Einstechen in den Silagestock.

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Bedienung/Übersicht

Strautmann mit bester Sicht auf die Zinken

Auch das An- und Abkuppeln des Hubmastes haben sich die Kollegen angeschaut. Will jemand gelegentlich auch ohne Hubmast fahren, der findet bei Trioliet eine einfache Lösung.

Der Hubmast ist zügig abgebaut und mit der Koppelstange für die Unterlenker kann man die Maschine dann direkt an den Schlepper kuppeln. Zudem bietet der Schnellverschluss und die Koppelstange die Möglichkeit, das Gerät auch mit kleinen Schleppern ohne Unterlenkerfanghaken schnell an- und abzubauen.

Auch der Hydrofox lässt sich mit Werkzeug und etwas Arbeit für den Einsatz ohne Hubmast vorbereiten. Bei BvL dauerte der Umbau im Test länger. Einen Schnellwechselrahmen gibt es aber optional.

Die Sicht auf die Zinken ist bei Strautmann am besten, gefolgt von BvL. Bei Trioliet hingegen verdecken Bleche die Sicht. Nur ein schmaler Schlitz ermöglicht eingeschränkte Blicke auf die Zinken. Das schwarze Schutzgitter des Hubmastes behindert die Sicht nach hinten nicht. Durch sein simples und schmales Design bietet der Megastar die beste Gesamtübersicht.

Was den An- und Abbau der Geräte betrifft, so hat BvL den größten Raum zwischen dem Siloblockschneider und dem Schlepper. Was die Hubkraft angeht, kann das unter Umständen aber auch ein Nachteil sein. Eine Schlauchgarderobe für die Hydraulikkupplungen bietet lediglich Trioliet, sowohl am Gerät selber wie auch am Hubgerüst.

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