Bei der Dropleg-Technik wird das Pflanzenschutzmittel (PSM) per Schleppschlauchsystem unterhalb der Blüte an Blätter und Stängel der Pflanzen angetragen. In dem von 2012 bis 2015 gelaufenen Projekt „FIT BEE“ befassten sich Forscher und Praktiker unter Federführung der Uni Hohenheim mit regelmäßig auftretenden Bienenschäden.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz förderte das dazugehörige Teilprojekt zur Entwicklung der Dropleg-Methode mit etwa 320.000 Euro. Die Vor- und Nachteile der Dropleg-Technik beleuchtet Harald Kramer von der Landwirtschaftskammer NRW im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:
Vorteile
- Pflanzenschonendes Verfahren: Wirksamkeit/biologische Leistung ist bei Sklerotinia (Raps) vergleichbar mit der konventionellen Behandlung mittels Standard-Feldspritzgestänge
- Das Durchkämmen der Reihen mit den hängenden Dropleg-Rohren erzeugt keine Pflanzenschäden
- Die Anwendung ist auch im hohen Bestand möglich, ohne dass die Pflanzen negativ auf die Behandlung reagieren
- -Mehrere Einsatzfenster beim Mais: gezielte UK-Bekämpfungsstrategie im Splittingverfahren möglich
- Kann auch im Getreide auf 50 cm Abstand im Gestänge eingesetzt werden
- Flüssigdüngung mit entsprechender Düse am Dropleg in nahezu jedem Stadium ohne Ertragseinbußen durchführbar
- Vermehrte Ablagerungen der PSM im Boden nicht feststellbar, da das Blattwerk das PSM unterhalb der Blüten auffängt
- Droplegs eignen sich für nahezu jede Feldspritze
- Dropleg ist in Fahrtrichtung stabil und ermöglicht schnelleres Fahren ohne Bestandsschädigung
- Bienenschonendes Verfahren: Die Bienen können sich auf der Blüte an Nektar und Pollen bedienen, ohne dass Rückstände im Bienenbrot nachweisbar sind
- Kosten: 75 €/DroplegUL plus notwendige Düsen, die allerdings bei Mehrfach-Einsatzmöglichkeiten weniger schwer ins Gewicht fallen
- Leicht abfallende Erträge im Vergleich zur konventionellen Technik (jedoch nicht statistisch absicherbar)