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Einfach Schwaden: Kuhn GA 7631 im top agrar-Fahrbericht

Mit dem GA 7631 stellt Kuhn seinen kleinsten Mittelschwader der großen Baureihe GA 1031 vor. Auf einer Arbeitsbreite von bis zu 7,5 m soll er schwere Erntegüter auf die passende Schwadbreite bringen.

Lesezeit: 5 Minuten

Ganz klar: Mit seiner Arbeitsbreite von 7,5 m kann der neue Mittelschwader GA 7631 von Kuhn vor allem ab dem 2. Schnitt nicht mehr genug Futter zusammenziehen, um große Feldhäcksler auszulasten. Doch für Landwirte, die ihr Gras hauptsächlich in Ballen pressen, könnte der kleinste Vertreter der GA 1031-Serie genau die passende Größe haben. Wir haben uns den Schwader bei der Heuernte genauer angesehen.

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Die Anforderungen an den Traktor sind gering. Neben dem Hubwerk mit Kat 2 oder Kat 3N benötigt er lediglich ein ew- und ein dw-Steuergerät. Die Anbaulaschen sind beweglich montiert, sodass das Gerät auch Wankbewegungen für eine bessere Bodenanpassung ausführen kann.

Die Unterlenkertraverse ist drehbar mit dem Rahmen verbunden. Hier ist auch die Lenkstange für die Achsschenkellenkung befestigt. Damit die Räder nicht übersteuern, begrenzt ein Anschlag an der Traverse bei 70° den Lenkeinschlag.

Wir waren mit dem Schwader mit einem kleinen, wendigen Schlepper unterwegs. Damit konnten wir in einem Zug am Vorgewende drehen, ohne an den Anschlag zu kommen. Trotzdem warnt auf jeder Seite ein Blechschild vor zu starken Lenkeinschlägen – sehr gut. Der Zapfwellenhalter hat uns ebenfalls gefallen. Die Abstellstütze lässt sich ordentlich klappen und arretiert automatisch. Die Hydraulikstecker haben Kunststoffgriffe mit einem bzw. zwei farbigen Ringen.

Einfacher Antrieb

Die Gelenkwelle hat beidseitig Weitwinkelgelenke. In einem Y-Getriebe verteilt sich die Kraft auf zwei weitere Gelenkwellen, die direkt zu den Kreiseln führen. Eine Nockenschaltkupplung vor dem Y-Getriebe schützt vor Überlast.

Die Kreisel drehen sich mit dem sogenannten MasterDrive GIII. Dabei übernimmt ein Kegelradgetriebe die Richtungsänderung, anschließend folgt eine Stirnradübersetzung. Vertikale Schläge des Kreisels wirken so nicht auf das Kegelradgetriebe. Das soll laut Kuhn die Haltbarkeit erhöhen. Der Schwader ist für eine Drehzahl bis 540 U/min ausgelegt. Kuhn empfiehlt allerdings den Einsatz bei einer geringeren Drehzahl von etwa 450 U/min.

Die beiden Kreisel haben einen Durchmesser von 3,20 m. An insgesamt elf Armen sind je vier Doppelzinken verschraubt. Dabei umfassen die Zinken nicht das doppelt gekröpfte Tragrohr. So können sich die Zinken frei bewegen. Drei Arme pro Kreisel lassen sich demontieren. Dazu ist lediglich ein Splint zu ziehen.

Die Transporthöhe reduziert sich dann von 3,99 m auf etwa 3,35 m – gut für niedrige Hallen oder Tordurchfahrten. Die Bodenfreiheit an den Armen beträgt bei beiden Varianten 76 cm. Für die Fahrt auf der Straße müssen die Zinken im unteren Bereich durch kleine Schutzleisten abgedeckt werden.

Schwadbreite einstellen

Die Arbeitsbreite lässt sich serienmäßig hydraulisch zwischen 6,7 und 7,5 m verstellen. Die Schwadbreite beträgt dann in etwa 1,4 bis 2,2 m. Bei unserem Einsatz haben wir auf einer Breite von 7,2 m geschwadet und ein 1,9 m breites Schwad geformt.

Ein Aufkleber gibt Auskunft über die aktuelle Arbeitsbreite. Der Aufkleber zeigt zudem an, in welcher Stellung die Kreisel stehen sollen, um sie hochzuklappen. Hier hätte uns genau wie bei der Höheneinstellung ein gelasertes Blech besser gefallen. Für eine geringe Transporthöhe kann man die Kreisel über die Zylinder der Arbeitsbreitenverstellung herunterfahren. Im Feld verhindert eine mechanische Sperre, dass man die Kreisel zu weit zusammenfährt.

Die Kurvenbahn lässt sich nicht verstellen. Die Schwadformung war in dem sehr trockenen Gras tadellos. Die Kreisel formten ein kastenförmiges Schwad. An jedem Kreiselarm ist ein Schmiernippel, der alle 200 Stunden oder einmal in der Saison versorgt werden will.

In alle Richtungen

Die Kreisel sind über eine kardanische Aufhängung mit dem Rahmen verbunden. Beim Ausheben hebt sich erst der vordere Teil an, anschließend der hintere Teil – das ist der sogenannte Jet-Effekt. Gegen 510 € Aufpreis kann man die Kreisel einzeln ausheben, allerdings benötigt man dann zusätzlich die Bedienkonsole KGA01S (280 €).

Möchte man auch die Rechhöhe hydraulisch verstellen, sind neben der Konsole weitere 1.485 € Aufpreis fällig. Bei unserem Schwader war die manuelle Verstellung über eine Kurbel vorne am Kreisel aber durchaus akzeptabel. Wer z.B. im Stroh besonders hoch schwaden möchte, kann 40 mm starke Distanzscheiben zwischen Kreisel und Fahrwerk montieren.

Das Fahrwerk hat standardmäßig vier Reifen der Dimension 16 x 6.50-8, die sehr nah an den Zinken rollen. Optional (1.040 €) gibt es anstatt der zweiten Achse auch ein Tandem-Pendelfahrwerk, sodass insgesamt sechs Räder pro Kreisel den Bodenkonturen folgen. Mit ein wenig Schraubarbeit kann man die Querneigung der Kreisel bei beiden Fahrwerksvarianten anpassen.

Solide Konstruktion

Am Vorgewende hebt man beide Kreisel über die Klappzylinder aus. Eine Kulisse im Zusammenspiel mit einem Hydraulikventil begrenzt dabei die Hubhöhe. Per Langloch kann man diese etwas anpassen. Möchte man den Schwader zusammenklappen, muss man an einem Seil ziehen. Auch hier macht sich die ordentliche Konstruktion des Schwaders bemerkbar. Kleine Umlenkrollen schonen das Seil und sorgen dafür, dass der Kraftaufwand sich dabei in Grenzen hält.

Alle Bolzen sind verdrehgesichert montiert. An vielen Drehpunkten, wie z.B. an den Zylinder, sind Schmiernippel installiert. Bei entsprechender Wartung dürfte das für eine lange Lebensdauer sprechen.

Auf der Straße ist der GA 7631 mit den optionalen breiteren Reifen (485 €) der Dimension 380/55-17 knapp 3 m breit. Mit den schmaleren Reifen bleibt die Maschine bei etwa 2,80 m. Die Beleuchtungseinrichtung ist zwar Serie, leider sind aber lediglich normale Glühbirnen anstatt fortschrittlicher LED installiert. Das schmälert den guten Eindruck der Maschine aber nur minimal.

Der kleinste Mittelschwader mit MasterDrive-Getriebe GA 7631 kostet in Grundausstattung 24.500 €. Damit ist Kuhn etwas günstiger unterwegs als andere etablierte Hersteller. Rüstet man ihn mit allen verfügbaren Optionen auf, werden 29.395 € fällig.

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