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Entspannt gefällt: Fällhilfen im top agrar-Test

Mechanische und hydraulische Fällhilfen bieten eine Alternative zur schweren Keilarbeit. Lohnen sich die Profiwerkzeuge auch für Waldbauern? Wir haben es getestet.

Lesezeit: 3 Minuten

Häufig hängen Bäume nicht in die Richtung, in die der Waldbauer sie fällen möchte. Mit Hammer und Keil wird die Fällarbeit schnell anstrengend – und zum Teil gefährlich.

Mit hydraulischen und mechanischen Fällhilfen bietet der Markt eine Alternative zu schwerer Keilarbeit in der Holzernte. Die Fällhilfen treiben den Keil erschütterungsfrei in den Stamm, wodurch sich die Gefahr herabfallender Äste reduziert. Außerdem ist die Arbeit deutlich ergonomischer. Wir haben uns die technischen Hilfsmittel näher angeschaut.

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Für Forstwirt Konstantin Lohoff und Forstwirtschaftsmeister Dietmar Mikus gehört ihre mechanische Fällhilfe zur Standardausrüstung, wenn es in die Holzernte geht. Seit vier Jahren nutzen sie das Gerät im Laub- und Nadelholz, weil es die Fällarbeit deutlich erleichtert. Mikus berichtet: „Wir können Bäume fällen, die wir mit dem Hammer nicht umgekeilt bekommen.“

Weniger schleppen

Ihre Fällhilfe funktioniert mechanisch und verfügt über eine maximale Hubkraft von 20 t, das Eigengewicht beträgt 3 kg. Die Fällhilfe erleichtert nicht nur das Fällen, sondern den gesamten Arbeitsprozess: Lohoff und Mikus tragen insgesamt weniger Werkzeug mit sich. Der schwere Spalthammer wich einer leichten Axt bzw. einem Fäustel. Zudem benötigen die Forstwirte weniger Fällkeile. Das Arbeitsverfahren bei der Holzernte hat sich laut Lohoff hingegen kaum verändert:

  • Zuerst beurteilt der Forstwirt den Baum und schneidet die Wurzelanläufe bei.

  • Anschließend legt er den Fallkerb an.

  • Im nächsten Arbeitsschritt beginnt der Motorsägenführer mit dem Fällschnitt.

  • Nach etwa der Hälfte unterbricht Lohoff den Schnitt und setzt einen Keil zur Sicherheit.

  • Danach arbeitet der Forstwirt eine leine Tasche heraus, um die Fällhilfe platzieren zu können. Er schiebt die Fällhilfe in die Tasche und baut mit- hilfe der Ratsche Druck auf, zunächst jedoch nur leicht. Anschließend sägt der Motorsägenführer weiter.

  • Nachdem Lohoff den Fällschnitt beendet hat, bringt er den Baum mit der Fällhilfe zu Fall.

Mithilfe eines zusätzlich gesetzten Fällkeils lässt sich die Fällhilfe gegebenenfalls nachsetzen. Das kann bei besonders starken Bäumen nötig sein, um den Hub zu erhöhen. Die Werkzeuge sind auch bei Anwendung der Stütz- und Haltebandtechnik nutzbar. Lohoff und Mikus verwenden die Fällhilfe für Bäume mit einem Brusthöhendurchmesser ab 25 cm. Bei schwachen Bäumen führen sie einen versetzten Schnitt durch, damit sich Fällhilfe und Motorsägenschiene nicht berühren können.

Gewicht entscheidend

Die Forstwirte halten die mecha nische Fällhilfe für sinnvoll, beispielsweise weil sich Laubholz erschütterungsfrei ernten lässt. Druck durch Wind lässt sich auch mit der mechanischen Fällhilfe gut einschätzen. Bei sehr starkem Frost hat sich die Fällhilfe schon mal aus der Tasche gedrückt. Das kam aber eher selten vor und ist auch schon bei Fällkeilen passiert.

Auch im gelösten Verfahren, wenn jeder für sich arbeitet, hat jeder der beiden Forstwirte seinen mechanischen Fällkeil dabei. Mit rund 500 € ist das Werkzeug aus ihrer Sicht eine lohnende Investition.

Sie empfehlen leichte Fällkeile mit geringem Eigengewicht. Schwere, hydraulische Fällhilfen würden sie nicht benutzen, urteilen sie. Ihre Erfahrung zeigt, dass Berufskollegen etwa ein bis zwei Tage zur Einarbeitung mit der Fällhilfe benötigen.

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