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Flach Grubbern spart Wasser - Kann das der neue Federzinkengrubber von 4Disc?

Die Firma 4Disc hat mit dem neuen Reptor nun einen Federzinkengrubber im Programm. Wir konnten eine der ersten Maschinen mit einigen technischen Besonderheiten bereits einsetzen.

Lesezeit: 6 Minuten

Schnell gelesen

  • Der Reptor des Herstellers 4Disc ist ein Federzinkengrubber für Arbeitstiefen von 3 bis 15 cm.

  • Einen Nachläufer gibt es nicht. Hinter den Federzinken arbeitet ein hydraulisch einstellbarer, dreireihiger Striegel.

  • Auffällig ist das recht hohe Eigengewicht der Maschine. Das soll laut 4Disc für eine hohe Laufruhe und einen sicheren Einzug auch auf schweren Böden sorgen.

Ein Federzinkengrubber mit hohem Eigengewicht, einem zweigeteilten Rahmen, der sich Bodenkonturen anpassen kann, und Zustreichern samt nachlaufendem Striegel: Das sind einige der Merkmale des neues Reptors von 4Disc. Nachdem der Hersteller 2023 mit dem ActiCut (top agrar Ausgabe 12/2023) eine Maschine mit horizontal drehenden Scheiben speziell für die flache Bodenbearbeitung vorstellte, folgt mit dem Reptor ein klassischer Federzinkengrubber.

Paariger Aufbau

Der Reptor steht seit Anfang 2025 bei 4Disc in der Preisliste. Der Hersteller bietet drei angebaute Modelle mit 4,40, 5,60 und 7,00 m Arbeitsbreite. Der von uns eingesetzte Reptor 440 ist damit die kleinste Maschine der Baureihe. 4Disc setzt auf einen sechsbalkigen Rahmen. Insgesamt 35 Zinken mit Doppelfeder (70 x 12 mm) sorgen bei unserem Grubber für einen Strichabstand von 12,5 cm. Der Balkenabstand liegt bei 400 mm, die Balkenhöhe bei 630 mm. Da im Zinkenfeld auf jeder Seite zwei Tasträder laufen, ist der letzte Balken im Abstand von 650 mm positioniert. So erreicht es der Hersteller, dass hinter den Rädern noch Zinken arbeiten – top. Zusätzlich sind vor dem Zinkenfeld zwei Tasträder montiert, die zusammen mit den hinteren für eine gute Bodenanpassung sorgen sollen – denn Nachläufer gibt es nicht. Zusätzlich hilft die besondere Funktion der Klappzylinder.

Zylinder statt Federn

Der Grubber klappt klassisch über zwei doppeltwirkende Hydraulikzylinder aus. Diese halten während der Arbeit die beiden Grubberelemente „auf Spannung“. Über das Steuergerät zum Ausklappen schickt man während der Arbeit dauerhaft rund 10 l Öl pro Minute zu den Zylindern. Mit einem Druckregelventil kann man einstellen, wie hoch die Spannkraft ist. Das überströmende Öl gelangt durch einen druckfreien Rücklauf zurück in den Schlepper. Je nach eingestelltem Druck sorgt das für einen Leistungsbedarf von 1 bis 2 kW. Das System nennt 4Disc Contur Control. Es soll im Feld dafür sorgen, dass der Grubber zum einen gerade auf schweren Böden immer sicher aufliegt, sich aber zum anderen auch Unebenheiten sowohl nach oben wie nach unten anpassen kann.

Am Vorgewende ist es recht deutlich zu erkennen, wie die Flügel sich anpassen können. Denn im ausgehobenen Zustand hängen die Seitenelemente außen nach unten. Der maximale Weg nach unten/oben beträgt laut Hersteller +- 4 °. Im Einsatz zeigte sich der Reptor damit vor allem als sehr laufruhig und blieb gleichmäßig tief im Boden.

Schneiden und belüften

Der Reptor richtet sich zum einen an Betriebe, die flach grubbern und möglichst ganzflächig schneiden wollen. Zum anderen soll die Maschine die Möglichkeit bieten, schwere Böden zur Saatbettbereitung belüften bzw. auflockern zu können. Für die genannten Einsätze hat 4Disc ein 180 mm breites Gänsefußschar sowie ein 60 mm breites Meißelschar im Angebot. Mit den 180er-Gänsefüßen beträgt der Überschnitt rechnerisch 5,5 cm. Auch wenn die Federzinken vibrieren, hält die Doppelfeder samt Ring die Schare weitestgehend in zentraler Position, sodass immer ausreichend Überschnitt bleibt – gut.

4Disc stellt die Zinken so an, dass die Schare immer etwas auf der Spitze stehen. Dadurch will man einen sicheren Einzug garantieren – auch auf hartem Boden. Das erhöht jedoch für einen ganzflächigen Schnitt die minimale Arbeitstiefe. Weniger als 3 cm tief konnten wir mit dem Reptor nicht arbeiten.

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern sind beim Reptor hinter den Zinken Blattfedernivellatoren als Zustreicherelemente montiert. Sie lassen sich per Bolzen in der Höhe variieren und sollen ein ebenes Arbeitsbild schaffen. Dahinter arbeitet standardmäßig ein dreireihiger Striegel.

Stramm aufliegend

Die Arbeitstiefe der Zinken lässt sich bequem vom Schleppersitz aus einstellen. Dabei schwenken die Tasträder gleichzeitig hoch bzw. herunter. Eine Anzeige am Rahmen hilft bei der Orientierung. Schön: Die Nivellatoren samt Striegel wandern parallel mit. Man muss also deren Arbeitstiefe nicht immer separat anpassen. Über ein Steuergerät kann der Fahrer die Intensität des Striegels durch Ein- oder Ausschwenken der Zinkenreihen beeinflussen. Die dritte Striegelreihe ist über Spindeln gesondert einstellbar.

In Testausstattung wiegt der Reptor 440 satte 2,4 t. Damit ist er deutlich schwerer als vergleichbare Grubber der Mitbewerber. Dazu kommt eine Baulänge von 5,10 m bis zum Ende des Beleuchtungsträgers. Der im Test eingesetzte JCB Fastrac 4220 mit 235 PS Motorleistung konnte den Reptor zwar noch ohne Frontgewicht heben. Doch mittlere Vierzylindertraktoren dürften ein ordentliches Frontgewicht benötigen, um auf dem Boden zu bleiben. So wundert auch die von 4Disc für die 4,40 m breite Variante angegebene Mindestschleppergröße von 130 PS nicht.

Mit der dynamischen Gewichtsübertragung (DTC, 1.690 €) lässt sich der Grubber sogar noch beschweren. Dazu schwenkt ein Bügel vorne am Anbaubock des Reptors hydraulisch unter die Unterlenker und holt sich damit Ballast vom Traktor auf den Grubber. Ein Manometer hilft beim Einstellen. Das soll ihn auch für sehr schwere Böden interessant machen.

Wo passt die Maschine hin?

Wir setzten den Reptor in Triticale sowie in Raps als Winterbegrünung und auf einer Fläche mit Maisstroh ein. Vor allem beim Raps und im Maisstroh mit vorheriger Mistdüngung waren die Verhältnisse aufgrund der hohen organischen Masse herausfordernd. Dennoch zeigte der Reptor bei rund 4 cm Arbeitstiefe ein gutes Ergebnis. Die Maschine stopfte nicht, was vor allem am großen Durchgang aufgrund der hohen Baulänge liegt. Auch Seitenzug war nicht zu erkennen. Auf der Winterbegrünung mit Triticale konnte vor allem der Striegel glänzen, der die Wurzeln gut von Erde befreite. Auch das Einstellen und Anpassen der Arbeitstiefe sowie des Striegels ist sehr gut gelöst.

Auch wenn der Reptor mit einer stabilen Konstruktion punkten kann und einen sicheren Einzug auch auf schweren Böden erreicht, bringt ihm das ein hohes Maschinengewicht. Gerade zur Saatbettbereitung oder beim Belüften des Bodens sind jedoch leichte Gespanne gefragt. Auch weil über das DTC noch Gewicht vom Schlepper auf den Grubber übertragen wird, könnte 4Disc versuchen, die Maschine noch leichter zu konstruieren.  

Der Listenpreis in Testausstattung liegt bei 24.880 €. In Grundausstattung sind es 5.165 € weniger (alle Preise netto).

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