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Fünf Hochstapler in Frankreich

Teleskoplader sind sehr praktisch – aber auch ziemlich teuer. Wir wollten wissen, was die Maschinen in der Brot- und Butter-Klasse können und haben fünf Lader verglichen. Sie sind die Brot- und Butter-Maschinen, wenn es um das Thema Teleskoplader geht: Die 3,5 bis 4 t-Klasse mit bis zu 7 m Hubhöhe.

Lesezeit: 6 Minuten

Teleskoplader sind sehr praktisch – aber auch ziemlich teuer. Wir wollten wissen, was die Maschinen in der Brot- und Butter-Klasse können und haben fünf Lader verglichen.


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Sie sind die Brot- und Butter-Maschinen, wenn es um das Thema Teleskoplader geht: Die 3,5 bis 4 t-Klasse mit bis zu 7 m Hubhöhe. Deshalb haben wir uns an einem Vergleichstest unserer französischen Kollegen von La France Agricole beteiligt. Im Spätsommer mussten sich folgende Maschinen auf einem Milchviehbetrieb dem Testteam stellen:

Der „ideale“ Teleskoplader


Unser Testteam hatte bestimmte Anforderungen an die Maschinen:

  • Es sind „täglich“ genutzte Maschinen, ein bequemer Ein- und Ausstieg ist daher wichtig. Wir bevorzugen zweiteilige Türen, der obere Teil sollte sich geöffnet arretieren lassen. Noch besser: komplette Tür offen zu arretieren, was aber nur bei hohen Plattformen geht. Der Durchstieg zwischen Sitz und Lenkrad muss bequem sein. Ein mehr seitliches Armaturenbrett gibt die Sicht nach vorne/unten frei. Die Schalter sollten sortiert an einer Stelle sitzen und sich nicht frei in die Kabine verteilen. Eine klare Kennzeichnung der Bedienelemente sollte selbstverständlich sein.



  • Der Joystick sitzt bequem und lässt sich feinfühlig bedienen. Wenn er eine Sicherheitsfunktion bietet, muss diese praxisgerecht sein. Wechsel der Fahrtrichtung per Stick ist ein Muss, proportionale, feinfühlige Bedienung des Ausschubs ebenfalls.



  • Antriebe: Die neuen CVT-Antriebe mit zwei Hydromotoren haben uns gut gefallen, ebenso wie die Kombination aus Hydrostat und Lastschaltgetriebe.



  • Hydraulik und Laderfunktionen: Einstellmöglichkeiten für die Durchflussmenge der Baum- und der dritten Funktion sind praktisch. Gut ist auch das Schalten der Teleskopfederung nach Geschwindigkeit. Einige Lader hatten außerdem Automatik-Funktionen wie z.B. das Abspeichern der unteren Schaufelposition.



  • Ein möglichst niedrig angelenkter Arm verbessert die Sicht zur rechten Seite und nach hinten.



  • Beim Umschalten der Allrad- auf Vorderradlenkung sollte sich die Hinterachse des Laders automatisch in der Geradeausposition verriegeln. Obwohl es einige Fahrer durchaus schätzen, wenn sie sich die Lenkung komplett frei einstellen können.



  • Wir bevorzugen eine hydraulische Geräteverriegelung. Sie sollte per Federkraft immer in die geschlossene Position zurückkehren. Bei einem Lader musste man nach dem Verriegeln außen einen Kugelhahn schließen, was eventuell vergessen werden kann.



  • Zu keiner klaren Meinung kamen wir beim FOPS-Schutgitter. Außenliegende Gitter schützen besser, es kann sich aber Schmutz zwischen Gitter und Scheibe sammeln. Innenliegende Gitter schränken die Kopffreiheit ein, dafür lässt sich die Scheibe besser reinigen. Allgemein sollten die Gitter so geformt sein, dass die Elemente möglichst wenig in Blickrichtung des Fahrers liegen.
Ballen und Mist


Für unseren Test haben wir verschiedene Arbeiten durchgeführt. Dazu gehörten auch Ladearbeiten und Straßentransporte mit einem Ballenwagen. Alle Messungen, unter anderem von Hubkräften, Hydraulikleistung und -druck, erledigten wir mit unserer eigenen Messtechnik.Im Mittelpunkt unserer Bewertungen stand vor allem die Praxistauglichkeit der fünf Telelader.


Die Maschinen mussten sich bei typischen Arbeiten auf einem Milchviehbetrieb im Sommer bewähren. Wie giftig sie an die Arbeit gingen, haben wir beim Laden von Stallmist ausprobiert. Die Präzision stand beim Laden und Stapeln von Strohballen im Mittelpunkt. Dazu gehörte auch der Ballentransport mit einem 12 m langen Anhänger und 21 Rundballen an Bord. Damit mussten die Maschinen auch eine Steigungsstrecke meistern (5%). Dabei kamen einige mit rein hydrostatischem Antrieb an ihre Grenzen.


Beim Misten und Ballenladen haben wir – immer mit demselben Fahrer – die Zykluszeiten erfasst. Zum Vergleich des Verbrauchs haben die Lader einen kompletten Umlauf mit dem Transportwagen plus 30 Minuten Mistladen unter Volllast hinter sich gebracht.


Die Rundenzeiten, Verbräuche und alle anderen Messwerte fassen wir in der Übersicht zusammen, die besten Werte stellen wir grün dar. Hier führen wir auch die Listenpreise auf. Wichtig: In der Praxis gibt es auf diese Preise unterschiedliche und teils erhebliche Rabatte, die aber kaum zu recherchieren bzw. vergleichen sind. Deshalb geben die Preise in der Tabelle nur einen groben Anhalt.






Wir haben alle Teleskoplader unter denselben Bedingungen gemessen. Die grünen Zahlen stellen den jeweils besten Wert dar. Die Listenpreise geben nur einen groben Anhalt. In der Praxis werden die Maschinen teils mit erheblichen Rabatten gehandelt.


Die Praxiseindrücke der internationalen Tester nach über einer Woche Arbeit in Frankreich geben die Testprotokolle wieder, jeden Tag eine mit einer weiteren Maschine hier in den Techniknews, beginnend beim Bobcat.



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Heben und ziehen: So haben wir gemessen


In Ergänzung zu den praktischen Einsätzen haben wir auch eine ganze Reihe von Messwerten ermittelt:


  • Die Hubhöhen beziehen sich immer auf den Gerätedrehpunkt.
  • Die Überladeweite haben wir jeweils vom Gerätedrehpunkt bis zur Vorderkante der Maschine gemessen, meist waren das die Reifen.
  • Ein Winkelmesser zeigte den Kippbereich an, und zwar von der maximal ausgekippten bis zur eingekippten Position des Koppelrahmens.
  • Parallelführung: Zum Start haben wir die Palettengabel auf dem Boden in Waage ausgerichtet, den Ausleger bis auf die höchste Position angehoben und unterwegs in 1 m, 2 m sowie in maximaler Höhe die Abweichung notiert. Eine leichte Abweichung in den positiven Gradbereich („einkippen“) ist dabei weniger problematisch als in anderer Richtung. Denn so könnte etwas von der Palettengabel rutschen.
  • Die hydraulischen Leistungswerte haben wir bei Standgas, 1500 U/min und Vollgas am dritten Steuerkreis gemessen. Je früher die Pumpe die volle Leistung bringt, desto besser. Interessant ist auch der Rückstaudruck. Er sollte möglichst niedrig sein.
  • Ebenfalls in den drei Drehzahlbereichen haben wir die Zeiten für die Funktionen des Auslegers gestoppt.
  • Zum Messen der Hubkraft setzten wir eine Kranwaage ein, die 50 cm vom Gabelrücken hing. Dabei haben wir vier Höhen mit eingeschobenem Arm angefahren und jeweils bis zum Maximum bzw. Auslösen der Sicherheitseinrichtung gemessen. Mit ausgefahrenem Teleskop kontrollierten wir die Hubkraft in 0,2 und 3,2 m Höhe.
  • Auch bei der Zug- bzw. Schubkraft kam die Waage zum Einsatz, die wir an einem Festpunkt angeschlagen hatten. Jeder Lader trat leer, bzw. ohne Werkzeug an und musste in allen Fahrstufen ziehen. Wir haben bei Vollgas gemessen, was der Antrieb hergab bzw. bis die Räder durchdrehten. Mit voller Schaufel würden die Lader teils auch höhere Schubkräfte erreichen, doch uns ging es um die „Einfahrkraft“ in einen Haufen.
  • Die jeweiligen Höchstgeschwindigkeiten haben wir in jeder Fahrstufe per GPS-App gemessen – und zwar vor- und rückwärts.

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