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topplus Aus der Praxis

Für 300 €: Altes Hackgerät modern aufgerüstet

Franz Brunner hat sein altes Hackgerät mit ganz einfachen Mitteln modern aufgerüstet. Rückfahrkamera und doppelt wirkender Hydraulikzylinder am Unterlenker erleichtern ihm jetzt die Arbeit ungemein.

Lesezeit: 3 Minuten

Unsere Autorin: Marion Gerstl, Fachbereich Bioberatung Boden.Wasser.Schutz, LK Oberösterreich. Dieser Bericht ist zuerst erschienen in der top agrar Österreich-Ausgabe 5/2021.

Heute haben viele Biobetriebe ein Hackgerät. Diese Geräte sind vielfach topmodern mit RTK bzw. hochtechnisierten 3-D-Kameras ausgestattet. Der Vorteil dieser Hackgeräte liegt daran, dass aufgrund der höheren Fahrgeschwindigkeit eine größere Flächenleistung erbracht werden kann. Allerdings hat diese moderne Technik auch ihren Preis.

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Wenig Aufwand mit großer Wirkung

Franz Brunner, ein erfinderischer Biobauer aus St. Florian (OÖ) dachte sich, das schaffe ich auch selbst. Herausgekommen ist die einfache Lösung für sein altes Hackgerät: Brunner hat seinen Traktor mit einer Rückfahrkamera, wie man sie bei Autos kennt, und einem doppelt wirkenden Hydraulikzylinder am Unterlenker ausgestattet. Mit diesem kann er das Hackgerät am Heck 20 cm hin- und herverschieben. Mit diesem kostengünstigen Zubau kann das Hackgerät schnell jeder Hanglage angepasst werden.

Das Gerät ist mit Gänsefußscharen und rollenden Schutzblechen ausgestattet. Mit den Scharen erfolgt die mechanische Beikrautregulierung und das Schutzblech dient dem Schutz der zu hackenden Kultur. Die rollenden Schutzbleche sind bei viel organischer Masse gegenüber starr montierten Blechen von Vorteil, weil es zu keinen Verstopfungen kommt.

Ist der Bestand etwas größer – bei Soja ab ca. 15 cm Wuchshöhe, können die Pflanzenschutzbleche entfernt werden, um die Unkräuter innerhalb der Reihe zu verschütten. Die Verschiebung erfolgt mit einem doppelt wirkenden Hydraulikzylinder, der einen Unterlenker des Traktors nach links und rechts verschieben kann. Der zweite Unterlenker ist frei beweglich.

Die Arbeitstiefe der Gänsefußschare liegt zwischen 2 und 4 cm. Diese wird bei jedem Hackkörper mittels Laufrad eingestellt. Beim Hackdurchgang im 2 bis 6-Blatt-Stadium von Soja bleiben 6 cm in der Reihe frei. Für das Anhäufeln, ab 20 cm Wuchshöhe, wird auf 10 cm umgestellt. Dazwischen wird der Soja auch noch einmal gestriegelt.

Die Hacke ist nur im Heckanbau nutzbar und hat eine Arbeitsbreite von 3,2 m, 40 cm sind klappbar. Am Betrieb wird bei Soja, Raps und Ackerbohne mit einem Reihenabstand von 45 cm gearbeitet. Einstellungen zwischen 30 bis 50 cm Reihenweite sind möglich.

Das Lenksystem mit doppeltwirkenden Hydraulikzylindern ist am Traktor aufgebaut und kann somit bei anderen Hackgeräten am Heck genutzt werden. Die Hacke lässt sich hiermit um rund 20 cm verschieben. Mit einer eingebauten Hydraulikdrossel lässt sich die Geschwindigkeit der Verschiebung der Hacke regeln.

Mobile Kamera

Die Steuerung erfolgt manuell in der Fahrerkabine, während die Reihen der Kulturpflanzen auf einem Monitor abgebildet werden. Die angebaute Kamera ist mobil und wird ebenso auf dem Hackgerät für Sonnenblumen eingesetzt. Diese werden mit einem Reihenabstand von 70 cm gehackt.

Die Fahrgeschwindigkeit variiert nach Kulturstadium zwischen 3 und 8 km/h. Die Flächenleistung liegt zwischen 0,5 bis 2 ha pro Stunde. Die Kosten von Kamera, doppeltwirkendem Zylinder und Drosselungen liegen zwischen 200 und 300 €.

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