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GPS-Tracker im Test: Flächenleistung überwachen

Wie viel Fläche hat der Kollege jetzt wirklich mit meiner verliehenen Maschine bearbeitet? Der GPS-Tracker von m2Xpert soll das überprüfen können.

Lesezeit: 6 Minuten

Der 10 ha-Acker ist schwarz, bezahlen möchte der Kunde aber nur 6 ha. Streit ist vorprogrammiert. Mit dem neuen GPS-Tracking-System von m2Xpert soll der Maschinenvermieter nun die Geräte orten sowie die tatsächlich bearbeitete Fläche nachvollziehen können. Das System ist ein kostenpflichtiger Baustein der online basierten Software Farmtune. In dieser sind unter anderem eine Ackerschlagkartei, eine Auftragsverwaltung und ein Rechnungsmodul enthalten. Wir haben das System im letzten Herbst eingesetzt.

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Um die Tracker nutzen zu können, benötigten wir einen Farmtune-Account. Dieser lässt sich kostenlos unter www.farmtune.com einrichten. Dort mussten wir als erstes einen Betrieb sowie die Maschinen digital anlegen.

Es gibt zwei GPS-Tracker von den Zulieferern PAJ und Telic, dessen Software m2Xpert überarbeitet hat. Das PAJ-Modul hat einen 3,7 V-Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 12 Ah. Damit hält der Tracker je nach Einsatzzeit ca. zwei bis vier Wochen. Laden lässt sich das Modul über einen USB-Anschluss. Weitere Schnittstellen bietet der PAJ-Tracker nicht. Er ist besonders für den Einsatz an Anbaugeräten gedacht und kostet 300 € (Preise zzgl. MwSt.).

Den Tracker von Telic muss man an das Stromnetz einer Maschine anschließen. Er hat zusätzlich noch einen kleinen Akku mit einer Kapazität von 0,66 Ah, um Stromunterbrechungen wenige Stunden abzufangen. Der Telic-Tracker bietet zusätzliche Schnittstellen, an denen man auch externe Sensoren, wie z.B. das Hubwerkssignal, anschließen kann. Er kostet 270 €.

Wir haben den Tracker mit großem Akku von PAJ eingesetzt. Er kommt zusätzlich zum GPS-Modul mit Kompass, Lichtsensor und 3D-Beschleunigungssensor. Er ist staub- und wasserdicht. Zur Datenübertragung nutzt m2Xpert eine M2M-SIM Karte. Das ist eine Karte, die rein der Kommunikation von Maschine zu Maschine dient. Sie funktioniert also nicht in einem Smartphone. Zudem ist die SIM-Karte mehrnetzfähig, sie wählt also immer das beste zur Verfügung stehende Netz aus. Die Mobilfunkgebühren bezahlt der Kunde über die jährliche Nutzungsgebühr von 156 € pro Tracker. Darin ist die Software „Fahrspurauswertung“ enthalten.

Mit Maschine verknüpfen

Im nächsten Schritt haben wir den Tracker virtuell mit der Maschine verbunden. Dazu gibt es im Menü die Unterpunkte Maschinenpark und Anbaugerät. Hier wählt man das Gerät aus und geht anschließend auf die Registerkarte Hardware. Dort lässt sich ein Tracker mit der Maschine, bzw. einem Anbaugerät verknüpfen. Hat man allerdings mehrere Tracker im Betrieb, muss man hier genau auf die Seriennummer achten. Leider lassen sich den GPS-Modulen keine Namen geben. So könnte man jedem Tracker z.B. eine Farbe zuordnen und diese dementsprechend lackieren. Der Fahrer würde dann auf einem Blick sehen, ob der Maschine das richtige Modul zugeordnet ist.

Für die Farmtune-Ackerschlagkartei gibt es auch eine App für Android- und Apple-Geräte. In der Farmtune-Connect-App ist es aber nicht möglich, die Tracker einem anderen Anbaugerät zuzuordnen. Das möchte m2Xpert noch verbessern.

Die Tracker mit großem Akku lassen sich denkbar einfach an einem Anbaugerät platzieren. Einfach mit dem starken Magneten auf ein Metallteil befestigen und fertig. Man sollte lediglich darauf achten, dass der Tracker nach oben zeigt und sich möglichst wenige Bauteile über ihm befinden. Dann hat er den besten GPS-Empfang. Optional gibt es auch einen stabilen Schutzkorb für den Tracker. Dieser lässt sich einfach mit vier Schrauben an Rechteckrohre bis zur Größe 100 x 100 mm klemmen. Nun kann es aufs Feld gehen.

Wir haben die Tracker beim Gülle ausbringen, Mist fahren, Grubbern, Pflügen und Säen eingesetzt. Leider konnten wir auf der Smartphone-App nicht sehen, wo sich die Tracker aktuell befanden. Das wäre für eine Routenoptimierung aber sinnvoll. Die aktuelle Position sowie die gefahrenen Wege lassen sich auf dem Desktop-Computer aufrufen. Hier aktualisiert sich die Position alle 10 Sekunden, solange der Tracker aktiv ist. Der Akkuladestand ist hier ebenfalls ablesbar. Erfasst der Beschleunigungssensor 60 Sekunden keine Bewegung, geht das Sendemodul in den Standby-Modus.

Auswertung

Um nachzuvollziehen, wie viel Fläche das Anbaugerät bearbeitet oder wie viele Stunden es gelaufen hat, muss man wieder am PC die Website farmtune.com aufrufen. Unter dem Menüpunkt „Fahrspurauswertung“ kann man sich für individuell festlegbare Zeiträume die Fahrspuren satellitenkartenbasiert von bis zu sieben Tagen zeitgleich anzeigen lassen. Wir empfehlen aber, sich in der Saison nur die Fahrspuren von einem Tag anzuschauen. Sonst machen die vielen Spuren es unübersichtlich.

Zusätzlich zum Zeitraum muss man das Anbaugerät auswählen, dessen Fahrspuren das Programm anzeigen soll. Um uns das Umsetzen von Anbaugerät zu Anbaugerät zu sparen, haben wir den Tracker häufig auf dem Traktor positioniert. Dann ist allerdings zusätzlich die Arbeitsbreite und der Arbeitsgang zu hinterlegen. Dabei lassen sich vier verschiedene Arbeitsprozesse wählen: Aussaat/Bodenbearbeitung, Ernte, Gülle-Ausbringung und Düngung/Pflanzenschutz. Ein Algorithmus errechnet unter anderem nach der gefahrenen Strecke und Geschwindigkeit die theoretisch bearbeitete Fläche.

Beim Güllefahren passte die errechnete Fläche recht genau mit der tatsächlich bearbeiteten Fläche überein. Beim Getreidesäen war das Ergebnis allerdings ernüchternd. Einmal zeigte das Programm die doppelt bearbeitete Fläche an, ein anderes Mal nur ca. die Hälfte der gesäten Fläche. Abschattungen von Bäumen könnten die Ursache gewesen sein. Hier hilft es, den Acker in der Satellitenkarte einzuzeichnen. Diesen eingezeichneten Schlag gibt Farmtune als hinterlegte Fläche an. So lässt sich die automatische Flächenberechnung kontrollieren. m2Xpert möchte die Berechnung noch weiter optimieren.

Datei-Export

Die Auswertung zeigt anschließend Betriebszeit, Fahrzeit, Pausen, Unterbrechungen, gefahrene Strecke, Straßenfahrt, die Flächengröße aus der automatischen Berechnung sowie die hinterlegte Flächengröße untereinander an. Diese Daten lassen sich als PDF oder als CSV-Datei herunterladen.

Eine richtige Anbindung an die Ackerschlagkartei fehlte uns. Hier erfolgt quasi kein Austausch der Daten. Das Programm übernimmt weder automatisch, noch manuell die Fahrspuren für die angelegten Aufträge auf den einzelnen Schlägen. Eine genaue Analyse der Einsatzzeiten im Nachhinein ist damit kaum mehr möglich.

Der GPS-Tracker mit großem Akku spielt seine Stärken vor allem als Flächenzähler für Leihmaschinen aus. Hierfür ist er schnell installiert. Die Genauigkeit der automatischen Flächenberechnung sollte und möchte m2Xpert aber noch etwas überarbeiten.

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