Die Beurteilung der aktuellen Witterungssituation wird bei immer größeren Feld-Hof-Entfernungen für größere landwirtschaftliche Betriebe und Lohnunternehmer zu einer zunehmenden Herausforderung. Hier setzt das 2016 gegründete französische Unternehmen Sencrop an und bietet lokale Wetterdaten auf der Basis vernetzter Wetterstationen nun auch in Deutschland an.

Zur Agritechnica 2019 hat Sencrop seine Aktivitäten am deutschen Markt offiziell begonnen. Das deutsche Vertriebsteam wurde im März mit Christoph Wilmer und Alexander Cornelius erweitert. Das Team bietet den Kunden auch hierzulande einen engagierten Vertriebs- und Servicesupport, um Landwirte, Agrarberater sowie Spezialisten in Landhandel, Genossenschaften und bei Lieferanten mit modernsten Lösungen für die Wetterbeobachtung zu unterstützen. Sencrop verfügt europaweit über ein schnell wachsendes Netzwerk aus Wetterstationen, zu dem aktuell bereits mehr als 13.000 Anwender gehören.

Details

Das Konzept ist laut Anbieter einfach: der Landwirt kauft die Wetterstation, platziert diese an einem geeigneten Ort und bezahlt eine jährliche Lizenz. Über Smartphone, Tablet oder PC bietet die Sencrop-App dem Nutzer die Möglichkeit, von überall in Echtzeit auf genaue Wetterinformationen für seinen Betrieb zugreifen zu können. Sowohl der Sencrop Regenmesser als auch der Windmesser und der Blattfeuchtigkeitssensor sind einfach zu installieren.

Planungshilfe mit Benachrichtigungsfunktion

Benutzer können laut Sencrop nicht nur in Echtzeit auf Ihre Daten zugreifen, sondern auch Benachrichtigungen einstellen. Damit könnten sie besser planen und bei Krankheiten oder Frost zum optimalen Zeitpunkt eingreifen oder beispielsweise bei drohenden Schauern oder zu starken Winden auch Arbeiten noch aufschieben, heißt es. Zudem könne der Anwender die Niederschlagswerte kumulieren und sich die Niederschlagsmenge eines definierten Zeitraums anzeigen lassen, um feuchtigkeitsabhängige Maßnahmen im richtigen Moment durchzuführen.

Das Pflanzenwachstum und andere Entwicklungen können anhand von Grad-Tagen und der Summe kalter Stunden ermittelt werden. Der Landwirt soll die Wetterdaten auch zur Langzeitspeicherung in verschiedenen Formaten exportieren können.

Gezielt und nachhaltig handeln

Darüber hinaus leisten die Stationen einen wichtigen Beitrag, um Pflanzenschutzanwendungen zu reduzieren und zu optimieren, erklärt die Firma weiter. Durch den gezielteren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln würden Kosten minimiert und die Auswirkungen auf die Umwelt verringert. Zusätzlich zu den App-Funktionen arbeitet Sencrop mit verschiedenen Partnern im Bereich der Krankheits- und Prognosemodelle zusammen. Unter anderem sind auf der digitalen Plattform für Deutschland Partner wie VitiMeteo, Fruitweb oder RIMpro vertreten. Nutzer haben die Möglichkeit, die lokalen Wetterdaten der Sencrop-Station mit einem gewünschten Modell zu verknüpfen und so noch gezieltere und präzisere Empfehlungen zu erhalten.

Die Datenübertragung wird durch Sigfox, ein Funknetzwerk der niedrigen Bandbreite, ermöglicht. Somit ist kein Mobilfunknetz erforderlich. Die Stationen verfügen über eine langlebige Batterie (3-4 Jahre) und GPS-Lokalisierung. Der Wartungsaufwand ist gering.