Husqvarna hat die nächste Generation Profi-Kettensägen auf der internationalen Forstmesse Luzern in der Schweiz vorgestellt. Die neuen 70-ccm Modelle besitzen laut Hersteller eine hohe Ausgangsleistung und schnelle Beschleunigung.
Die neue Generation Kettensägen, angeführt von der Husqvarna 572XP, soll mit herausragender Produktivität, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit überzeugen. Husqvarna nutzte zudem die Fortschritte der Digitalisierung und modernste technische Lösungen wie die sensorbasierte Datensammlung und das „digital Prototyping“. Digital Prototyping soll eine sehr genaue Stressanalyse ermöglichen, durch die das Design der Kettensäge optimiert werden kann. In den anschließenden Feldtests lieferten auf der Kettensäge angebrachte Sensoren Daten zur Nutzungsstatistik.
Die sechs Schlüsselvorteile der 572XP
Die 572XP weist im Vergleich zu älteren Kettensägenmodellen der 70 ccm-Kategorie eine um 12 Prozent höhere Schneidleistung auf - auch bei Verwendung langer Führungsschienen. Der mittlere Drehzahlbereich hat sich im Vergleich zu früheren Generationen um 1000 erhöht, dies entspricht einer Erweiterung um ca. 30 Prozent und ermöglicht eine passende Leistung für alle Arbeitsanforderungen. Das niedrigere Gewicht und der kleinere Durchmesser des Schwungrads sorgten weiterhin für eine schnelle Beschleunigung, heißt es.
Die Verbesserung des Leistungsgewichts der 572XP ist auf eine optimierte Lastverteilung im Gerät sowie ein verbessertes Motorendesign zurückzuführen. Dafür wurden die Kurbelwelle, der Schalldämpfer und weitere wichtige Komponenten verstärkt. Um dies auszugleichen, wurde das Gewicht von Schwungrad (30 g), Starter-Abdeckung (30 g), Kurbelgehäuse (200 g), Kupplungsdeckel (30 g) und Zündmodul (29 g) reduziert.
Insgesamt führt dies laut Husqvarna mit einem Gewicht von 6,6 kg und einem Leistungspegel von 4,3 kW zu einem besseren Leistungsgewicht als bei vorangehenden Husqvarna Modellen dieses Kettensägen-Segments.
Die 572XP weise außerdem eine um bis zu 20 Prozent bessere Kühlfähigkeit im Vergleich zur vorherigen Kettensägen-Generation auf. Die verbesserte Kühlleistung resultiere aus einer Kombination von neuer Hardware, Digitalisierung und Motorsteuerung (Soft Cut-Out Zündungsmanagement).
Zudem sei in der 572XP eine Wärmebarriere, bestehend aus einem speziell entwickeltem Polymer, in die Abdeckung integriert. Das Material zeichne sich durch Hitzebeständigkeit, außergewöhnliche Isolierung und niedriges Gewicht aus. Niedrige Vergasertemperaturen seien zudem entscheidend für zuverlässiges Starten, da Benzin heutzutage bereits bei sehr niedrigen Temperaturen verdunstet.
Zur Kühlung wird der Luftstrom im Gerät stetig durch eine digitale Analyse optimiert. Je nach Ergebnis werden die Öffnungen und inneren Prallbleche der 572XP geringfügig neu positioniert. Die neue Innenraumgestaltung sorgt zudem dafür, dass weniger Staub- und Schmutzpartikel in die Kühlrippen gelangen, die die Kühlung beeinträchtigen könnten.
Das Soft Cut-Out Zündungsmanagement schützt den Motor vor schädlichem Überdrehen, indem es den Zündzeitpunkt bei hohen Drehzahlen automatisch anpasst. Dadurch wird der interne Druckaufbau im Motor gegenüber Husqvarna Kettensägen ohne dieses Feature um 30 Prozent reduziert. Dies garantiere einen reibungslosen Betrieb, niedrigere Betriebstemperaturen und maximale Betriebsdauer, erklärt das Unternehmen.
Standardmäßig verfügt die 572XP über einen Hochleistungs-Luftfilter, der dank einer großen Filteroberfläche eine längere Verwendungsdauer und bessere Filtration ermöglichen soll. Die im Vergleich zu früheren Generationen größere Filterfläche sorge für längere Arbeitsintervalle bei gleicher Leistung, heißt es in einer Pressemitteilung weiter. Gleichzeitig muss der Filter seltener gereinigt werden. Die verbesserte Filterkapazität und das hervorragend abgedichtete System verhinderten, dass Schleifpartikel in die Verbrennungskammer gelangen. Dadurch bleibe der Motor der Kettensäge länger sauber und könne länger störungsfrei arbeiten.
2009 hat Husqvarna AutoTune eingeführt, ein System, dass die Kettensäge stets selbständig korrekt einstellt und damit eine Kalibrierung und manuelle Anpassungen überflüssig macht. Diese Einstellung soll besonders bei wechselnden Umgebungsbedingungen hilfreich sein, da der Benutzer den Vergasers nicht mehr selbst anpassen muss und von einer höheren Betriebsdauer profitiert.
Mit der Einführung der 572XP wurde AutoTune upgedatet, so dass die automatischen Anpassungen nun bis zu zehn Mal schneller als bei vorangehenden Modellen erfolgen. Das Update führt zu Verbesserung in folgenden vier Bereichen:
- Schnelleres Tuning durch einen neuen Mikro-Prozessor, der den Zeitaufwand für die Motoranpassung auf nur noch ein Zehntel des bisherigen Aufwands verringert. In der Praxis bedeutet dies, dass sämtliche Motoreinstellungen bereits nach wenigen Schnitten 100 Prozent korrekt sind.
- Breiterer Einstellbereich durch neue Software, die von niedrigen bis hohen Drehzahlen kalibriert.
- Hinzufügen der Teillast-Kalibrierung, diese misst kontinuierlich die mittleren Drehzahlen, um die Motorleistung zu optimieren.
- Überlastungsschutz, um schweren Motorschäden durch Überhitzung vorzubeugen.
Die neue C85 ist die zweite X-CUT Sägenkette aus der Produktion des neuen Kettenwerks im schwedischen Huskvarna und wird ab 2018 standardmäßig in der 572XP verbaut. Bei der neuen Kette handelt es sich um eine 3/8 Zoll Vollmeißelkette. Sie ist unter anderem am neuen goldfarbenen Verbindungsglied zu erkennen, das Forstarbeitern beim Schärfen auf einen Blick das Start- bzw. End-Verbindungsglied anzeigt. Wie die bereits verfügbare X-CUT-Kette SP33G ist auch die C85 direkt aus der Schachtel heraus verwendbar – sie ist scharf, vorgereckt, äußerst haltbar und schneideffizient.
Verfügbarkeit und Preis
Die Husqvarna 572XP wird über das globale Händlernetzwerk von Husqvarna ab Oktober 2017 zunächst in Österreich, Polen und der Schweiz verkauft. Ab 2018 ist die Kettensäge dann in den übrigen europäischen Ländern verfügbar, der Verkauf in Nordamerika beginnt im zweiten Halbjahr 2018 und im Rest der Welt 2019.
Der UVP für die Kettensäge 572XP in Deutschland wird voraussichtlich 1389 Euro betragen.