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Husqvarna Hybrid-Frontmäher: Leise zum nächsten Einsatz

Im Hybrid-Frontmäher P 535HX kombiniert Husqvarna Elektroantrieb und Dieselmotor. Wir sind die Maschine Probe gefahren und haben uns gefragt, ob das Konzept nicht auch in Landmaschinen passt.

Lesezeit: 6 Minuten


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Schnell gelesen

  • Mit einem Hybridantrieb ist der neue Profi-Mäher P 535HX von Husqvarna unterwegs.
  • Das Fahrwerk ist elektrisch angetrieben. Mit zwei Lithium-Ionen-Akkus kann man die Maschine rund 50 Minuten ohne Dieselmotor bewegen.
  • Zum Mähen muss man den Dieselmotor starten. Dann laden auch die Batterien.



Draufsetzen und losfahren, ganz ohne einen Verbrennungsmotor zu starten – mit Elektroantrieben und entsprechenden Batteriespeichern ist das möglich. So auch beim neuen Hybridmäher von Husqvarna, zumindest was den Fahrantrieb angeht. Der P 535HX ist seit 2021 auf dem Markt und soll vorrangig kommunale Kunden ansprechen. Uns interessierte aber, was der Hybridantrieb der Maschine leistet. Deshalb setzten wir den Mäher zur Grundstückspflege mit einem Mulcher wie auch mit einem Sichelmäher ein.

Einseitiger Aufstieg, übersichtliches Cockpit

Die etwa 52 cm hohe Plattform des P 535HX mit offenem Fahrerstand erreicht man lediglich von der linken Fahrzeugseite. Es gibt keine durchgehende Lenksäule. So trägt ein rechtsseitiger Bügel das Armaturenbrett samt Lenkrad. Die Beinfreiheit nach vorne ist gut. Allerdings ist das Lenkrad in der Neigung nicht einstellbar, was den Aufstieg etwas beschränkt. Sitzt man einmal, liegt das Lenkrad aber in einer bequemen Position. Die Übersicht ist gut, lediglich die Gewichte im Heck sieht man nicht. Die hydraulische Lenkung ist leichtgängig. Auf dem Armaturenbrett zeigt ein Touchscreen alle wichtigen Maschinenparameter, wie z. B. den Ladungszustand der Akkus oder die Drehzahl des Dieselmotors.

Auf der rechten Bedienkonsole finden sich gut angeordnet alle Elemente, die es für den Einsatz des Mähers braucht. Zwei mechanische Steuergeräte sind für das Heben/Senken sowie für eine externe Zusatzfunktion bei verschiedenen Anbaugeräten zuständig.

Antrieb: mit Diesel arbeiten, mit Strom fahren

Der Antrieb des Mähers ist zweigeteilt. Hinten unter der großen Kunststoffhaube arbeitet ein Verbrennungsmotor. Der Kubota D1105-Dreizylinder-Dieselmotor mit 1,12 l Hubraum erzeugt rund 17,8 kW/25 PS. Der Motor übernimmt den Antrieb des Frontanbaugerätes direkt über eine Gelenkwelle. Außerdem treibt er dauerhaft einen elektrischen Generator an. Dieser Generator hat eine Leistung von 9 kW und lädt die beiden Akkus, wenn der Dieselmotor eingeschaltet ist. Zudem ist eine Lichtmaschine montiert, welche die Bordelektronik wie Motorsteuergerät oder Licht versorgt.

Unter dem Fahrersitz befinden sich der Generator sowie zwei 2 kWh-Lithium-Ionen-Akkus. Die Akkus speisen die beiden 9 kW starken Antriebsmotoren des Fahrantriebs mit Energie. Die Spannung des elektrischen Systems (Generator, Akkus) liegt bei 48 Volt. Ein separater Elektromotor treibt die Hydraulikpumpe an.

Um den Mäher zu fahren, muss man lediglich den Zündschlüssel umdrehen und auf der rechten Bedienkonsole die mit einem Blitz markierte Taste drücken. Dann startet der elektronische Antrieb. Nach etwa drei Sekunden ist die Maschine fahrbereit. Die Elektromotoren sprechen schnell an und der P 535HX erreicht in etwa vier Sekunden seine Maximalgeschwindigkeit von knapp 20 km/h. Über je ein Fußpedal gibt man die Geschwindigkeit für die Vorwärts- und Rückwärtsfahrt vor. Auf sehr holprigen Strecken war es nicht immer ganz einfach, das Pedal feinfühlig zu treten.

Etwa 50 Minuten kann der Mäher ohne den Betrieb des Dieselmotors bewegt werden. Dabei ist die Maschine mit etwa 60 db(A) sehr leise auf dem Weg zum nächsten Einsatz. Während unserer Arbeit, die etwa 50 % der Zeit aus Transport und 50 % Mähen bestand, waren die Akkus laut Anzeige immer mindestens zur Hälfte geladen. Husqvarna bietet optional eine Plug-in-Ladebox, mit der sich die Akkus des P 535HX auch von extern über eine 230 V-Steckdose laden lassen. Dies gehörte nicht zum Lieferumfang der Testmaschine.

Gute Performance beim Mähen und Mulchen

Um mit der Maschine mähen zu können, muss man den Dieselmotor über eine separate Taste einschalten. Die Drehzahl des Kubota-Dreizylinders lässt sich mit einem Schalter in drei Stufen einstellen: Standgas, Niedrigdrehzahl und Nenndrehzahl. Wir sind beim Mähen auf Zierrasen auch mit Niedrigdrehzahl klargekommen. Bei stärkeren Aufwüchsen mussten wir aber mit Nenndrehzahl fahren, um die volle Leistung nutzen zu können. Den Mähwerksantrieb schaltet man über eine elektromagnetische Kupplung zu, am besten im Standgas.

Bei laufendem Motor dröhnen direkt am Fahrerohr etwa 90 dB(A) auf die Ohren, hier ist dann auch ein Gehörschutz notwendig. Beim Mähen fährt der P 535HX maximal 15 km/h schnell. Bei entsprechenden Grünflächen lassen sich so mehr als ein Hektar je Stunde bearbeiten. Das Mähdeck Combi 155X (5.129 €) mit einer theoretischen Schnittbreite von 1,55 m fuhren wir auf Zierrasen meistens in der tiefsten Einstellung. Über das Zusatzsteuergerät lässt es sich in der Tiefe einstellen. Zum Mähen stellt man das Hubwerk in Schwimmstellung. Die Tiefenführung übernehmen vorlaufende Tasträder. Entlang von Beeten, Randsteinen oder Bäumen kann man mit dem Gerät sauber arbeiten, weil das Mähdeck deutlich breiter ist als das Trägerfahrzeug. In spitzen Ecken muss man aber aufpassen, denn beim Lenken schlägt nur der hintere Teil des Fahrwerks unter dem sonst starren Rahmen ein.

Zusätzlich zum Mähdeck setzten wir auch einen Müthing-Mulcher mit einer geringeren Arbeitsbreite von 1,20 m ein (6.969 €). Damit ließen sich auch dichte Unkraut- und Wildwuchsbestände sauber abmähen. Aufpassen muss man hier aber an Bäumen, Hecken oder Wänden, denn das Gerät ist etwa genauso breit wie das Trägerfahrzeug.

Der Gerätewechsel ist einfach. Alles geht werkzeuglos, ausgenommen des Öffnens der Wartungsklappe unter der Plattform vorne. Mit wenigen Handgriffen lässt sich das Mähdeck aufrecht stellen. Den Mulcher hingegen baut man zum Waschen am besten ab.

Hybrid-Konzept weitergedacht

Die Performance der Profimaschine hat uns begeistert. Beim Blick auf die Waage und in die Preisliste staunten wir aber: Der P 535HX wiegt in der getesteten Ausstattung samt 1,55 m breiten Mähdeck stolze 1.040 kg, solo sind es 760 kg. Husqvarna zahlt seinen Kunden zwar auch dies Jahr eine Umweltprämie, bei einem Anschaffungspreis von 36 899 € ohne Anbaugeräte kommt er aber nur für die wenigsten Landwirte infrage. Die Hauptkunden sind Kommunen und Galabau-Betriebe.

Das Konzept hat unserer Meinung nach auch in einigen Landmaschinen Potenzial. Dabei denken wir in erster Linie z. B. an Hoflader. Auch hier ließen sich die Vorteile von Diesel- und Elektroantrieb miteinander verbinden und so besonders bei der täglichen Hofarbeit Diesel durch selbst erzeugten Strom aus Solar- oder Bioenergie ersetzen.

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