Hacken und Striegel erleben eine Renaissance. Die Technik ist auch bei den modernen Geräten unverändert: Die Maschinen reißen Unkräuter aus dem Boden, schneiden die Wurzeln ab oder verschütten die Pflanzen mit Erde.

Auch konventionelle Anbauer von klassischen Hackfrüchten wie Rüben, Mais, Kartoffeln und Gemüse setzen vermehrt Hacken ein, berichtet das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben vom Naturland Hack- und Striegeltag, der kürzlich in Welver (NRW) stattfand. Diese sind technisch aber sehr unterschiedlich ausgestattet. So lassen sich die Geräte individuell auf Bodenverhältnisse, Früchte oder persönliche Ansprüche ausrichten.

Eine Zwischenachshackmaschine für einen Geräteträger ist ebenso zu bekommen wie ein Heckgerät mit manueller Lenkung oder mit digitaler Kamerasteuerung. Dazu gibt es als Werkzeuge verschieden geformte Hackmesser, Reihenstriegel, Häufelscheiben oder Fingerhaken, erklärt die Zeitschrift weiter.

 

In Reihenkulturen, die auf Dämmen angebaut werden wie z.B. Möhren soll die Abrah-Unkrauthackmaschine einige Vorteile haben. Sie besteht aus einer vorne laufenden Krumenzackenwalze. Sie zerstört Verkrustungen und treibt über eine Kette dahinter laufende Rotationsschare an, die die kleinen Unkräuter abschneiden und locker auf dem Boden ablegen. Das Gerät kann Reihenabstände ab 5 cm bearbeiten.

Zinkenstriegel

Den Striegel gibt es laut dem Wochenblatt aus Westfalen-Lippe in sehr verschiedenen technischen Ausführungen, deshalb ist er das am meisten eingesetzte Gerät der mechanischen Unkrautbekämpfung. In verschiedenen Entwicklungsstadien der Pflanzen lässt sich der Striegel in fast allen Kulturen einsetzen. Wichtig sei, möglichst nah an die Kulturverträglichkeit heranzukommen.

 

Der Anwender kann heutige Zinkenstriegel mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten genau auf die Kultur, deren Widerstandskraft und den Bodenzustand einstellen:

 

• Stützräder vorne und hinten führen den Rahmen in der Höhe. Dadurch verändert sich der Eingriffswinkel des Zinkenstriegels. Ist der Rahmen tief, stehen die Zinken ziemlich flach nach hinten. Bei einem hoch gestellten Rahmen stehen sie mehr auf Griff und arbeiten relativ aggressiv.
  
  
  
  
• Die Zinkenvorspannung lässt sich häufig hydraulisch vom Schlepper aus verändern.
  
  
  
  
• Mit der Arbeitsgeschwindigkeit variiert der Fahrer ebenfalls die Eindringtiefe der Zinken. Je schneller er fährt, umso schärfer muss er die Zinken vorspannen, um genauso tief arbeiten zu können.

Praktische Arbeit

Bei der Vorführung in Welver wurde eine gut entwickelte Weizenfläche zum Ende der Bestockung bearbeitet. Außer einer Mistgabe im Frühjahr war nichts bearbeitet. Die Zinkenstriegel verteilten den aufliegenden Mist ausreichend fein, merkt das Wochenblatt an. Die Zinken konnten die Unkräuter meist gut ausreißen. Ungräser erfassten sie aber nur unvollständig, was aber zu erwarten war, weil die Gräser ebenso wie der Weizen schon weit entwickelt waren.  Die Wirkung auf die Unkräuter soll sich mit einer zweiten Überfahrt verbessern lassen. Wichtig sei dabei, dieselben Fahrspuren in der gleichen Richtung zu nutzen. Andernfalls würde man zu viel Wirkungsgrad verschenken.

Auf derselben Fläche kam auch ein Sternradstriegel zum Einsatz. Er durchlüftete den Boden sehr gut, dafür fiel er beim Losreißen der Unkräuter gegenüber den Zinkenstriegeln etwas ab. Laut der Zeitschrift hätten sich viele Besucher eine Kombination aus Sternradstriegel und etwas später dem Zinkenstriegel vorstellen können. Die Lösung sei aber wirtschaftlich kaum tragbar, weshalb viele Bauern nur Zinkenstriegel nutzen, die sich flexibel einsetzen lassen.