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John Deere stellt neue Topmodelle der Serie 6M vor

Von sehr einfach bis nahezu voll ausgestattet: John Deere hat die Baureihe 6M komplettiert und die Ausstattungsoptionen erweitert. Wir haben einige Modelle der Reihe gefahren.

Lesezeit: 6 Minuten

Die Traktoren 6M sind in Europa die Brot-und Buttermaschinen von John Deere. Jetzt ist die Baureihe aus Mannheim komplett überarbeitet. Bei einer Presseveranstaltung in Bayern waren wir mit folgenden Modellen unterwegs:

  • 6M 250 AutoPowr bei Straßenfahrten.

  • 6M 220 mit CommandQuad und einem Lemken Rubin 10 mit 6 m Arbeitsbreite zur Stoppelbearbeitung.

  • 6M 155 AutoQuad auf der Straße.

  • 6M 125 mit AutoPowr und Frontlader beim Laden von Hackschnitzeln.

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Viele Varianten

Charakteristisch und ein Stück weit beeindruckend ist die Anzahl der Varianten in der Baureihe 6M.

Es gibt insgesamt 17 Modelle von 105 bis 275 PS Maximalleistung. Bei allen legt der Boost „IPM“ für Transporte und Zapfwellenarbeiten noch mal bis zu 20 PS drauf. Der Vierzylinder hat 4,5 l Hubraum (sieben Modelle bis 177 PS max. Leistung), der Sechszylinder 6,8 l (ab 171 PS maximaler Leistung).

Gut fanden wir, dass John Deere neben dem bekannten programmierbaren Drehzahllimiter auch zwei Drehzahlspeicher anbietet. Je nach Armlehne liegen die Tasten allerdings teils etwas verdeckt. Neu ist übrigens der optionale Umkehrlüfter für den Kühler.

Der Kunde kann aus vier Getriebe­varianten wählen. Einsteigervariante ist das manuelle und seit Langem bekannte PowrQuad. Zusätzliche Komfortfunktionen wie Speedmatching, einen automatischen Wechsel der LS-Stufen und einen Knopf zum Kuppeln beim Schalten bietet das AutoQuad.

Bei beiden Getrieben lassen sich die Gänge recht straff wechseln, und auch die Fahrkupplung schließt ruppig. Hier kommen bei John Deere-Fans vielleicht nostalgische Gefühle auf, doch etwas Tuning in puncto Schaltkomfort hätte den beiden Getrieben generell gutgetan.

Das CommandQuad hat die gleiche Gangzahl, wechselt die Gänge aber auf Knopfdruck und damit komfortabler. Der 6M 220 mit 242 PS Maximalleistung ohne IPM ist der größte Schlepper der Reihe mit diesem Getriebe. John Deere empfiehlt ihn mit dem effizienten mechanischen Antrieb besonders auch für Ackerarbeiten. Bei unseren Testfahrten mit Scheibenegge im hügeligen Gelände schaltete die Automatik mitunter etwas nervös hin und her.

Alle 6M-Traktoren gibts optional auch mit dem stufenlosen AutoPowr. Die Modelle 6M 150, 185, 230, 240 und 250 sind nur stufenlos unterwegs. Das AutoPowr bietet die seit Langen bekannten Merkmale und lässt sich einfach bedienen. Hier finden sich Fahrer sofort zurecht – prima! Die aktive Stillstandregelung wählt der Fahrer ­übrigens per Fahrtrichtungshebel links neben dem Lenkrad. Der Multifunktions-Fahrhebel CommandPro, programmierbare Tempomaten und ein paar andere Komfortmerkmale bleiben aber der höher ausgestatteten Reihe 6R vorbehalten.

Bis auf die Maschinen mit dem Powr­Quad fahren alle Traktoren auch optional 50 km/h schnell.

Alle Getriebevarianten gibt es wahlweise in Kombination mit mechanischen oder elektronischen Zusatz­steu­ergeräten (maximal vier plus Power ­Byond). So kann selbst der AutoPowr mit rein mechanischen Hydraulikhebeln ausgestattet werden. Standard sind die Bedienelemente auf der Seitenkonsole. Beim CommandQuad und beim AutoPowr kann der Kunde die Mulitfunk­tions-Armlehne Compact Command Arm wählen, die uns gut gefallen hat.

Im Programm stehen fünf unterschiedliche Radstände von 2,40 m bis zum „Xtra Large Frame“ mit 2,90 m für die beiden größten Modelle zur Verfügung. Vor allem der kürzeste Radstand der vier kleinsten 6M (105 bis 138 PS) in Kombi mit flacher Haube und Panoramadach sorgen für eine sehr handliche Frontladermaschine. Der Umschlag der Hackschnitzel hat jedenfalls mit dem stufenlosen Antrieb unseres Testschleppers richtig Spaß gemacht.

Dazu hat auch der Kreuzhebel vorne auf der Armlehne beigetragen. Er hat kapazitive Sensoren, die ihn aktivieren, sobald man ihn greift. Der Hebel ist feinfühlig, die dritte Funktion lässt sich proportional mit einer Fingerwippe ansteuern, es gibt einen orangen Schieber für die Wendeschaltung und auch vier Tasten u. a. für Isobus. Per Display lässt sich zudem die Belegung der einzelnen Funktionen ändern und bspw. auch der Kraftheber zuordnen. Das geht einfach und übersichtlich, genau wie die Mengeneinstellung und Anfahrrampe für den Stick.

Die 6M haben weiterhin kein klas­sisches Armaturenbrett, alle Anzeigen liegen im aufgeräumten neuen A-Holm-Display. Der Fahrer navigiert durch das Menü per Schnellzugriffstasten und Scrollrad auf der Seitenkonsole. Auch hier findet man sich schnell zurecht. Eine Touch-Bedienung haben wir nicht wirklich vermisst.

Die komplette Baureihe lässt sich auch fürs automatische Lenken, Isobus sowie weitere Smart Farming-Anwendungen hochrüsten, auch nachträglich. Dazu gibt es wahlweise die Displays G5 bzw. G5Plus, die ebenfalls vorne rechts am A-Holm Platz finden. Die Anbindung an die John Deere-Datenplattform Operations Center ist optional aber kostenlos und ohne Monitor nutzbar.

Die beim 6R optionale 155 l-Pumpe gibt es nur bei den Sechszylindern der 6M auf Wunsch. Die Hubkräfte der Reihen 6M und 6R sind jeweils identisch.

Schnell gelesen

  • Nach Überarbeitung umfasst die ­Baureihe 6M jetzt 17 Modelle mit ­Vier- bzw. Sechszylindern von 105 bis 275 PS Maximalleistung.

  • Vier Getriebevarianten – von einfach mechanisch bis stufenlos – stehen zur Verfügung. Optional gibt es 50 km/h.

  • Die Bedienung per A-Pfosten-Display ist einfach. U. a. sind Lenkautomatik und Teilbreitenschaltung möglich.

  • Die Ausstattungsliste bietet sehr viele Möglichkeiten.

Einfach und übersichtlich

Es hat schon etwas von „nach Hause kommen“, wenn man in der nicht übermäßig großen Kabine Platz nimmt. Vieles ist seit Jahren bei den Mannheimer Traktoren bekannt. Natürlich vermisst man an einigen Stellen die praktischen Helferlein. Auch sind nicht alle Optionen der R-Reihe, z. B. für die Präzisionslandwirtschaft, lieferbar. Doch gerade Fahrer, die nicht so tief in diese Technik einsteigen möchten, können wegen der einfachen Bedienung sofort mit dem 6M loslegen.

Wir haben den Konfigurator zwei ­Versionen eines 6M 145 kalkulieren lassen: In einfachster Ausstattung mit Powr­Quad-Getriebe, Basiskabine, 114 l-Pum­pe und zwei mechanischen Steuer­geräten kostet er rund 130.000 € (Lis­tenpreis, o. MwSt.). In einer Ausführung unter ­anderem mit stufenlosem Antrieb (50 km/h), Premium-Kabine, gefederter Vorderachse, großer Bereifung (650/65 R38) sowie vier elektronischen Steuer­geräten, Joystick, 155 l-Pumpe, automatischem Lenksystem, Druckluftbremse und einigen anderen Optionen klettert der Listenpreis auf rund 193.000 €. Damit lässt sich die Baureihe für einfache Arbeiten, wie das Ziehen eines Futtermischwagens, bis hin zum Allrounder ausstatten.

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