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Jumbo, HSG und Farmtrac: Erste Traktoren von Claas

Schon früh befassten sich die Ingeniere des Landtechnikunternehmens Claas mit Traktoren. Der Claas-Prototyp Jumbo war seinerzeit der stärkste Traktor aus Deutschland…

Lesezeit: 4 Minuten

Der Claas Traktor Jumbo war für das Unternehmen ein echter Meilenstein in der Prototypengeschichte: Er war als Trägerfahrzeug für den von Dr. Fritz Schmidt entwickelten LD-40-Motor vorgesehen.

Die Eckdaten des Motors machten ihn zum Giganten der deutschen Landtechnik der späten 1950er-Jahre. Denn 72 PS brachte zu dieser Zeit kein anderer deutscher Schlepperhersteller auf die Straße.

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Der Jumbo bewährte sich zunächst im innerbetrieblichen Einsatz und wurde Stück für Stück verbessert, bis der Gedanke einer Serienproduktion immer näher rückte. Deutschlands Landwirtschaft verlangte nach stärkeren Traktoren , die renommierten Hersteller boten keine Maschinen jenseits der 60 PS-Klasse an. Der Jumbo hätte also Maßstäbe setzen können. Am Ende scheiterte die Umsetzung. Denn es fehlten schlicht die Produktionskapazitäten, weil die Nachfrage nach Claas Erntemaschinen so groß war.

Farmtrac Hangtraktor

Wer heute den Markt für kleine, vielseitige Spezialtraktoren für die Bergregionen sondiert, sieht Traktoren, deren Konzeption schon in den 80er Jahren Claas-Ingenieure beschäftigten. Zu dieser Zeit nämlich entwickelten sie den Farmtrac Hangtraktor, der das „Allzweckgerät“ für Wald- und Bergbauern werden sollte.

Hydrostatischer Allradantrieb, Arbeiten an Steigungen bis zu 70 %, kleiner Wendekreis, Anbauräume und Zapfwellen an Front und Heck, hohe Umsturzsicherheit dank flachem Schwerpunkt, dazu eine umfangreiche Palette von Anbaugeräten: Heutige Spezialfahrzeuge sind nicht anders aufgebaut als der vor gut 40 Jahren erdachte Farmtrac. Der vielseitige Hangtraktor wurde laut Claas ein Opfer des Erfolgs, denn auch zu dieser Zeit waren die Produktionsstätten des Unternehmens so ausgelastet, dass eine Produktion des Farmtrac nicht möglich war, heißt es.

Huckepack und HSG

In den 50er Jahren arbeiteten viele Hersteller an der Idee eines Mehrzweckfahrzeugs. Bei einem landwirtschaftlichen Arbeitssystem, bestehend aus einem Basisfahrzeug und adaptierbaren (zugehörigen) Spezialgeräten für die einzelnen Arbeitsvorgänge, müssen Antriebskomponenten, Lenkung und Kabine nur einmal vorhanden sein. Die Anbaugeräte wären in der Anschaffung kostengünstiger als Selbstfahrer, und die Basismaschine könnte, über das jahr betrachtet, deutlich besser ausgelastet werden.

Dieselben Grundgedanken führten so bei Claas in den 50er Jahren zur Entwicklung des Huckepack und in den 60er Jahren zum HSG-Projekt, eine erste Claas-eigene Traktorenentwicklung, die Anfang der 70edr Jahre bei einem Sparprogramm des Unternehmens auf Eis gelegt werden musste. Etwa zur gleichen Zeit wurde von Mercedes der konzeptähnliche MB-trac mit Erfolg in den Markt eingeführt.

Konzept 207

Nach vorangegangenen Untersuchungen, insbesondere zu einem neuartigen amerikanischen, stufenlos leistungsverzweigten Getriebe – dem Dual Mode-Responder Transmission (DMT) der Firma Sundstrand – erfolgte am 19. September 1978 durch Helmut Claas die Gründung eines Entwicklungsteams für das neue Projekt 207.

Die Zielsetzung dieses Projektes war es, ein Mehrzweck-Trägerfahrzeug zu entwickeln, wobei zunächst zu klären war, inwiefern das neue DMT-Getriebe, das seit Mitte der 1960er Jahre in den USA in Bussen, LKWs aber auch in Off-Road-Fahrzeugen in der Entwicklung stand, für ein Mehrzweckfahrzeug geeignet war. Das angestrebte Fahrzeug erhielt daher anfänglich den Namen DMT-Versuchsfahrzeug. Für dieses unter größter Geheimhaltung stehende Projekt übernahm Nils Fredriksen die Leitung.

Ein gravierender Unterschied zu allen früheren Mehrzweckentwicklungen wurde von Anfang an definiert, nämlich dass die Basismaschine die Eigenschaften eines Traktors haben sollte.Diese Anforderung, Zugleistung effizient über die Räder auf den Boden zu übertragen, prägte die Gesamtentwicklung des Multifunktionssystems entscheidend.

Ziel war ein starkes robustes Trägerfahrzeug, um das sich Anbaugeräte für jede Jahreszeit und für jeden Einsatzzweck gruppieren. Die technische Grundlage bildete der von Claas entwickelte Traktorprototyp 207 mit 280 PS als „Antriebsplattform“. Zwei Personen sollten innerhalb einer Viertelstunde einen Anbaugerätewechsel vornehmen können, dank Schnellverschlüssen ganz ohne Werkzeugeinsatz. Gegenüber der Anschaffung von Selbstfahrern und eines Traktors sollte das Konzept rund 40 % günstiger sein.

Auch wenn das Konzept 207 zunächst nicht umgesetzt wurde, war es doch die Basis für den späteren Xerion.

Die Fotos und Infos zum Jumbo und Farmtrac stammen aus dem neuen Claas-Buch „Ideen säen – Zukunft ernten“

Die Infos zum HSG stammen aus der Chronik „Claas – Mehr als 90 Jahre Landtechnik“

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