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Kostenlose Software von AGCO findet optimale Traktor-Spurlinien

AGCOs Online-Tool Geo-Bird soll Landwirten dabei helfen, ihre Feldgrenzen und Spurlinien unabhängig zu planen und zu optimieren. Nun ist es auch in Westeuropa verfügbar – wir haben es ausprobiert.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Anzahl der Wendevorgänge sowie der Kraftstoffverbrauch pro Fläche hängen vornehmlich von der Spurlinienplanung ab. Neben den bisherigen Möglichkeiten auf dem Terminal Spurlinien anzulegen, stellt Agco, der Mutterkonzern der Marken Fendt, Massey Ferguson und Valtra, eine Variante für den Büro-Computer vor.

„Die Möglichkeit, im Voraus und außerhalb der engen Zeitfenster für die Feldarbeit zu planen, ist für unsere Kunden sehr wichtig", erklärt Mark Theuerkauf, Fuse Go-To-Market Lead. „Dies gilt insbesondere bei Pachtflächen, für Lohnunternehmen mit wechselnden Feldern oder Sonderkulturen mit häufigen Flächenwechseln.“ Oft sei es reines Bauchgefühl, wie die Bearbeitungsrichtung auf einem Feld festgelegt wird.

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Spurlinien-Optimierung mit wenigen Klicks

Hier setzt AGCO mit Geo-Bird an: Die Software sei einfach zu bedienen. Bereits wenige Informationen sollen ausreichen, damit Algorithmen die Schlagform analysieren könne. Zur Berechnung der optimalen Spurlinien sollen sie dabei auch die Arbeitsbreiten der Anbaugeräte berücksichtigen. Geo-Bird schlägt anschließen drei mögliche Routen vor, dabei könne auch eine manuelle Richtung zum Vergleich eingegeben werden.

Für jede berechnete Route zeigt Geo-Bird die benötigte Zeit, die überfahrene Fläche und die Anzahl der Wendungen an, so dass die Unterschiede und potenziellen Einsparungen leicht zu erkennen sind.

Fendt Kunden sollen ihre Spurlinien in Geo-Bird überprüfen können und gegebenenfalls deren Ausrichtung anpassen, sodass möglichst wenig Wendemanöver am Vorgewende nötig sind. Die Spurlinien können per USB-Stick vom Traktorterminal in Geo-Bird importiert werden und die optimierten Daten gelangen über den gleichen Weg zurück ins Traktorterminal.

Geo-Bird für fast alle Traktormarken nutzbar

Geo-Bird ist laut AGCO als Plattform-Lösung gedacht – und damit auch für andere Traktorenmarken nutzbar. Landwirte sollen die gewünschte Route im richtigen Format direkt für ihr Terminal herunterladen können. Dazu müssten sie nur das passende Lenksystem aus einer umfassenden Liste auswählen. In dieser Liste finden sich z.B. Claas, Case/New Holland, Deutz, Topcon und Trimble – John Deere fehlt bislang, soll aber bald folgen.

Gut zu wissen: Die Geo-Bird-Anwendung ist kostenlos unter diesem Link verfügbar: www.geo-bird.com.

Um die Topografie noch besser in die Berechnung der Fahrspuren einbeziehen zu können, werde laut AGCO bereits eine kostenlose Aktualisierung entwickelt, die noch im ersten Quartal 2023 auf den Markt kommen soll. Geo-Bird werde in Zukunft weitere ergänzende Funktionen einführen, die dann auch kostenpflichtig sein können.

Geo-Bird ist laut AGCO vollständig Datenschutz-konform und schützt die Daten und die Privatsphäre der Nutzer. Alle Daten werden über sichere, verschlüsselte Verbindungen ausgetauscht.

Geo-Bird im Kurztest der top agrar-Redaktion

Hintergrund: Um uns von der Einfachheit der Anwendung zu überzeugen, haben wir uns angemeldet und die Funktionen ausprobiert – nachfolgend unser Fazit:

Die Registrierung erfolgt schnell und unkompliziert. Man benötigt lediglich eine Mailadresse. Nach der Registrierung erhält man eine Bestätigungsmail mit Link. Nachdem man den Link angeklickt hat, kann man sich auf der Website anmelden. Die bisher verfügbaren Sprachen für die Webanwendung sind leider nur Englisch und Dänisch. Doch da das Programm sehr übersichtlich ist und mit klaren Symbolen arbeitet, kommt man auch ohne Fremdsprachenkenntnisse weiter.

Die Felder kann man sich einfach einzeichnen und benennen. Wir haben auch die Importfunktion überprüft. Auch das klappte reibungslos. So lassen sich auch die Daten der Behörden nutzen. Deutlich genauer sind jedoch Felddaten aus dem Schlepperterminal, die man zuvor aufgezeichnet hat.

Möchte man nun die Spurlinien erzeugen, wählt man ein Feld aus und drückt auf die Schaltfläche „Create Waylines“. Hier lässt sich ein Name für die spätere Spurlinie vergeben und die auf der Fläche eingesetzten Arbeitsgeräte eingeben. Hat man noch kein Gerät angelegt, kann man dies an dieser Stelle noch erledigen – sehr gut. Die Geräte gibt man mit Arbeitsbreite und der voraussichtlichen Arbeitsgeschwindigkeit an. Damit kann das System später die gesamte theoretische Bearbeitungsdauer berechnen.

Zusätzlich gibt man die Vorgewendebreite und die gegebenenfalls die Absicht, im CTF-Verfahren (Controlled-Traffic-Farming­ – feste Spuren) zu ackern, ein. Anschließend berechnet das System drei verschiedene gerade Spurlinien. Dabei zeigt es in einer kleinen Tabelle die Wendungen, die gesamte Fahrstrecke, die Vorgewendegröße, die Bearbeitungszeit und die überfahrene Fläche. Wie das System ohne eine Angabe der Reifengröße die überfahrene Fläche berechnet, erschließt sich uns nicht.

Die Qualität der ausgegebenen Spurlinien hat uns nicht überzeugt. So kann das System nicht mit Arbeitsbreiten umgehen, welche z.B. beim Säen mit einer halben Arbeitsbreite anfangen müssen, um anschließend im Fahrgassenrythmus zu sein. Das Vorgewende zieht das System immer komplett an der gesamten Feldgrenze entlang. Da ist das Fendt-System auf dem Schlepperterminal schon weiter.

Auf relativ rechteckigen Flächen sind die Ergebnisse des Geo-Bird für Standardarbeitsbreiten in Ordnung. Hat man aber sehr verwinkelte Schläge oder gar eine gleichmäßige Kurve in dem Acker, sind die Vorschläge von Geo-Bird unbrauchbar. Das System kann keine Konturen erzeugen. Auch sind für die verwinkelten Flächen keine zwei oder drei unterschiedliche Bearbeitungsrichtungen mit innenliegendem Vorgewende möglich. Wir sind hier gespannt, was die von AGCO angekündigten ergänzenden Funktionen für Verbesserungen bringen.

Hat man die Spurlinien erzeugt, kann man sie einfach downloaden. Dazu stehen für viele verschiedene Lenksystemhersteller unterschiedliche Dateientypen zur Verfügung. Das klappt. Die Übertragung erfolgt dann per USB oder gegebenenfalls auch per separatem Telemetriesystem des Schlepper- bzw. Lenksystemherstellers.

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