Einen neuen Rekordumsatz hat die Landtechnikindustrie am Standort Deutschland im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Wie der VDMA Landtechnik am Montag in Frankfurt mitteilte, stieg der Umsatz um 9 % auf 8,36 Mrd. Euro. „Die Dynamik des Produktionsstandortes Deutschland liegt damit im weltweiten Kontext ungebrochen an der Spitze“, kommentierte Dr. Hermann Garbers, Vorsitzender des VDMA Landtechnik, das erfreuliche Ergebnis. Nach vorläufiger Berechnung des VDMA wuchs die Landtechnikbranche 2013 weltweit um 7 %, in Europa nur um knapp 5 %.
Fast die Hälfte des Umsatzes erzielten die VDMA-Firmen mit der Produktion von Traktoren. Diese stieg weit überproportional um 16 % auf 4,13 Mrd. Euro. Mit einer Produktionsmenge von 63.600 Einheiten wurde der zweithöchste Wert der vergangenen 20 Jahre erreicht. Dabei haben sich die deutschen Werke auf besonders leistungsstarke Schlepper spezialisiert: Zwei Drittel der Traktoren aus deutscher Produktion sind mittlerweile mit einer Motorleistung von mehr als 90 kW (120 PS) ausgestattet.
Entscheidender Wachstumsimpuls aus Deutschland und Frankreich
Etwa 14.000 Traktoren waren für den deutschen Markt bestimmt; dies entspricht rund 38 % der Neuzulassungen. Knapp 50.000 Einheiten gingen in den Export. Mit Abstand der wichtigste Auslandsmarkt ist erneut Frankreich. Der Traktorumsatz mit den französischen Händlern stieg im vergangenen Jahr um ein Drittel auf etwa 700 Mio. Euro. An zweiter Stelle folgen die USA mit einem Exportvolumen für Traktoren von zirka 380 Mio. Euro.
Neben der guten Nachfrage in Deutschland hat die Stärke Frankreichs und der Vereinigten Staaten den entscheidenden Wachstumsimpuls für die gesamte deutsche Landtechnikindustrie gegeben.
Steigerungen um 16 % bei Bodenbearbeitungsgeräten
Die Hersteller von Bodenbearbeitungsgeräten steigerten ihren Umsatz ebenfalls um 16 %. Auch hier lag der Exportzuwachs höher als das Inlandsgeschäft. Die Produktion von Pflanzenschutzgeräten wuchs um beachtliche 24 %. Für die übrigen Produktsparten ergaben sich überwiegend Zuwachsraten im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Ordentliche Aussichten für 2014
Die Auftragsbestände der deutschen Fabriken liegen derzeit knapp unter dem Vorjahresniveau. Für 2014 zeichnen sich schwächere Trends in Frankreich und in den USA ab. Die Bedingungen auf dem russischen Markt bleiben für die deutschen Hersteller schwierig. Andere Märkte wie Großbritannien und Spanien erholen sich dagegen spürbar.
Der deutsche Markt, auf dem die VDMA-Mitglieder nach wie vor mehr als ein Viertel ihres Umsatzes erwirtschaften, wird sein Umsatzvolumen in Höhe von 5,5 Mrd. Euro aller Voraussicht nach auch 2014 halten. Die Investitionsplanungen der deutschen Landwirte und Lohnunternehmer bewegen sich gemäß der letzten VDMA-Befragung im Rahmen des Investitionsbarometers Agrar weiterhin auf hohem Niveau.
Angesichts dieser regional differenzierten Aussichten rechnet der VDMA Landtechnik mit einem leichten Umsatzrückgang für 2014 von 3 % auf 8,1 Mrd. Euro. Nach dem Rekordergebnis des vergangenen Jahres wäre dies der zweithöchste Umsatz für die Branche.