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Kuhn Primor 3570 M

Einstreugeräte erleichtern die täglichen Arbeiten im Stall erheblich – und sie können mehr als nur Stroh verteilen. Wir haben den Primor 3570 M von Kuhn in der Praxis angeschaut. Hier das Testergebnis

Lesezeit: 5 Minuten

Mit dem neuen CleanStraw-System schafft es Kuhn, die Staubbelastung beim Einstreuen gering zu halten. Für verschiedene Einsätze gibt es eine Checkliste für die Maschineneinstellungen.

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Mit einer Traverse für die Unterlenker und der in der Höhe einstellbaren Abstellstütze geht der Anbau einfach von der Hand. Für die Zapfwelle gibt es eine ordentliche Parkposition auf der Deichsel, die sich wegklappen lässt. Die Hydraulikschläuche sind mit Aufklebern markiert. Die Kabelführung zum relativ großen und schweren, aber stabilen Bedienpult könnte eleganter sein. Die kleine zusätzliche Bedieneinheit für das neue CleanStraw sollte Kuhn künftig im großen Bedienpult integrieren.

Befüllen

Weil der Primor recht hoch gebaut ist, ist er nach hinten etwas unübersichtlich. Die seitlichen Ausmaße der Maschine lassen sich aber beim Zurücksetzen gut abschätzen. Um Rund- oder Quaderballen aufnehmen zu können, brauchten wir anfangs etwas Übung. Doch liegt der Ballen erst einmal auf der Heckklappe, blieb er durch die gewölbte Form der Klappe sicher liegen. Die robuste Schürfleiste hilft beim Einfahren in den Ballen. Allerdings störte die Schürfleiste beim Entfernen von Rundballennetzen zeitweise. Die Netze ließen sich hierüber manchmal nur schwer bis gar nicht unter dem Ballen nach hinten herausziehen. Ging es nicht, haben wir das Netz an die Heckklappe geknotet und nach dem Einstreuen entfernt.

Mit den steckbaren Rungen und der Kette am Ende der Heckklappe kann man auch einen zweiten Rundballen oder längere Quaderballen sicher mitführen. Einen schwenkbaren Bügel fänden wir hier hilfreicher. Die seitlichen Gummileisten an der Heckklappe haben uns gut gefallen, Rieselverluste gab es mit gefülltem Bunker kaum. Die Außenbedienung für die Heckklappe und den Kratzboden montiert Kuhn hinten am Gerät. Sie lässt sich mit zwei Händen gut bedienen. Die Sicht auf den Arbeitsbereich ist gut.

Einstreuen

Ein Power-Riemen treibt die Auflösewalze des Primor an. Ein Hydraulikzylinder drückt eine Rolle gegen den Riemen. Dabei sorgt eine Feder für eine konstante Spannung. Kuhn nennt dies Polydrive. Erst wenn sich die Auflösewalze dreht, kann man auch den Kratzboden zuschalten. Das beugt Verstopfungen vor – gut! Die Steinfangmulde hinten unter dem Kratzboden sammelt Fremdkörper und hilft beim Reinigen der Maschine.

Das Wurfrad und die Wurfschaufeln des Wurfgebläses sind geschraubt und lassen sich bei Bedarf wechseln. Den Boden des Wurfgebläses fertigt Kuhn für eine längere Haltbarkeit aus K-Nox-Edelstahl. Die hydraulische Leitkammeinstellung an der Auflösewalze hilft, den Ballen je nach Bedarf schneller oder langsamer abzuwickeln. Für die Kratzbodengeschwindigkeit gibt es vorne am Gerät eine Skala von 1–10. Allerdings schränkt der optionale Wasserbehälter vorne die Sicht ein.

Gut gefallen hat uns der kleine Kreuzhebel auf der Bedieneinheit zum Steuern des Auswurfturmes. Damit hat man dessen Funktionen mit einer Hand im Griff. Vorsicht aber beim Schwenken des Turmes: Ist der Auswurf nach unten geneigt, stößt die Auswurfklappe am Kasten an. Zwei Pfeile zeigen die passende Position zum Einklappen.

Pluspunkte gibt es für das CleanStraw. Drei Wasserdüsen am Auswurf benebeln das Stroh fein mit Wasser. Dadurch nimmt die Staubbelastung beim Einstreuen zügig ab und war im Test die geringste. Gut: Dreht die Auflösewalze nicht, läuft auch kein Wasser. Die Durchflussmenge lässt sich an der Wasserpumpe einstellen. Der 70 l-Wassertank reichte für mehr als 20 Ballen.

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Hintergrund

In Betrieben mit intensiver Strohhaltung nimmt das Einstreuen einen wesentlichen Teil der täglichen Arbeit ein. Wir haben deshalb im letzten Sommer gezogene Einstreugeräte einer Größenklasse im praktischen Einsatz miteinander verglichen; alle Ergebnisse finden Sie in der top agrar 4/2020.

Neben dem Einstreuen stand auch Auflösen und Verteilen von Heu und Grassilageballen auf dem Plan. Der Fokus der Beurteilung lag auf dem Handling, der Übersicht und der Bedienung.

Neben den gezogenen Geräten findet man auch häufig Anbaugeräte für Schlepper, Rad- oder Teleskoplader. Allerdings sind die Anforderungen an die Trägerfahrzeuge zum Teil recht hoch. Durch den relativ langen Hebel nach hinten brauchen die Schlepper ordentlich Hubkraft. Dementsprechend groß müssen auch die Schlepper sein. Bei Geräten für Rad- oder Teleskoplader ist eine ausreichende Förderleistung der Hydraulikpumpe des Laders wichtig, um weit genug streuen zu können.

Gezogene Einstreugeräte stellen dagegen geringe Ansprüche an den Schlepper. Die Hersteller setzen eine Motorleistung zum Einstreuen von mindestens 50 PS voraus. Damit lassen sich auch kleine Schlepper einsetzen. Da sie das Gerät nicht heben müssen, kann man z.B. auch schwerere Silageballen oder für größere Ställe längere Quaderballen oder einen zweiten Rundballen Stroh auf der abgesenkten Heckklappe transportieren.

Alle Testkandidaten arbeiten nach dem gleichen Prinzip: Eine liegende Walze, die mit Messern bestückt ist, löst den Ballen auf. Dahinter beschleunigt ein großes Wurfrad mit mehreren Wurfschaufeln das Material, um es anschließend durch den Auswurfturm in den Stall oder den Trog zu blasen. Der hydraulisch angetriebene Kratzboden führt den Ballen mit einer einstellbaren Geschwindigkeit zur Auflösewalze. Außerdem kann man den Kratzboden z.B. bei Verstopfungen reversieren. Auswurfturm- und Klappe lassen sich ebenfalls hydraulisch verstellen.

Im Test haben wir Rund- und Quaderballen verwendet. Vor dem Einstreugerät setzten wir einen Fendt 305 LSA mit ca. 70 PS Motorleistung ein. Der Schlepper hatte mit den Geräten keine Probleme. Einzig die Ölleistung der Hydraulikpumpe reichte nicht immer aus. Bei voller Kratzbodengeschwindigkeit ließ sich der Turm bei allen Geräten nur noch langsam drehen.

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