Kverneland wollte das erste Unternehmen sein, dass weltweit einen Rekord für die größte Fläche aufstellt, die innerhalb von 24 Stunden von einem autonomen Agrarroboter gepflügt wurde. Das hat nun geklappt.
Der 24-Stunden-Wettbewerb fand auf der Birch Farm in Stonegrave, North Yorkshire, statt. Zum Einsatz kam ein fahrerloser AgBot 5.115T2, der einen fünffurchigen Kverneland LO 300/85-Pflug zog. Insgesamt wurde eine Fläche von 20,8 ha erfolgreich bearbeitet.
Der 156 PS starke autonome AgBot mit Gummiraupenlaufwerk bewältigte das hügelige Gelände mit einer Furchenbreite von 40 cm und einer Pflugtiefe von 22,5 cm. Ziel war es, das Ackerland optimal für den Anbau von Mais und Futterrüben vorzubereiten. Seine Geschwindigkeit reduzierte der AgBot lediglich für die Wendemanöver am Vorgewende.
Die Telemetriedaten bestätigten einen Kraftstoffverbrauch von 382,72 Litern über den 24-stündigen Einsatzzeitraum. Damit erreichte der dieselelektrische Antriebsstrang eine Kraftstoffeffizienz von 18,4 Litern pro Hektar.
Kverneland sehr zufrieden
„Die Kombination aus dem Kverneland LO Pflug und dem AgBot hat eine Leistung erbracht, für die ein Fahrer mit einem ähnlich motorisierten Traktor, der einen fünfscharigen Pflug zieht, zwei Arbeitstage gebraucht hätte“, erklärt Adam Burt, Produktspezialist für Pflüge bei Kverneland UK.
„Durch die Verwendung von Kverneland Nr. 28 Pflugkörpern ist der LO-Pflug einer der am einfachsten zu ziehenden Pflüge auf dem Markt, und sein geringer Zugkraftbedarf hat diese Leistung mit einem niedrigen Kraftstoffverbrauch und einer qualitativ hochwertigen Bearbeitung ermöglicht“, so Adam.
Autonomie funktioniert auch bei komplexen Prozessen
Peter Robinson, Vertriebsleiter von AgXeed UK, äußerte sich ebenfalls positiv über die 24-Stunden-Leistung des AgBot. „Nach der Kartierung der Feldgrenzen und der Erstellung einer Arbeitskarte mit der Abfolge der Vorgewende hat der AgBot 24 Stunden lang unermüdlich gearbeitet. Er hat bewiesen, dass Autonomie nicht nur für alltägliche, sich wiederholende Aufgaben geeignet ist, sondern auch für komplexere Prozesse wie das Pflügen“.
Die in den AgBot eingebauten mehrstufigen Sicherheitssysteme sorgen für hohe Betriebssicherheit. Der autonome 7-Tonnen-Traktor war mit einem 1,5-Tonnen-Frontgewicht ausgestattet, um die Traktion für den voll montierten, fünfscharigen Kverneland LO-Pflug zu verstärken.
Der AgBot wurde in der Nacht kurzzeitig angehalten, um seinen 375-Liter-Treibstofftank aufzufüllen und die 24-stündige Arbeit zu beenden. Die Gesamtfläche, die während des 24-Stunden-Wettbewerbs gepflügt wurde, wurde von James Whitty, Landwirt aus North Yorkshire und ehemaliger Direktor der Society of Ploughmen, überprüft.
Leserstimmen
"Naja ... in 24 h 20,8 ha gepflügt. Das entspricht 0,86 ha/h. Da ist erstmal kein Leistungsvorsprung drin zu erkennen. Die Effizienz liegt in der Tatsache, dass der AgBot 24 h und ohne Fahrer unterwegs war. Nur fuktioniert das im Alltag auch? Dem gegenüber stehen die Investitionskosten in dieses autonome System. Wer sich mal mit den Kosten dazu auseinandergesetzt hat, dem wird schnell schwindelig. Wir setzen auf MiniTill und Schlagkräfte von 6 - 12 ha/h - mit EINEM Fahrer und Kraftstoffverbräuchen die zwischen 8 und 19 l/ha schwanken." (Stefan Lehr)
"Alles schön und gut und in vermutlich steinfreien Böden. Einmal Scharspitzen abgerissen? Körperschraube? Stein zwischen den Körpern verfangen? Loch im Stützrad=Luftverlust/Plattten? Nur eine Handvoll Fehlermöglichkeiten... wird dann, egal welcher Fehler, stur weitergefahren?" (Alois Riedl)