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Landmaschinenhersteller fordern bessere rechtliche Rahmenbedingungen

Nach Ansicht des Europäischen Dachverbandes der Landmaschinenindustrie (CEMA) müssen sich die rechtlichen Rahmenbedingungen in der Europäischen Union grundlegend ändern, damit die Branche international wettbewerbsfähig bleiben kann.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Ansicht des Europäischen Dachverbandes der Landmaschinenindustrie (CEMA) müssen sich die rechtlichen Rahmenbedingungen in der Europäischen Union grundlegend ändern, damit die Branche international wettbewerbsfähig bleiben kann.


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Wie der CEMA kürzlich mit Verweis auf eine eigene Studie kritisierte, orientieren sich die Regelungen für die Landmaschinenhersteller in der Gemeinschaft zu sehr an denen für die Automobilindustrie und verteuern damit unnötig die Produktion. Damit werde man den Besonderheiten der Branche nicht gerecht. Hier sei vielmehr ein Regelungsansatz vonnöten, der den Landmaschinenherstellern die Definition eigener technischer Standards und mehr Selbstzertifizierung erlaube.


Nachteilig für die Hersteller sind laut CEMA zudem die EU-Regelungen für die Reparatur- und Instandhaltungsinformationen, die demnach auch „freien“ Händlern zur Verfügung zu stellen sind. Dadurch würden allerdings Trittbrettfahrer ermutigt, die profitabelsten Geschäftsfelder zu besetzen. In der Folge sei das wirtschaftliche Gleichgewicht der Branche wegen der ansonsten recht niedrigen Gewinnmargen von 4 % bis 5 % gefährdet.


Betroffen davon seien vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Sie müssten nämlich kostspielige und umfangreiche IT-Systeme einrichten, um bislang noch nicht existierenden freien Händlern den Einblick in ihre Reparatur- und Instandhaltungsinformationen zu ermöglichen. Außerdem hätten die EU-Abgasvorschriften für Dieselmotoren die Landmaschinenhersteller gezwungen, bis zu 80 % ihrer Ausgaben für Forschung und Entwicklung in die Verringerung der Feinstaub- und Stickoxidemissionen zu stecken. Schwächelnde Landmaschinenhersteller seien aber eine leichte Beute für asiatische Hersteller, die nach solchen Gelegenheiten geradezu suchten, um den EU-Markt zu erobern.


Zahlreiche Unterschiede zur Automobilindustrie


Wie der CEMA mit Blick auf die strukturellen Unterschiede bei der Entwicklung der eigenen Branche und der Automobilindustrie hervorhob, sorgt die zunehmende Landflucht seit Jahrzehnten für eine sinkende Kundenbasis bei Landmaschinen und Traktoren


Außerdem gehe die Zahl der Farmer und der landwirtschaftlichen Betriebe in Europa zurück. Gleichzeitig wachse aber die Bevölkerung, was die Kundenzahl der Autoindustrie in Kombination mit der Verstädterung „dramatisch“ habe steigen lassen. So sei die Zahl der in Deutschland verkauften Autos von einigen Tausend im Jahr 1950 auf 47 Millionen im Jahr 2008 gestiegen. Dagegen seien die Traktorenverkäufe von 100 000 im Jahr 1957 auf nur noch rund 34 600 im Jahr 2013 gesunken.


Unterdessen hätten sich die Logistikketten beim Traktorenhandel in den vergangenen 60 Jahren deutlich verlängert, was zu einem drastischen Anstieg der Vertriebskosten geführt habe. Definitionsgemäß intensiviere sich in einem solchen Szenario der Wettbewerb zwischen Marken und deren Händlern deutlich.


Mehr Zeit für Anpassungen nötig


Nur wer investiere, um die immer weiter entfernten Kunden zu erreichen und zufriedenzustellen, könne im Markt bestehen, führte der CEMA aus. Darüber hinaus produziere die Landmaschinensektor im Gegensatz zur Autoindustrie viel weniger Fahrzeuge, wobei er allerdings eine Vielzahl an unterschiedlichen Typen und Modellen mit deutlich komplexerem Aufbau anbiete. In der Folge brauche die Landmaschinenindustrie mindestens zweieinhalbmal so viel Zeit wie die Automobilhersteller, um ihre Produkte neuen Vorgaben anzupassen.


Der CEMA sieht die Branche in Europa schwierigen Herausforderungen gegenüberstehen. So seien angesichts der agrarökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie mit Blick auf den Umweltschutz immer mehr innovative und fortschrittliche Landmaschinen vonnöten, damit die Bauern ihr Land produktiver, nachhaltiger und profitabler bewirtschaften und die wachsende Weltbevölkerung ernähren könnten.

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