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Landwirtschaftliche Prozessketten müssen sich weltweit standardisiert vernetzen

Digitalisierung der Landwirtschaft heißt heute nicht mehr, alles mit dem Internet zu verbinden. Es geht nun um die Vernetzung ganzer Geschäftsprozesse, mit einheitlichen Protokollen u. Schnittstellen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die mechanische, hydraulische oder elektronische Verbindung von Traktor und Gerät wird heute bereits tausendfach praktiziert. Nun geht es darum, Mensch, Maschine und Prozessketten miteinander zu verknüpfen. Dies nennt man Interoperabilität, erklärt Dr. Tobias Ehrhard, Geschäftsführer des VDMA Landtechnik.

„Über dieses Stadium hat sich die Landtechnik längst hinausentwickelt. Es genügt also keinesfalls, Maschinen, Softwaresysteme und Unternehmen lediglich an das Internet anzuschließen und miteinander zu verbinden. Vielmehr müssen alle Akteure befähigt werden, ganze Geschäftsprozesse und Datenpakete miteinander zu vernetzen und vollständig digital abzubilden“, sagt Ehrhard.

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Daten müssen maschinenlesbar und vernetzt sein

Angestrebt wird die „digitale Durchgängigkeit“, womit eine lückenlose digitale Prozesskette gemeint ist, die für den Ackerbau bereits praktisch erprobt wird. „Wer nur von der Aussaat bis zur Ernte denkt, denkt bereits zu kurz“, erläutert Ehrhard.

Denn eine integrierte Prozesskette erfasst weit größere Daten- und Informationspakete: „Das beginnt im vorgelagerten Bereich bei herstellerspezifischen Betriebsmitteldaten, etwa für die richtige Mischung des Pflanzenschutzsubstrats, und setzt sich fort mit präzise verwertbaren Geo- und Katasterdaten der Landes- und Bundesämter.

Die eigentliche Aussaat, Düngung, Pflanzenpflege oder Ernte erfordern wiederum funktional integrierte Maschinendaten, um hochpräzise Einstellungen automatisiert vornehmen zu können. Im nachgelagerten Bereich können wir dann mithilfe lückenloser Logistik- und Verarbeitungsdaten punkten“, sagt Ehrhard.

Insgesamt bedeuteten interoperable Prozesse mehr Effizienz, eine höhere Produktivität und positive Beiträge für den Klima- und Umweltschutz. Dafür müssen sämtliche Daten maschinenlesbar sein, über standardisierte Schnittstellen transferiert und mittels entsprechender Protokolle abgesichert werden.

Globale Interoperabilität statt unzähliger Insellösungen

„Was all diese Beispiele miteinander gemeinsam haben, ist ein konsequentes Denken über den Tellerrand der eigenen Maschinen- und Systemwelt hinaus. Hierzu bedarf es neben der nötigen Bereitschaft für digitale Veränderung vor allem rechtsverbindlicher Datenprotokolle. Dass diese diskriminierungsfrei zugänglich sein müssen, versteht sich von selbst“, erläutert Tobias Ehrhard.

Damit beliebige Maschinen, Softwaresysteme, Unternehmen und Endanwender reibungslos miteinander interagieren können, sind standardisierte Kommunikationsprotokolle essentiell. „Proprietäre Lösungen allein bringen hier niemanden weiter. Daher haben wir alle ins Boot geholt: Hersteller, Dienstleister, Landwirte und Verbraucher. Wir setzen auf eine Multi-Stakeholder-Community, denn der Nutzen wächst mit jedem zusätzlichen Akteur“, sagt Ehrhard.

Der VDMA Landtechnik verfolgt dabei bewusst eine internationale Strategie mit gemeinsamen Standards und einem klaren Ordnungsrahmen. Eine Vielzahl konkurrierender Initiativen würde eine übergreifende Interoperabilität im Agribusiness konterkarieren, denn das Ziel heißt, Marken- und Systemgrenzen zu überwinden.

Für entscheidend hält die Landtechnikindustrie eine institutionelle Verankerung ihrer Interoperabilitäts-Strategie. "Europa und die europäische Agrartechnik müssen ihre bisher starke Position auf dem Weltmarkt verteidigen. Das gilt in der Forschung ebenso wie auf dem Feld der Standardsetzung. Hier müssen wir mit ausreichend Fachpersonal in den jeweiligen Organisationen vertreten sein", fordert Ehrhard. "Und bei diesen Bemühungen dürfen wir nicht nur auf die Agrarwirtschaft selbst blicken, sondern müssen auch die vor- und nachgelagerten Sektoren einbeziehen. Wir befinden uns hierzu aktuell mit relevanten Partnern in einem sehr offenen und konstruktiven Dialog“, betont er.

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