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LWK NRW: Flache Bodenbearbeitung im Test

Die LWK NRW päsentierte vor Kurzem Lösungen zum Einarbeiten von Problemunkräutern, Altraps und Ausfallgetreide. Vorgestellt wurden Geräte zur ultraflachen und konservierenden Bodenbearbeitung

Lesezeit: 4 Minuten

Vom 6. bis zum 9. September 2022 veranstaltete die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW) gemeinsam mit dem Pflanzenschutzdienst Vorführungen an verschiedenen Standorten in NRW, unter anderem in Anröchte, Oelde, Siekholz und Marsberg, um die zehn Maschinen unterschiedlichen Bedingungen auszusetzen. Mit Blick auf mögliche Glyphosatalternativen, wurde geprüft, welche Gerätesorgfältig Unkräuter und aufgelaufenes Getreide bzw. Raps entfernen.

Die top agrar Redaktion war bei den Maschinenvorführungen in Oelde vor Ort. Alle Geräte hinterließen auf dem Standort eine weitestgehend gleichmäßige und ukrautbefreite Bodenoberfläche. In den kommenden Wochen führen Pflanzenschutzdienst und LWK NRW Bonituren durch, um eine konkrete Aussage über die Arbeitsergebnisse der Geräte zu tätigen.

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LagroTechnik Breitscharhobel

Ein unkonventionelles Geräte ist der LAGROTechnik Breitscharhobel HS 450. Mit einer Arbietsbreite von 4,50 m arbeitet die Maschine 3 bis 7 cm tief. An jedem der sechs Zinken sorgen jeweils drei Schneidrollen für die Tiefenanpassung. Besonders ist die Hackfunktion durch den steil stehenden Breitscharhobel mit 85 cm. Das gerät eignet sich gut für feine und kurze Stoppeln, weniger jedoch für feste Fasern, bspw. bei Maisstroh.

Horsch Finer und Terrano

Der Horsch Finer 5 SL arbeitet mit 5 m in Tiefen von 2 bis 10 cm. Doppelfederzinken und Doppelstriegel sorgen für eine feinkrümelige Bodenoberfläche. Das Gerät ist mit 22 cm breiten Gänsefußscharen ausgestattet. Diese bewegen sich durch die Doppelfederzinken auch seitlich. Ein Doppelfederpaket kann dieser seitlichen Bewegung entgegenwirken.

Auch den Universalgrubber Terrano 3 FX testeten die Vorführfahrer von LWK NRW und Pflanzenschutzdienst in Oelde. Dieser soll verschiedenste Bodenbearbeitungen durchführen können. Dabei sind Arbeitstiefen von 2 bis 30 cm möglich. Am Testtag waren 40 cm breite TerraCut Schare montiert, die horizontal zum Boden arbeiten. Die Scheiben des Horsch sind hydraulisch bedienbar. Im Versuch fehlt der Striegel, der sich normalerweise am hinteren Ende der Maschine befindet. Die fließt in die nachfolgende Bonitur ein.

Lemken Karat

Lemken präsentierte den Karat 9 in der gezogenen 4 m-Variante vor. 35 cm breite DeltaCut Schare arbeiten hier auf 2 bis 30 cm Tiefe und lassen sich per Schnellwechselsystem austauschen. Die Hartmetallbeschichtung am Schar soll für Langlebigkeit sorgen. Eine Flexringwalze am hinteren Ende des Geräts rückverfestigt den Boden nur geringfügig, um zu vermeinden, dass abgeschnittene Unkäuter erneut auskeimen.

Lyckegart Kvickfin Premium

Ein weiterer Exot ist der Lyckegard Kvickfin Premium 2750 Grubber. Mit einem zapfwellengetrieben Rotor wirft dieser organisches Material nach hinten und verteilt es breit. Um Erde und organisches Material voneinander zu trennen lässt sich eine hydraulische Arbeitsklappe am hinteren Teil des Grubbers weit öffnen. Auf 2,75 m Arbeitsbreite sind mit neun Feder- oder starren Zinken Arbeitstiefen zwischen 2 und 25 cm möglich.

Väderstad Carrier

Aus Schweden auf den Acker im Münsterland kam der Väderstad Carrier CL 525. Die gezogene Scheibenegge ist mit 43 Cross-Cutter-Dic Scheiben ausgestattet. Diese sollen Unkräuter ganzflächig abschneiden. Je nach Einstellung sind verschiedene Schnittwinkel möglich. Am vorderen Ende des Geräts ist eine Messerwalze integriert. Die Arbeitsbreite beträgt 5,10 m, die Arbeitstiefe liegt bei 1 bis 5 cm. Für ein sauberes Arbeitsbild sind Geschwindigkeiten von 15 bis 20 km/h einzuhalten. Die Egge ist auch im 3-Punkt-Anbau und mit verschiedenen Walzen ausgestattet erhältlich.

Güttler SuperMaxx

Der Güttler SuperMaxx 50-7 Bio kommt mit einer Arbeitsbreite von 4,80 m. Die 20 cm breiten Gänsefußschare erreichen Tiefen von 2 bis 15 cm. die Tiefenfürhung erfolgt über zwei fordere Stützräder. Der nachlaufende Striegel kann durch einen Doppelstriegel ersetzt werden. Die 7-balkig angeordneten Zinken sind nicht starr verbaut sondern schwingen mit.

Köckerling Flatline

Köckerling präsentierte den Allrounder Flatline 600. Der gezogene Grubber mit vorlaufender Messerwalze arbeitet zwischen 2 und 13 cm. Die Gänsefußschare mit Hartmetallbeschichtung sind 22 cm breit. Auch dieses Gerät verfügt über einen Doppelstriegel und Doppelfederzinken. Die mitlaufende Hangscheibe am Heck soll Abdrift, besonders bei Arbeiten am Hang, entgegenwirken.

Kelly Engineering

Die Scheibenegge Kelly Engineering Model 1204 - ebenfalls ein eher unkonventionelles Gerät auf der Vorführung in Oelde. Abhängig von der Scheibenauswahl ist die Maschine zwischen 3,80 m und 4,50 m breit. Dabei erreicht sie Arbeitstiefen von 2 bis 5 cm. Die Scheibenkettenglieder sind einzeln aufgehängt und sind, laut Hersteller, besonders effektiv bei der Maiszünslerbekämpfung. Auf Getreidestoppeln sind bis zu 17 km/h möglich. Allerdings weicht die Egge in höheren Geschwindigkeiten auf unebenen Flächen aus.

Kerner Stratos

Kerners Stratos S4 500 soll auch bei sehr flacher Bodenbearbeitung einen ganzflächigen Schnitt hinterlassen. Das Gerät mit 4,95 m Arbeitsbreite ist auf Tiefen zwischen 2 cm und 15 cm einstellbar. Die Federzinken sind 4-balkig angeordnet. Starre Zinken sind ebenfalls verfügbar. Dabei soll die Rahmen-in-Rahmen-Bauweise Unebenheiten ausgleichen. Am hinteren Ende des Geräts befinden sich zwei nebeneinander liegende Walzen, deren Höhe separat verstellbar ist.

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