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Massey Ferguson 5711 im Test: Global gesehen gut

Bei der Global-Serie von MF soll es sich um robuste Mehrzwecktraktoren handeln. Gerhard Schieder und Georg Schuller von top agrar-Österreich haben den MF 5711 in der Praxis getestet.

Lesezeit: 5 Minuten

Premiere der „Global“-Serie war zwar schon auf der Agritechnica 2015. Seither wurde sie aber ständig weiter entwickelt und um einige Modelle erweitert. Das Konzept zielt auf einen einfachen Traktor ab, der zwar mit wenig Elektronik auskommt, bei Fahrkomfort und Motortechnik aber am Puls der Zeit bleibt.

Im Frühjahr 2018 wurden zwei neue Mitglieder der Globalfamilie auf der „Techagro“ in Brünn der Öffentlichkeit vorgestellt. Wir haben das Modell MF 5711 bereits über einige Wochen in einem Praxistest in Augenschein genommen!

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Kommen wir zum Motor: Der MF 5711 ist mit einem 4,4 Liter AGCO Power 4 Zylinder mit 110 PS(ISO) Common- Rail-Einspritzung und Abgasaufbereitung mit DOC und SCR ausgestattet. In Kombination mit der Kompaktheit des Traktors stufen wir den Motor als kräftig ein. Beim Zapfwellentest im Lagerhaus Hartberg lag der Global mit gemessenen 97 PS im Normbereich. Der Verbrauch lag aus unserer Sicht vergleichsweise niedrig.

Beste Sicht in der Kabine

Beim Einstieg fiel uns sofort der breite Glastürflügel links und rechts auf. Die Haltebügel an den großen Kabinentüren erleichtern dem Fahrer den Einstieg über die fest montierten Trittstufen. Kleiner Wermutstropfen: Rechts gibt es nur eine steile Notleiter mit drei Stufen. Das Aussteigen ist hier nur rückwärts sicher möglich. Im Hofeinsatz war das etwas unpraktisch, da man bei gewissen Tätigkeiten öfters auf und ab steigen muss, gegebenenfalls auch auf beiden Seiten!

Die im französischen Werk Beauvais gebaute Kabine ist sehr geräumig, mit einer hervorragenden Rundumsicht. Auch die niedrige Bauweise und die Plattformkabine konnten uns zufriedenstellen. Die optionale Klimaanlage sowie die Lüftung haben gut funktioniert. Der Beifahrersitz ist einfach, aber praktisch. Er kann weggeschwenkt werden. Die Schalter für Arbeitsscheinwerfer, EHR und Schwingungstilgung, Startschloss und ZW-Geschwindigkeiten sind rechts in der B-Säule sehr übersichtlich angeordnet. Die ZW-Geschwindigkeit wird elektrisch vorgewählt.

Komfortables Getriebe

Das Getriebe wird über den bewährten T-Hebel in der rechten Bedienkonsole geschaltet. Mit dem Hebel werden die Lastschaltstufen geschaltet. Wird zusätzlich der Knopf betätigt, schaltet man die Gruppen - beides kann auch über den Powershuttle-Hebel bedient werden. Der MF Global verfügt über die beiden zwei Automatikmodi Eco und Power für das Getriebe. In der Praxis konnten wir aber nur auf der Ebene und mit leichten Lasten sinnvoll damit arbeiten!

Das altbewährte Dyna 4-Getriebe ist für diese Klasse top. Besonders praktisch: Während man mit der rechten Hand z.B. das Hubwerk betätigt, kann man gleichzeitig mit der linken Hand die Lastschaltstufen über den Powershuttle-Hebel regeln. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal von MF.

Die in der Grundausstattung vorhandenen Arbeitsscheinwerfer sind ausreichend. Wer allerdings öfters bei Dunkelheit arbeitet, sollte weiter aufrüsten.

Das Heckhubwerk mit serienmäßiger elektronischer Hubwerkssteuerung (EHR) erwies sich bei unserem Test als besonders kräftig. Beim Hubwerkstest im Lagerhaus Hartberg wurde die werksseitig angegebene Hubkraft sogar noch um über 300 kg übertroffen. Das Hubwerk kann übrigens per Knopf von außen bedient werden. Ein ZW-Schalter zumindest mit Abschaltfunktion fehlt dagegen. Dies wäre etwa beim Gülle fahren schon recht praktisch gewesen.

Kompromisse bei der Wartung

Bei der Wartung und Zugänglichkeit des Motors ist man bei MF Kompromisse eingegangen. So schwenkt etwa die Motorhaube nicht weit genug nach oben, um auch den letzten Winkel des Antriebsaggregates frei zu legen. Das liegt aber nur an einem zu kurzen Gasdruckzylinder! Dadurch konnten wir z. B. den Kühlerflüssigkeitsstand schlecht kontrollieren.

Das Kühlerpaket ist schwer zugänglich bzw. schwierig zu reinigen. Ein ausziehbares Grobsieb erfüllt zwar gut seine Aufgabe die gründliche Reinigung wird aber durch fest verschraubte Leitbleche erschwert.

Eine Werkzeugkiste in ausreichender Größe ist vorhanden und gleich links neben dem Aufstieg angebracht. Kleinwerkzeug- Zubehör wie Zapfwellenschutz und Kugeln für die Fanghaken finden hier problemlos Platz.

Die Anordnung der Tankstutzen für Diesel auf der linken Seite und der für AdBlue rechts sind im Alltag nicht unbedingt praktisch. Müssen beide Tanks befüllt werden, muss der Fahrer den Traktor umgedrehen, da meistens beide Betriebsmittel von einem Punkt aus zu zapfen sind.

Fokus auf Preis

Den Global hat MF „mit Fokus auf den Preis“ konzipiert. Ziel war es, einen unkomplizierten und wirtschaftlichen Traktor zu bauen. Nach unserem Test können wir festhalten, dass dem Hersteller dies durchaus gelungen ist.

Der Listenpreis von knapp 78 000 € liegt im guten Mittelfeld dieser Klasse. Der Testtraktor lag noch knapp unter 100 000 €. Wer auf das Dyna 4-Getriebe verzichten will, bekommt den MF 5711 in der abgespeckten Version mit einem 12/12 Getriebe aktuell bereits um unter 50 000 €.

Abschließend ist auch die top Betreuung durch die Firma Austro Diesel zu erwähnen. Gleich zum Start gab‘s ein Problem mit einer Felge an der Vorderachse. Dieses wurde prompt ausfindig gemacht und gelöst. Eine gute Einschulung und die kompetente technische Betreuung im laufenden Betrieb gehören bei Austro Diesel seit Jahren zum Standard! So würden wir uns das immer wünschen!



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