Um aus dem betriebseigenen Getreidestroh Pellets pressen zu können, musste das Material bisher entweder durch eine kleine Pelletiermaschine mit niedriger Durchsatzrate und in harter Handarbeit hergestellt werden, oder das Stroh musste zu einem industriellen Hersteller transportiert und von dort wieder in gepresster Form abgeholt werden.
Landmaschinenhersteller haben dieses Problem bereits erkannt, bieten aus Sicht der Firma CSP Cut Systems Pfronstetten jedoch nur sehr umständliche Lösungen an, die meist aus mehreren Modulen bestehen. Mit dem 611 PS starke Metitron der Gesellschaft soll sich das nun ändern: Das kompakte Fahrzeug vereint Zugmaschine und Pelletieranlage. Zudem bietet es die Möglichkeit, eine breite Palette an bereits vorhandenen und erprobten Vorbaugeräten zu verwenden, um verschiedene Gräser- und Getreidesorten bedarfsgerecht zu Pellets mit einer Größe von 6 bis 12 mm zu pressen, so die Firma. Der Metitron kann die Pellets direkt auf dem Feld herstellen, lässt sich aber auch stationär auf dem Hof einsetzen.
Mit 7,5 m ohne Vorbau sei der Metitron deutlich kürzer und damit um ein Vielfaches wendiger als andere auf dem Markt befindliche Geräte, erklären die Ingenieure weiter. Zudem verfüge er über einen stufenlosen Hydrostat-Antrieb an allen vier Rädern, wodurch der Vortrieb im Feldeinsatz auch bei unwegsamem Gelände deutlich vereinfacht wird. So lasse sich eine Durchsatzleistung von bis zu 6 t/ h erreichen.
Nicht jedes Vorbaugerät eignet sich jedoch für alle Getreidesorten, so CSP Cut Systems weiter. Deshalb habe man das Zugfahrzeug so gebaut, dass sich problemlos alle herkömmlichen landwirtschaftlichen Vorbaugeräte an der Front montieren lassen. „Mit diesem Anlagenkonzept lässt sich eine breite Palette an Vorbaugeräten wie etwa ein Maisgebiss oder ein Direktschneidwerk installieren, sodass sich damit nicht nur herkömmliches Getreidestroh, sondern auch Miscanthus, Luzerne oder Dinkelspelzen pelletieren lassen“, erläutert Geschäftsführer Harald Späth das Konzept.
Patentierte Vorzerkleinerung vermindert Energieverbrauch
Der Feldeinsatz kann jedoch nur wenige Monate im Jahr erfolgen. Deshalb wurde bei der Entwicklung auch ein besonderes Augenmerk auf den ganzjährigen Einsatz des Metitron gelegt. Das bedeutet unter anderem, dass auf zeitaufwendige Zwischenschritte verzichtet werden kann. Für die stationäre Arbeit auf dem Hof ist zum Beispiel kein Ballenauflöser notwendig, da die Maschine diese Aufgabe selbst übernimmt. Anschließend schneidet sie das Rohmaterial auf die benötigte Länge und halbiert die Rohrstruktur.
CSP hat nach eigener Aussage auch viel Wert auf eine qualitativ hochwertige Vorzerkleinerung gelegt, wobei diese während des Betriebs an unterschiedliche Materialstrukturen angepasst werden kann. Die Materialzufuhr wird dabei – wie auch beim Feldeinsatz – automatisch über die Leistungsregelung des Pellets-Pressantriebs geregelt.
Angetrieben wird die Maschine direkt durch den Dieselmotor, wobei das Material über ein Kraftband zur Ringmatrizen presse und anschließend mit einem Becherwerk zum Pelletsbunker, der über ein Fassungsvermögen von etwa 3 m 3 verfügt, transportiert und dort schonend gelagert und gekühlt wird. Sollte das Material vor dem Pressen zu trocken sein, kann es über einen Tank mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten wie Melasse befeuchtet werden. Die Feuchtigkeitsmessung erfolgt dabei automatisch während der gesamten Betriebszeit und verbessert so die Stabilität der Pellets. Die Gras - und Getreidestifte können bedarfsgerecht gepresst werden; möglich ist ein Durchmesser von 6 bis 12 mm