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Mit Drohnen auf dem Weg zum optimalen Pflanzenbau

Unbemannte Fluggeräte liefern Daten zu Acker und Kultur aus der Vogelperspektive. Die Bilder sind inzwischen hochpräzise. Die LWK Niedersachsen erklärt, wie die Geräte in der Praxis helfen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Einsatz von Drohnen wird auch für Landwirte zunehmend interessant. Die „unbemannten Fluggeräte“, wie Fachleute sie bezeichnen, können aus der Vogelperspektive wichtige Informationen über den Zustand eines Feldes und der darauf angebauten Frucht liefern. „Diese Daten sind sonst nur schwer und mit hohem Aufwand zu bekommen“, erklärt Jan Oehlschläger, der im Versuchswesen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen regelmäßig Drohnen einsetzt.

Auf den Bildern, die von einer hoch auflösenden Kamera geschossen werden, lassen sich anhand der Dichte und der Farbe eines Bestandes Rückschlüsse für den Anbau ziehen. So können zum Beispiel Aussagen zu Bodengüte, Nährstoffversorgung der Pflanzen, aber auch zu Trockenschäden und Bodenverdichtungen getroffen werden. Auch die Folgen von Wetterextremen wie Starkregen oder Hagel, aber auch Wildschäden wie etwa durch Wildschweine in Mais lassen sich zuverlässig beurteilen.

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Für weitergehende Informationen muss die Drohne entsprechend ihrer Aufgabe technisch ausgerüstet werden. Wird sie zum Beispiel mit einer Wärmebildkamera versehen, kann sie zum Schutz von Tieren eingesetzt werden. Direkt vor dem Mähen von Grünland oder dem Häckseln eines Maisbestandes kann die Drohne Tiere, die in den hohen Beständen Schutz suchen, aufgrund ihrer Körperwärme ausfindig machen. „So können zum Beispiel Rehkitze oder auch Vogelnester vor dem Einsatz der Erntemaschinen in Sicherheit gebracht werden“, erklärt der Kammerfachmann.

Der nächste technische Schritt wäre die Ausrüstung der Drohnen mit bildgebenden Spektralsensoren, deren Informationen von einer speziellen Software ausgewertet werden. „Das lässt Rückschlüsse auf die Düngung und den Pflanzenschutz zu“, so der Mann aus dem Versuchswesen. Wo zum Beispiel ausreichend Stickstoff vorhanden ist oder die Pilzkrankheit kaum zutage tritt, könne auch weniger ausgebracht werden. Im Forschungsstadium und damit noch Zukunftsmusik ist das frühzeitige Erkennen von Krankheiten. „Wenn diese Technik praxisreif ist, sind wir ganz nah dran am optimalen Pflanzenbau“, sagt Oehlschläger.

Er sieht in dem Gespann von Schlepper und Drohne eine gut funktionierende Einheit für den Ackerbau von morgen. Dabei werden die Informationen aus der Luft direkt an den Traktor geliefert. Ein Computer wertet die Daten aus und leitet daraus Befehle für die Anbaugeräte, zum Beispiel die Pflanzenschutzspritze oder den Düngerstreuer, ab. Diese Geräte dosieren dann die Betriebsmittel punktgenau und teilflächenscharf, also höchst effizient. „Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie des Landwirts“, ergänzt Oehlschläger, ohne den Hinweis auf die bisweilen stolzen Preise dieser Technik zu vergessen.

Wenn Landwirte heute Informationen über ihre Flächen einholen nutzen viele dazu Kartendienste wie Google Maps, Google Earth oder Bing Maps von Microsoft. Die beziehen ihre Daten über Satelliten oder flugzeuggetragene Systeme, was allerdings zwei Nachteile hat: Zum einen funktionieren diese Dienste nur bei wolkenlosem Himmel, zum anderen liefern sie aufgrund ihrer Flughöhe Fotos in nur geringer Auflösung. Drohen dagegen können unabhängig von der Bewölkung eingesetzt werden und senden außerdem dank ihrer geringeren Flughöhe „schärfere“ Bilder, von denen verlässlichere Aussagen abzuleiten sind.

„Das Angebot an Drohnen wird immer vielfältiger, ihre Bauarten sind recht unterschiedlich, und der Zubehör-Katalog bietet für viele Einsätze die passende Ergänzung“, fasst Oehlschläger zusammen. Und er gibt den Hinweis auf rechtliche Regelungen für den Einsatz der Drohnen-Technik. Zu beachten ist unter anderem die seit April 2017 geltende Drohnenverordnung, in der unter anderem Sicherheitsabstände zu bestimmten Objekten, Kennzeichnungspflichten, Kenntnisnachweise („Drohnenführerscheine“) und Erlaubnispflichten definiert werden.

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