Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus Wissen

Moderne Grubber sind Alleskönner mit Isobus

Grubber waren früher nicht der Gipfel der Landtechnik. Heute kann ein einzelner Grubber Bodenbearbeitungseinsätze von superflach bis sehr tief übernehmen.

Lesezeit: 8 Minuten

Ein moderner Grubber soll ganzflächig und oft auch intensiv arbeiten. Die Intensität hängt in erster Linie von der Anzahl der Zinken pro Meter Arbeitsbreite ab, also dem Strichabstand. Das Problem: Mit der Zinkenzahl steigt die Anfälligkeit für Verstopfungen. Deshalb verteilen die Firmen die Zinken auf mehrere Balken und vergrößern damit den Durchgang des Grubbers.

Mehr Balken bedeuten mehr Baulänge. Bei angebauten Geräten setzen die Hebelgesetze hier Grenzen. Je länger der Grubber, desto weniger Hubkraftreserven bleiben für die Nachläuferwalze. Leichte Rohr- oder Stabpackerwalzen krümeln zwar gut, rückverfestigen den Boden aber nur wenig. Sie sind aber bei langen, angebauten Grubbern oft die einzige Möglichkeit.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Der Trend geht deshalb zu angehängten Geräten – mit allen Herausforderungen auf kleinen, unregelmäßigen Schlägen mit vielen Vorgewenden. Um die Kosten in Grenzen zu halten, versuchen die Firmen, die Fahrwerke so einfach wie möglich zu konstruieren. Noch aufwendiger wird es bei Arbeitsbreiten über 3 m. Denn ein Klappmechanismus ist teuer, so dass es von der 3 auf die 4 m-Klasse oft einen deutlichen Preissprung gibt. Nicht jedes Modell gibt es deshalb auch in 4 m als klappbare Ausführung.

Bei den Zinken gibt es verschiedene Varianten. Der wichtigste Unterschied: Federzinken oder starrer Zinken? Federzinken vibrieren und können Hindernissen im Boden ausweichen. Allerdings halten sie deshalb die Arbeitstiefe weniger präzise ein. Dafür sorgt das Vibrieren für einen besseren Zerkleinerungseffekt, weshalb Federzinkengrubber auch bei der Saatbettbereitung eine größere Bedeutung haben.

Federzinken arbeiten selten tiefer als 20 cm. Deshalb sind universelle Grubberkonzepte meist mit starren Zinken bestückt. Diese Zinken lassen sich mit Scherschrauben, durch Federpakete oder auch hydraulisch gegen Überlast schützen. Für steinfreie Standorte reichen Scherschrauben meist aus. Auf steinigen Feldern setzen sich wartungsfreie Konzepte mit Federn mehr und mehr durch. Teils bieten die Firmen nur noch diese Lösungen an. Allerdings lassen sich die hydraulischen Lösungen besser auf unterschiedliche Einsatzverhältnisse einstellen.

Weiter Einsatzbereich

Moderne Grubber decken einen weiten Einsatzbereich ab. Wichtig ist dabei vor allem die Arbeitstiefe:

  • Sehr flach bis 5 cm: Bedingt durch die Trockenheit ist das ein wichtiger Trend der letzten Jahre: So flach wie möglich den Boden ganzflächig abscheren, um die Kapillarität zu unterbrechen. Ernterückstände bleiben an der Oberfläche, es gibt kaum einen Mischeffekt.



  • Flach bis 8 cm: Das ist die übliche Tiefe bei der ersten Stoppelbearbeitung. Auch hier kommt es auf die ganzflächige Arbeit an. Zudem ist ein Mischeffekt in der oberen Bodenschicht gefragt.



  • Mitteltief bis 15 cm: Hier steigt die Anforderung an den Mischeffekt, Ernterückstände und organischer Dünger sollen sich möglichst gleichmäßig über die Bearbeitungstiefe verteilen und so die Konzentration „verdünnen“.



  • Tief bis 25 cm: Bei dieser Tiefe möchte man den Boden lockern und die Ernterückstände weiter einmischen.



  • Sehr tief bis 35 cm: Diese Tiefen erreichen nicht alle Grubberkonzepte. Hier geht es vor allem um das Auflockern von verdichteten Schichten und weniger ums Einmischen.

Zu jeder Arbeitstiefe müssen die Scharkonzepte passen. Hier ist die Auswahl erheblich gewachsen. Generell gilt: Je geringer die Arbeitstiefe, desto breiter das Schar und desto flacher der Anstellwinkel. Je tiefer der Grubber arbeitet, desto schmaler sollte das Schar sein. Wichtig ist es bei großen Tiefen, keine Kluten nach oben zu holen.

Bei den Scharen gibt es ein- und mehrteilige Konzepte. Ausführung mit HM-Beschichtung liegen klar im Trend, sie senken den Serviceaufwand deutlich. Schnellwechselsysteme haben unterschiedliche Zielrichtungen: Den schnellen Austausch von Verschleißteilen oder das einfache Umrüsten auf unterschiedliche Arbeitstiefen. Leistungsfähige Akku-Schlagschrauber auf der einen Seite und lange Standzeiten auf der anderen bremsen den Schnellwechseltrend der letzten Jahre etwas.

Für die sehr flachen Einsätze gibt es spezielle Gänsefußschare bis 40 cm Breite. Sie haben kaum Untergriff und sollen den Boden abhobeln. Bei trockenen Verhältnissen kommen sie teils an ihre Grenzen. Neuere Konzepte arbeiten mit Spitzen und sehr tief und flach angesetzten Flügeln. Diese Konstruktion soll besser in den Boden einziehen als klassische Gänsefüße.

Flügelschare erreichen bis zu 40 cm Breite und sind meist mehrteilig aufgebaut. Ihr Einsatzschwerpunkt ist vor allem die flache und die mitteltiefe Arbeit bis ca. 15 cm Tiefe. Bei einigen kann man den Anstellwinkel der Flügel in einem Lochraster verstellen. Je steiler, desto intensiver der Mischeffekt.

Die Flügel lassen sich für größere Arbeitstiefen oft abnehmen. Zurück bleibt dann das Scharblech plus Spitze. Wer häufiger tiefer arbeiten möchte, sollte sich schon bei den Flügelscharen für ein schmaleres Grundschar bis ca. 10 cm Breite entscheiden.

Schmalschare unter 8 cm Breite sind für Arbeitstiefen ab 15 cm und mehr geeignet. Ihr Schwerpunkt ist das Lockern. Durch die schmale Form bringen sie es nur auf einen geringen Mischeffekt – der bei diesen Tiefen aber kaum gefragt ist – eher im Gegenteil. Deshalb ist der Scharwinkel eher steil, damit möglichst wenig Kluten an die Oberfläche wandern.

Unterschiedliche Strategien verfolgen die Firmen bei den Leitblechen. Weil die Spitzen schneller verschleißen als die Bleche, setzen einige Hersteller auf getrennte Lösungen. Bei den schmalen Scharen ist das oft nicht möglich, sie sind deshalb meist einteilig.

Präzise Tiefe über die Walze

Bei angebauten Grubberkonzepten übernehmen die Nachläufer hinten die Höhenführung. Vorne wird das Gerät vom Oberlenker gestützt, die Unterlenker sind in Schwimmstellung.

Angehängte Geräte werden vorne über die Deichsel (integrierter Hydraulikzylinder oder Anhängung in den Unterlenkern) geführt. Breitere Geräte haben teils auch vorlaufende Stützräder.

Teils lassen sich Grubber auch ohne Walze einsetzen, was im Herbst und Frühjahr interessant sein kann. Bleibt der Boden „offen“ liegen, trocknet er schneller ab. Ein einfaches Anpassen der Arbeitstiefe ist wichtig. Über hydraulische Lösungen, die es oft optional gibt, kann der Fahrer das auch während der Fahrt tun. Seine Motivation, die Einstellung noch mal zu optimieren, steigt.

Vor allem wenn sich der Fahrer gut mit den Bodenverhältnissen auskennt, kann er so auf den Punkt ackern. Jeder überflüssige Zentimeter kostet Diesel und Zeit. Eine gut lesbare, feine Höhenanzeige ist für diesen Einsatz wichtig. Bei manchen Marken gibt es für relativ geringen Aufpreis digitale Anzeigeboxen für die Arbeitstiefe, die der Fahrer besser im Blick hat – vor allem wenn es staubt. So ist die Gefahr außerdem geringer, dass er nach tieferen Passagen vergisst, wieder zur ursprünglichen Tiefe zurückzukehren.

Auch gibt es mittlerweile Grubber, die sich komplett über ein Isobus-Terminal einstellen lassen. Dieses zeigt dann auch die angesteuerte Tiefe an. Stehen digitale Bodenkarten zur Verfügung, lässt sich die Arbeitstiefe sogar automatisch nach Applikationskarten regeln.

Ein häufiges Ziel bei der Bodenbearbeitung ist eine möglichst ebene Oberfläche. Deshalb haben die meisten Grubber hinter den Zinken, vor dem Nachläufer Nivellier-Werkzeuge. Der Kunde hat die Wahl zwischen Blattfedernivellatoren und den häufigeren Hohlscheibensätzen. Die rollenden Werkzeuge verzeihen Einstellungsfehler und sind unempfindlich gegen Verstopfungen. Die Scheiben sollen keine Bodenbearbeitung erledigen, sondern flach eingestellt Unebenheiten beseitigen. Damit sich ihre Position zum Boden bei wechselnder Arbeitstiefe nicht ändert, sollten sie mit dem Nachläuferrahmen verbunden sein. Hydraulisch verschiebbare Randelemente, sorgen dafür, dass der Grubber auf der Straße auch wirklich die zulässige Breite einhält.

Der passende Nachläufer

Noch schwieriger als bei den unterschiedlichen Scharspitzen ist der Überblick bei den Walzen bzw. Packern. Hier gibt es pro Grubber nicht selten bis zu zehn Ausstattungsmöglichkeiten. Die Walze trägt den Grubber und führt ihn in der Tiefe. Sie darf deshalb auf leichtem Boden nicht wegsacken, muss gut rollen und sollte keinen Erdwall vor sich herschieben. Auf sehr leichten Böden empfehlen sich dafür größere Walzendurchmesser. Vor allem auf bindigen Böden sind verstopfungsarme Walzen wichtig. Offene Walzen scheiden hier meist aus. Durch Ringe mit dazwischenliegenden Abstreifern oder Gummiwalzen erreichen die Firmen hier mehr Einsatzsicherheit. Auch bewegliche Federelemente an den Walzensegmenten können das Anhaften von Erde verhindern.

Je nach Anforderung bzw. Einsatzgebiet des Grubbers soll die Walze für Rückverfestigung sorgen. Gewicht und Form der Walzenelemente entscheiden dabei, wie tief der Effekt wirkt. Stab- und Reifenpackerwalzen haben die geringste Tiefenwirkung, sorgen aber oft für gutes Auflaufen des Ausfallgetreides bei geringer Arbeitstiefe. Geschlossene, schwere Stahlringe die größte.

Die Nachläufer sollen eine gröbere, lockere, ebene Oberfläche hinterlassen, damit Regenwasser gut einsickern kann und der Boden nicht verschlämmt. Der Arbeitseffekt darf nicht zu stark von den aktuellen Bodenverhältnissen abhängen.Zum sauberen Finish hinter der Walze bieten einige Firmen auch zusätzliche Striegelzinken an.

Mehr zu dem Thema

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.