Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus top agrar-Praxistest

New Holland UltraFLow-Dreschtrommel: Mehr Gewicht, geringerer Leistungsbedarf

Die UltraFlow-Dreschtrommel soll mit versetzten Schlagleisten und mehr Gewicht höhere Durchsätze bei geringerem Kraftstoffverbrauch bringen. Wir haben Sie mit der Standardvvariante verglichen.

Lesezeit: 4 Minuten

New Holland stellte bereits zur Agritechnica 2019 eine neue UltraFlow-Dreschtrommel vor. Diese 750 mm große Trommel ist für die Schüttlermähdrescher CX 7. und CX 8. erhältlich. Im letzten Jahr präsentierte das Unternehmen auch die kleinere Version mit 600 mm Durchmesser für die Baureihen CX 6 und CH.

Wie sich die Dreschtrommeln unterscheiden

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Während die Standard-Dreschtrommel bei New Holland durchgängige Schlagleisten hat, sind die Leisten bei der UltraFlow-Trommel auf der Breite in vier Segmenten unterteilt und diese wiederum versetzt angeordnet. Auf dem Durchmesser sind je Segment acht Leisten verteilt. Zudem sind die Tragelemente nun aus Gusseisen sternförmig geformt. Dadurch liegt besonders viel Masse außen an der Trommel, um ein hohes Trägheitsmoment zu erreichen. Die Trommel wiegt laut Hersteller insgesamt 326 kg und ist damit 131 kg schwerer als die Standardtrommel. Das soll bei der Ernte Lastspitzen besser dämpfen und so Kraftstoff sparen.

Um den Effekt der UltraFlow-Trommel zu erfahren und zu messen, brachten wir Mitte August 2022 zwei, bis auf die Trommel baugleiche CH 7.70 auf eine Weizenfläche. Der CH 7.70 ist ein 374 PS-starker Drescher mit klassischer Trommel, kombiniert mit zwei Abscheiderotoren. New Holland nennt das Prinzip Crossover Harvesting. Andere Hersteller nennen ähnliche Kombinationen Hybriddrescher.

Den CH 7.70 konnten wir bereits vorher fahren. Den ausführlichen Bericht finden Sie in unserem Heftarchiv. Der im letzten Jahr eingesetzte Drescher war das erste Modell mit der 600 mm-UltraFlow-Trommel in Deutschland.

Unter welchen Testbedingungen wir die Dreschtrommeln verglichen haben

Der stehende Weizenbestand in Hagermarsch (Kreis Aurich) hatte ein Durchschnittsertrag von 11,9 t/ha. Dabei schwankte er etwas zwischen 10,7 und 12,3 t/ha. Das Korn-Strohverhältnis lag bei 1/0,95. Das Stroh war gut durchgereift. Aufgrund der Nähe von nur 2 km zur Nordsee zieht in der Nacht immer Tau in die Fläche. Beim Start des Versuchs lag die Kornfeuchte bei 16 %. Fiel bei 22 °C und leichtem Wind aber schnell auf bis zu 12,2 % ab.

Damit die leichten Ertragsunterschiede im Bestand keinen großen Einfluss auf die Ergebnisse haben konnten, legten wir mehrere Parzellen an und wiederholten den Versuch jeweils. Dabei fuhren wir auf dem Hinweg die 270 m lange Bahn aus dem vollen Bestand und auf dem Rückweg jeweils Anschluss zur ersten Bahn. In jeder Bahn erfolgte eine Verlustmessung mit zwei Schalen – eine unter dem Mähdrescher, eine am Hinterrad nach außen. Beide CH-Maschinen setzten wir mit dem gleichen 8,5 m breiten Schneidwerk ein. Bevor es in die Testparzelle ging, stellten wir die beiden Drescher auf die Bedingungen vor Ort ein. Folgende Einstellungen waren identisch justiert:

  • Trommeldrehzahl: 1000 U/min
  • Korbabstand: 20 mm
  • Gebläsedrehzahl: 1200 U/min
  • Vorsieb: 12 mm
  • Obersieb: 12 mm
  • Untersieb: 9 mm
  • Hinteres Rotorsegment: offen
  • OptiTresh: offen

Über das digitale Auftragsmanagement ermittelten wir die aktuellen Werte wie Durchsatz, Ertrag und Kornfeuchte aber auch Kraftstoffverbrauch und Motorauslastung direkt beim Dreschen. Um diese zu kontrollieren, zogen wir aus jeder Parzelle zwei Kornproben und wogen den Ertrag auf einer Brückenwaage. Die Kornproben untersuchte die örtliche Agravis Ems-Jade auch auf den Besatz und Bruchkorn.

Welche Unterschiede sich zwischen den Deschtrommeln zeigten

Im ersten Durchgang fuhren wir mit beiden Maschinen etwa gleich schnell. Bei vergleichbaren Durchsätzen von im Schnitt 37,8 t/h lag die Motorauslastung der Standardmaschine bei etwa 100 %, während mit der UltraFlow-Trommel die Auslastung bei ca. 83 % lag. Damit verbrauchte die Standardmaschine auch etwas mehr Kraftstoff (1,75 zu 1,61 l/t). Und das, obwohl bei der UltraFlow-Trommel die Kornfeuchte noch etwas höher war.

Den Anteil an Bruchkorn konnte die neue Trommel etwas reduzieren. Bei gleicher Ernteleistung liegt damit die UltraFlow-Trommel bei den Korndaten etwas besser. Beim Dreschen war ein etwas ruhigerer Lauf der UltraFlow-Trommel im Gegensatz zur Standardtrommel zu spüren. Doch dieser Unterschied war im reifen Stroh gering. Laut New Holland sollen die versetzt angeordneten Leisten besonders in feuchtem Stroh und bei Verunkrautung deutlich ruhiger laufen, als die durchgehenden.

Wir wollten natürlich auch wissen, wie viel die Trommel mit versetzten Schlagleisten mehr leisten kann und lasteten anschließend den Motor komplett aus. Dabei erreichte der Drescher einen Durchsatz von 45,56 t/h. Die Verluste stiegen etwas an und lagen dann aber mit 0,43 % immer noch im guten Rahmen. Der Bruchkornanteil ist geringer geworden. Beim spezifischen Kraftstoffverbrauch lag die UltraFlow-Trommel dann auf dem gleichen Niveau, wie die Standardmaschine.

UltraFlow: Dreschtrommel für schwierige Bedingungen

New Holland empfiehlt seine UltraFlow-Trommel besonders für feuchte Bedingungen mit langem, unreifem Stroh. Durch die höhere Masse der Dreschtrommel soll diese deutlich ruhiger laufen und den Antriebsstrang schonen. Die geringen Spitzenbelastungen sorgen zudem für einen niedrigeren Kraftstoffbedarf.

Wir konnten die positiven Eigenschaften zumindest zum Teil auch in einem guten Weizenbestand feststellen. Diese Eigenschaften kosten 4.500 € (Listenpreise ohne MwSt.) Aufpreis. Erwähnen muss man dabei auch, dass der Umbau auf Mais bei der UltraFlow-Trommel länger dauert. Denn die ansonsten geöffnete Trommel muss man mit Abdeckblechen verschließen. Und bei den versetzten Leisten gibt es nun mal mehr kleine Zwischenräume.

Mehr zu dem Thema

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.