Der Lehrstuhl für Robotersysteme der Technischen Universität Kaiserlautern hat diese Woche einen autonom fahrenden Unimog vorgeführt. Auf einem Deponiegelände absolvierte die Maschine einen Parcours fast fehlerfrei, berichtet der SWR.
Als möglicher Einsatz schwebt den Fachleuten z.B. vor, dass der Unimog bei Naturkatastrophen oder Bränden in unzugänglichem Terrain eingesetzt werden kann und dann seinen Weg selbst findet.
Im August 2016 ist das Projekt gestartet. Herausforderung sei dabei, dass das Fahrzeug aus einer Flut von Informationen die richtige Lenkung wähle. Dazu stehen dem Unimog etwa 3D-Laserscanner und GPS zur Verfügung sowie Stereokameras am Kühlergrill.
Lob kommt laut SWR von Wissenschaftsminister Volker Wissing (FDP). Die ganze Welt sehne sich nach autonomem Fahren. Rheinland-Pfalz sei da gut aufgestellt, sagte er bei der Vorführung. Im Schritttempo fuhr der Unimog durch einen Parcours mit zwei Dutzend Kegeln.
Projektbeschreibung
Das AutoCV Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Commercial Vehicle Cluster Südwest (CVC) und weiteren Industriepartnern durchgeführt wird, untersucht und entwickelt Perzeptions- und Navigationsverfahren für autonom fahrende Nutzfahrzeuge in rauem Gelände. Am Beispiel eines Unimog der Firma Daimler, Wörth soll die Leistungsfähigkeit des Steuerungsansatzes anhand einer Baustellenumgebung gezeigt werden.
Das biologisch motivierte Perzeptionssystem, das im Wesentlichen Lidar-Daten und Stereo-Kamera-Messungen auswertet, soll unter anderem die Erkennung und Bewertung von Wegen sowie die Detektion von statischen und dynamischen Hindernissen ermöglichen. Für die Lokalisation sollen probabilistische Verfahren zur Fusion von GPS mit hochgenauen Koppelnavigationsverfahren analysiert werden. Bzgl. der Navigation sollen innovative Konzepte der Wegplanung und der Adaption der Bewegungsbahn an Gefahrenquellen wie Löcher, Hindernisse, Wegrutschen und Kippen entwickelt werden. Die entwickelten Ansätze sollen im Rahmen einer autonomen Geländefahrt validiert werden.