Das russische Landwirtschaftsministerium will den Kauf heimischer Landtechnik noch stärker fördern. Geplant ist eine höhere finanzielle Unterstützung bei der Vergabe von Darlehen.
Ein jetzt präsentierter Verordnungsentwurf sieht vor, dass der Zuschuss für die Vergabe von Vorzugskrediten beim Kauf von Landmaschinen von 50% auf 70% des Leitzinses der Zentralbank erhöht wird. Das soll die Kreditkosten der Landwirte von bisher rund 12,5% auf 7% senken. Für das dahinterstehende staatliche Programm zur Unterstützung beim Kauf heimischer Fabrikate sind in diesem Jahr im Etat des Ministeriums umgerechnet rund 110 Mio. € vorgesehen.
Russische Bauern müssen ihr Geld zusammenhalten
Nach einem Bericht der Tageszeitung „Kommersant“ ist der Verkauf von Landmaschinen und Geräten in Russland im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Es seien rund 20% weniger Traktoren und Mähdrescher gekauft worden als im Jahr 2023. Diese Entwicklung habe sich in diesem Jahr fortgesetzt.
Der Verband der Hersteller von Spezialmaschinen und -anlagen (Rosspetsmash) habe gemeldet, dass im ersten Quartal die Lieferungen von in Russland hergestellten Landmaschinen auf den Inlandsmarkt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33% auf 38 Mrd. Rbl (430 Mio. Euro) gesunken seien.
Rosspetsmash drängt darauf, die Erhöhung der staatlichen Förderung schnellstmöglich umzusetzen. Der Verband befürchtet, dass die Landwirte den geplanten Kauf von Landmaschinen in Erwartung günstigerer Bedingungen zurückstellen könnten, was zu einem noch schnelleren Rückgang der Nachfrage führen würde. Zudem sei es notwendig, nicht nur die Zinsen für Vorzugskredite zu senken; gleichzeitig müsse sichergestellt werden, dass die Landwirtschaftsbetriebe in der jetzigen, finanziell angespannten Situation überhaupt Kredite von den Banken erhalten.