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Saubere Qualität: Ziegler Field Profi 3001 im Test

Ziegler vertreibt seit Kurzem Bodenbearbeitungsgeräte. Ob der neue Grubber „Field Profi“ seinen Namen verdient hat, konnten wir eine Saison lang testen.

Lesezeit: 7 Minuten

Der Erntetechnikspezialist Ziegler ist erst seit knapp fünf Jahren auch mit Bodenbearbeitungsgeräten unterwegs. Dabei haben die Bayern neben der Leichtgrubber- und Kurzscheibeneggenbaureihe auch einen Schwergrubber im Programm. Diesen gibt es mit 3, 4 und 5 m Arbeitsbreite.

Wir konnten den 3 m breiten Field Profi 3001 vom Frühjahr bis in den Herbst 2019 ausgiebig testen. Die Maschine musste sich beim Einarbeiten von Zwischenfrüchten, Gülle, Getreidestoppeln und Maisstroh beweisen. Dabei haben wir flach sowie auch tief gearbeitet.

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Schwergewicht

Der Grubber hat die Anbaumaße Kat 3N. Die Bolzen für die Unterlenkerkugeln lassen sich ordentlich stecken und sind drehgesichert – schön. Für den Oberlenker gibt es drei Anbaupositionen, das reichte für die eingesetzten Schlepper aus. Unser Grubber war mit der hydraulischen Tiefeneinstellung und hydraulisch ausschiebbaren Randscheiben ausgestattet. Deswegen mussten wir vier Hydraulikschläuche kuppeln.

Die Schlauchgarderobe geht in Ordnung. Die Schläuche hatten aber keine Kennzeichnung der Funktionen. Seit Kurzem gibt es optional aber auch Kennfixx-Stecker. Die Schläuche waren ordentlich verlegt und mit einem Schutz umwickelt. Auch für den Beleuchtungsstecker gibt es eine Parkposition.

Der Schlepper sollte genügend Hubkraft mitbringen. Der Grubber wog im Test 2.020 kg (mit aufgebauten APV-Streuer, ca. 80 kg). Mit einem John Deere 6125R mit 1.250 kg Frontballast ließ sich der Grubber aber noch legal auf der Straße bewegen. Die Halterungen für die LED-Beleuchtung ist ordentlich. Nur die Blinker haben noch Glühbirnen.

Balkenaufteilung

Insgesamt hat der Grubber zehn Schare, die sich zu drei-drei-vier auf die drei Balken aufteilen. Der Balkenabstand beträgt 80 cm, die Rahmenhöhe 85 cm. Der Grubber erreicht eine echte Arbeitsbreite von nur 2,87 m, was schade ist. Ziegler bietet vier verschiedene Scharformen an. Unser Grubber war mit spitz zulaufenden Hartmetallscharen (520 €) ausgestattet. Diese waren zusätzlich aufgepanzert. Die Hartmetallplatte unten ist 4 cm breit. Oben ist das Schar 8 cm breit. Während unserer Saison verloren wir an einem Schar die Hartmetallplatte. Ansonsten behielten die Hartmetallplatten ihre volle Breite.

Aufpassen mussten wir beim Abstellen des schweren Grubbers auf befestigtem Untergrund. Zuerst muss man den Oberlenker auf volle Länge ausfahren und dann den Nachläufer auf die flachste Arbeitsposition stellen. Anschließend senkt man das Gerät langsam auf den Nachläufer ab und zieht den Oberlenker kürzer, bis die Schare den Boden berühren. Das ging bei uns alles hydraulisch, man muss nur da dran denken. Denn stellten wir den Grubber zuerst auf die Spitzen ab, rissen die Schrauben der vorderen Scharreihe aus. Hier sollte Ziegler die Schare noch überarbeiten, sodass dies nicht mehr passieren kann.

Über den Scharen sind abwechselnd links und rechts gewendelte Leitbleche mit einer Schraube montiert. Hinter dem Schar lassen sich mit zwei Schrauben 40 cm breite Flügelschare montieren, die sich dann je gut 5 cm überlappen. Optional sind auch hier Hartmetallplatten möglich. Wir waren allerdings mit der Standardausführung unterwegs.

Ebene Fläche

Hinter den Scharen drehen sich acht gezackte Hohlscheiben an SKF-Lagern. Die Scheiben sind paarweise über Spiralfedern an einem Vierkantrohr montiert. Das Rohr lässt sich mit zwei Spindeln mit integrierter Knarre in der Höhe verstellen. Das geht in Ordnung. Eine zentrale Einstellung hätte uns aber besser gefallen. Zumal das Rohr nicht als Parallelogramm mit dem Nachläufer verbunden ist.

Bei geringen Tiefenänderungen muss man die Scheiben noch nicht nachstellen. Doch ändert man die Tiefe z. B. von 10 auf 30 cm muss man Hand anlegen. Leider war auch der Weg nach oben begrenzt. Für eine Arbeitstiefe von 30 cm reichte der Spindelweg nicht aus. Die Scheiben werfen dann leichte Dämme. Ziegler hat dieses Problem schon erkannt und den Verstellweg um 6 cm vergrößert. Insgesamt arbeiteten die Scheiben bei geringeren Tiefen sehr gut und hinterlassen einen super ebenen Acker.

Bei unserem Grubber waren die optional hydraulisch ausschiebbaren Randscheiben (995 €) montiert. So lässt sich der Grubber vom Schleppersitz aus auf 3 m Transportbreite bringen – sehr gut. Der Teleskopmechanismus ist solide konstruiert. Leider gibt es aber keine Möglichkeiten, die Randscheiben in der Höhe einzustellen.

Rückverfestigen

Ziegler hat für den Field Profi insgesamt fünf Walzen im Programm: Von der einfachen Rohrstabwalze, über U-Profil und Federstempelwalze bis zur Stahlringwalze. An unserem Grubber war die Dachringwalze mit einem Durchmesser von 600 mm montiert. 21 Ringe ergeben mit einem Strichabstand von 14,3 cm genau eine Arbeitsbreite der Walze von 3,03 m. Zwischen den Ringen montiert Ziegler sehr stabile Abstreifer. Auf jedem Ring sind jeweils vier Querstege geschweißt. Auf sehr leichtem Boden fängt die Walze aber trotzdem an zu schieben. Für Sand sollte man deshalb auf jeden Fall eine andere Walze wählen.

Insgesamt waren die Rückverfestigung und Tiefenführung der Walze aber gut. Die Tiefe lässt sich standardmäßig über zwei Spindeln mit Ratsche einstellen. Wir empfehlen aber die hydraulische Tiefeneinstellung (985 €), die auch bei uns montiert war. Zwei Zylinder drücken die Walze in die gewünschte Position. Schwenkbare Anschläge können die maximale Tiefe begrenzen. Hier muss man nur darauf achten, auf beiden Seiten gleich viele Anschläge einzuschwenken. Wir haben deshalb meist nur mit der Tiefenanzeige gearbeitet. Diese ist aus einem gelaserten Blech gefertigt und lässt sich super vom Schlepper aus sehen. Ein Mengenteiler teilt den Ölstrom gleichmäßig auf die beiden Zylinder auf. So verkantet die Walze nicht.

Einsätze

Im Stoppelsturz stellten wir den Grubber so flach wie möglich ein, sodass alle Stoppeln gelöst waren. Der Boden war 2019 sehr hart und trocken. Aufgrund des Gewichts zog der Grubber aber immer problemlos ein. Die Scharspitze arbeitete dabei auf einer Tiefe von ca. 8 cm. Die Flügel schnitten den Boden auf einer Tiefe von ca. 4 cm. Die Einmischung gefiel uns gut.

Ärgerlich hingegen waren die sehr klein dimensionierten Scherschrauben M10 10.9. Diese scherten selbst bei der geringen Tiefe häufig ab. Wir montierten anschließend M12 8.8. Diese hielten besser, aber noch nicht zufriedenstellend. Dabei waren die Flächen nahezu steinlos. Ziegler hat reagiert und montiert serienmäßig die Schrauben M12 10.9. Für steinige Flächen hat Ziegler eine automatische Steinsicherung mit Spiralfedern im Programm.

Der Leistungsbedarf des Grubbers ist recht gering. Wir konnten selbst mit dem 125 PS-Schlepper den Grubber mit Geschwindigkeiten bis 12 km/h bei 10 cm Arbeitstiefe fahren. Beim zweiten Stoppelstrich wollten wir wissen, wie tief der Field Profi wirklich arbeiten kann. Dazu spannten wir einen New Holland T7.315 vor den Grubber. Ohne Flügelschare konnten wir bis 35 cm tief arbeiten. Bis auf die nicht mehr besser einzustellenden Einebnungsscheiben lieferte der Grubber auch hier ein gutes Arbeitsbild ab.

Wie verstopfungsanfällig der Grubber ist, testeten wir in einem Zwischenfruchtbestand und im gemulchten Maisstroh. Wir arbeiteten dabei auf einer Tiefe von 15 cm mit Flügelscharen. Während beider Einsätze verstopfte der Grubber nicht. Er arbeitete die organische Masse sauber ein. Auch eine Güllegabe auf Zwischenfrucht vor Mais brachten den Grubber nicht an seine Grenzen.

Eine Saison später

Optional bietet Ziegler direkt ab Werk Zwischenfruchtstreuer von APV an. Auf unserem Gerät war der PS 200 installiert. Ziegler liefert ein ordentliches Podest mit. Nur die klappbare Leiter könnte der Hersteller etwas leichter konstruieren. Den APV PS 200 stellen wir in einem der nächsten Hefte vor. Dabei haben wir das Gerät bei der Aussaat von Zwischenfrüchten auch mit einer Säkombination verglichen.

Das Arbeitsbild war durchgehend gut. Nur der Verstellbereich der Einebnungsscheiben sollte größer sein. Die Verarbeitungsqualität der Maschine ist auf einem sehr guten Niveau. Auch nach einem Jahr Wind und Wetter sieht man dem Lack keine Alterungserscheinungen an. Lager sind nur am Nachläufer zu schmieren. Kritikpunkte sind lediglich die Befestigung der Scharspitzen und die unterdimensionierten Scherschrauben. Ändert Ziegler diese Punkte, wird der Field Profi seinem Namen gerecht und kann es durchaus mit länger etablierten Firmen aufnehmen. Dabei liegt der Listenpreis in Grundausstattung von 9.450 € im Mittelfeld dieser Grubberklasse. Mit den vielen Zusatzausstattungen, inklusive des APV-Streuers, kostet der Ziegler Field Profi 3001 aber auch 19.747 €.

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