Die Firma Sauerburger hat ihren Hanggeräteträger Grip völlig überarbeitet. Herausgekommen ist eine komplette Neuentwicklung, der Grip 4-140 mit 142 PS und einem lastverzweigten Getriebe. So eine stufenlose Fahrt werde bisher von keinem anderen Anbieter in dieser Form und dieser Leistungsklasse angeboten, heißt es.
Auch die zwei Anbauräume vorn und hinten, Frontkraftheber und Frontlader, Komfortkabine mit guter Rundumsicht, robuste Rahmenbauweise, vier Lenkungsarten und viele weitere Details würden die tägliche Arbeit enorm erleichtern. Die zweizügige Rahmenbauweise soll es in dieser Ausführung ebenfalls nur bei Sauerburger geben. Damit kann der neue Grip 4-140 einen Standardallradschlepper ersetzen und auch Arbeiten übernehmen, die Hangtraktoren normalerweise nicht erledigen können.
Der stärkste Hangtraktor
Der Kohler 4-Zylinder Turbo Dieselmotor mit 3,4 l Hubraum leistet 142 PS / 105 kW. Ab 1600 U/min erreicht er 142 PS, und 650 N Drehmoment schon bei 1400 U/min. Der Motor erfüllt die EU-Norm Stage V und verbraucht nur 205 g/kWh am Bestpunkt. Typisch für alle Sauerburger Hangtraktoren ist der Venturi-Effekt:
Das außen auf der Motorhaube sichtbare Abgasrohr ist im Innendurchmesser größer als das anschließende Endrohr des im Innenraum liegenden Partikelfilters. Die Fließgeschwindigkeit der Abgase erzeugt einen Unterdruck, der bewirkt, dass die Wärme durch den Spalt zwischen den beiden Rohren aus dem Motorraum abgezogen wird. Das gibt es nur bei Sauerburger. So bleibt die Umgebungstemperatur des Motors auch bei sehr großer Belastung immer im Normbereich.
Überhitzung vermeiden
Auch das Kühlerpaket hebt sich von den üblicherweise verbauten Kühlsystemen ab:
Es ist eine Einheit für sich und abgetrennt vom Motorraum eingebaut.
Die Kühlluft wird oberhalb der Motorhaube angesaugt und von einem hydraulisch angetriebenen Lüfter durch den Kühler gezogen.
Dies bringt zwei Vorteile mit sich: zum einen wird die – teilweise mit Resten von Gras und Staub belastete – ausströmende Luft direkt ins Freie geleitet und verhindert dadurch eine Verschmutzung des Motorraums.
Zum anderen kann der hydraulisch angetriebene Lüfter reversiert werden, sodass sowohl Kühler als auch Ansauggitter in der Motorhaube gereinigt werden können.
Neuer Antriebsstrang
Für den neuen Grip 4-140 hat Sauerburger einen neuen, sehr effizienten Antriebsstrang entwickelt. Das hydrostatisch-mechanisch leistungsverzweigte Getriebe von Dana bringt einen höheren Getriebewirkungsgrad, mehr Zugkraft und geringeren Kraftstoffverbrauch. Es ist mit drei Lastschaltstufen ausgestattet, davon zwei vorwärts und eine rückwärts.
Die Schaltstufen werden automatisch und ohne Zugkraftunterbrechung unabhängig von der Motorendrehzahl gewechselt. Der Motor zeichnet sich vor allem durch seine Laufruhe, den hohen Drehmoment und seine Kompaktheit aus. Der Antriebsstrang kombiniert die einfache Handhabung eines Hydrostaten mit dem Wirkungsgrad und der Performance eines Schaltgetriebes. Diese Technologie ist in dieser PS-Klasse bei Hanggeräteträgern ganz neu. Ein angenehmer Nebeneffekt seien geringere Emissionen.
Der serienmäßige Allradantrieb bringt die Kraft sicher an den Boden, unterstützt von den Differentialsperren in beiden Achsen, heißt es weiter. Das Wartungsintervall vom lastverzweigten Getriebe betrage anwenderfreundliche 2.000 Stunden.
Hohe Bodenfreiheit, tiefer Schwerpunkt
Die hohe Bodenfreiheit zusammen mit großdimensionierten Rädern schafft laut Sauerburger mehr Sicherheit, mehr Grip am Hang und neue Einsatzmöglichkeiten. Der Schwerpunkt des neues Hanggeräteträgers liegt tief, weil alle schweren Bauteile unterhalb des Vorderachspendels verbaut sind. Das 370 mm über der Achsmitte liegende Vorderachspendel verleiht dem Fahrzeug dazu noch eine erhöhte Kippstabilität.
Bereifung
Eine große Auswahl an breiten Reifen mit großen Durchmessern und verschiedenen Reifenprofilen schonen den Boden und erhöhen ebenfalls die Sicherheit beim Fahren in Hanglagen oder wenig tragfähigen Böden. Serienmäßig ist der Grip 4-140 mit der Bereifung 500/55 R 20 ausgestattet.
Auf Wunsch können die Reifen 550/45 R 22,5 mit immerhin 55 cm Breite aufgezogen werden. Das bringt mehr Aufstandsfläche, weniger Bodendruck und eine noch höhere Standsicherheit.
Sauerburger hat es nach eigener Aussage geschafft, die in der Praxis gewünschte hohe Bodenfreiheit durch die großvolumige Bereifung mit einem niedrigen Schwerpunkt durch Positionieren der schweren Baugruppe so tief wie möglich zu kombinieren.
Vier Lenkungsarten
Wie alle Sauerburger Hangtraktoren bietet auch der neue Grip 4-140 vier Lenkungsarten für ein komfortables und sicheres Fahren am Hang. Vorderachslenkung, Allradlenkung, Hundegang und Driftlenkung sind Standard. Die Driftlenkung kann per Joystick die Hinterachse steuern, um am Seitenhang dem Abdriften entgegenzuwirken. Das gibt es nur bei Sauerburger.
Komfortkabine
Aus der vorne positionierten, vibrationsgedämpften Kabine mit Panorama-Frontscheibe und Dachfenster hat der Fahrer eine optimale Sicht auf die Anbaugeräte und nach allen Seiten. Die Scheiben dieser neuen Kabine sind gewölbt und reduzieren den Lärm am Fahrerohr.
Der gefederte Komfortsitz fängt die unerwünschten Schwingungen auf. Entsprechend den ROPS–FOPS-Regelungen schützt der Vollsicht-Fahrerschutzrahmen den Fahrer. Ein Farbdisplay mit 12,3“ (311 mm) informiert über die wichtigsten Funktionen.
Der multifunktionale Fahrhebel mit mehreren Funktionen erleichtert die Bedienung des Grip 4-140 auch an langen Arbeitstagen. Die Multifunktionsarmlehne rechts ist in Höhe und Winkel optimal auf den Fahrer einstellbar. Die Klimaanlage saugt die Luft, ebenso wie die Luft für den Motor, seitlich vom Kabinendach und damit aus der staubarmen Zone an.
Hubwerke und Gewichte
Das Fronthubwerk mit 380 mm hydraulischer Seitenverschiebung bringt eine Hubkraft von 2.500 kg mit Schwingungstilgung serienmäßig. Die Seitenverschiebung erleichtert das Anschlussfahren bei verschiedensten Geräten am Hang oder beim Winterdienst.
Das Heckhubwerk hebt 3.500 kg und kann optional mit einer Schwingungstilgung ausgerüstet werden.
Serienmäßig sind die Fahrzeuge mit einer Frontzapfwelle mit 1.000 U/min, einer Heckzapfwelle mit 1.000 und 540 U/min sowie einem Ecomodus für noch mehr Wirtschaftlichkeit ausgestattet.
Jeweils drei DW-Steuergeräte vorne und hinten lassen sich unabhängig voneinander bedienen. Dabei kann jedes der Steuergeräte von DW auf EW umgestellt werden.
Die Einstellungen der zahlreichen Funktionen lassen sich komfortabel an der Armlehne vornehmen.
Bei einem Leergewicht von 4.200 kg erlauben die stabilen Achsen vorn und hinten jeweils eine zulässige Achslast von 8.000 kg. Beim Blick auf das zulässige Gesamtgewicht von 7.000 kg fällt sofort auf, dass u. a. die Achsen sehr robust und groß dimensioniert sind. Die Anhängelast ungebremst beträgt 2.500 kg maximal, auflaufgebremst sogar 8.000 kg, und mit einer optionalen Druckluftbremsanlage ist es möglich, druckluftgebremste Anhänger bis zu 20.000 kg zu ziehen.
Frontlader
Das Gesamtkonzept des neuen Sauerburger Grip 4-140 eröffnet die Möglichkeit, einen Frontlader anzubauen. Hierfür wird optional ein Einfahrlader angeboten, der mit einem Faster Hydraulik-Schnellkuppler ausgestattet ist. Dieser vereinfacht den An- und Abbau des Frontladers enorm und stellt eine echte Zeitersparnis dar – ein nicht zu vernachlässigender Faktor im täglichen Betrieb.
Innovativer Meilenstein
Neben dem Grip 4-70 für das untere Leistungssegment bietet der neue „große“ Grip 4-140 ein interessantes Kraftpaket für den oberen Leistungsbereich. Beide Modelle sind für die Zielgruppe Landwirtschaft als Allround-Talente entwickelt worden, passen aber auch sehr gut für die Deichpflege und den Küstenschutz, den kommunalen Einsatzbereich sowie alle Arbeiten im GaLaBau, Naturschutz und Landschaftspflege. Der Grip 4- 140 kann zusätzlich in der Forstwirtschaft eingesetzt werden. Der Frontladeranbau rundet das Einsatzspektrum beim 140er perfekt ab und ersetzt den Hoftraktor.
Für Ende des nächsten Jahres ist geplant, den Geräteträger auch mit einem Raupenlaufwerk anzubieten.