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Schiltrac Swisstrans 6150 - Alpiner Lastenesel

Der neue Swisstrans von Schiltrac ist etwas kleiner und einfacher ausgestattet als sein Bruder Eurotrans. Die Kollegen der Fachzeitschrift LANDfreund haben den Allrounder in der Heuernte gefahren.

Lesezeit: 6 Minuten

Äußerlich erkennt man kaum einen Unterschied zum Eurotrans, allerdings zeichnet sich der neue Swisstrans durch eine etwas einfachere Grundausstattung, seine geringere Aufbauhöhe und die etwas kleinere 18-Zoll-Standardbereifung aus.

Die Nutzlast liegt unaufgelastet mit 7.500 kg rund 2.000 kg unter der des Eurotrans. Eine Auflastung auf 9.500 kg Nutzlast ist aber möglich. Ein weiterer Unterschied ist der maximale Radstand von 3,35 m. Den Eurotrans gibt es noch in der Variante mit 3,95 m Radstand.

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Unser Kandidat

Der von uns gefahrene Transporter gehört Landwirt Ueli Heim aus Oberwil im Simmental (BE). Wir konnten ihn bei der Heubergung mit einem Ladewagenaufbau des Herstellers Lüönd mit gut 35 m2 Fassungsvermögen einsetzen. Zudem nutzt der Landwirt den Transporter mit einem Miststreueraufbau und einem Jauchefassaufbau zum Ausbringen von Wirtschaftsdünger.

Die Aufbaugeräte betreibt er über die zwei Zapfwellenübersetzungen (1000, 1000 Eco). Die Zapfwellendrehzahl von 540 U/min wird durch das hohe Drehmoment bei niedrigeren Motordrehzahlen erreicht. Die drei Anschlüsse der doppelt wirkenden hydraulischen Steuergeräte sind zentral hinter der linken Kabinenseite angeordnet. Dort befindet sich auch der Ölkühler des zwangsgeschmierten, lastschaltbaren Wendegetriebes. Es bietet vier mechanische Gänge mit je drei Lastschaltstufen (24/8).

Das Getriebe erreicht die Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h bei niedrigen 1.750 Motorumdrehungen pro Minute. Seine Schrägverzahnung sorgt für mehr Laufruhe.

Schiltrac entwickelt und fertigt das Getriebe selbst. Besonders daran sind der vollständig integrierte Nebenantrieb für die Hydraulikpumpen. Außerdem sorgt ein permanenter Allradantrieb für optimalen Grip in jeder Hanglage. Optional kann ein stufenloses, hydrostatisches Getriebe mit direktem, mechanischem Zapfwellendurchtrieb von Schiltrac eingebaut werden.

Kraftvoll und agil

Apropos Motor: Die Kraft schöpft der Swisstrans genauso wie der Eurotrans aus einem Sechszylinder- Dieselaggregat. Der 6,1 l große Deutz-Motor leistet 129 kW/175 PS. Durch einen Dieseloxidations-Katalysator (DOC) und den SCR-Katalysator sowie einen Dieselpartikelfilter (DPF) erreicht er die Abgasstufe V.

In unserem Einsatz ließ sich das ausgesuchte Fahrzeug damit durchaus agil bewegen. Die Transportgeschwindigkeit lag selbst an steilen Hängen und bei voll beladenem Ladewagen mit etwa 13 t Gesamtgewicht bei rund 35 km/h. Der begrenzende Faktor war eher die Breite des mit Zwillingsreifen der Größe 9.5 R 24 vorne und 405/70 R 20 hinten ausgerüsteten Swisstrans. Mit rund 2,80 m war an schmalen Bergstraßen Vorsicht geboten.

Beim Einbiegen in enge Einfahrten oder beim Wenden auf der Wiese half die Vierradlenkung der eingesetzten Maschine. Die Hinterachse ist in der Lage, bis zu einem Lenkeinschlag von etwa 80 % der Vorderachse mitzulenken. Durch einen Taster auf der rechten Bedienkonsole lässt sich die hintere Lenkachse aktivieren. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, den Lenkeinschlag der Hinterachse auf nur 10 % zu begrenzen. Gerade bei der Arbeit mit dem Ladewagenaufbau und heckseitig angebauter Pick-up eine sinnvolle Funktion. Der Wendekreis wird so trotzdem etwas reduziert und es besteht nicht die Gefahr, dass die Pick-up zu weit ausschwenkt und die Schwade nicht mehr richtig erfasst. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die hintere Lenkachse manuell über weitere Taster zu lenken oder in den sogenannten Hundegang zu wechseln.

Fahrwerk und Bremsen

Die Achsen sind jeweils starr an Vorder- und Hinterrahmen angeschraubt. Hinter der Kabine befindet sich ein Drehgelenk, über das sich der Transporter in einem Winkel von 45° verdrehen kann. Das Getriebe ist für eine optimale Gewichtsverteilung im Hinterrahmen und der Motor zwischen dem Fahrer und Beifahrer im Vorderrahmen montiert. Als Option bietet Schiltrac zudem eine hydraulische Achsaufhängung an, die für einen besseren Federkomfort sorgen soll und zudem über einen Niveauausgleich verfügt (sperrbar im Gelände).

Um auch an steilen Hängen zum Stehen zu kommen, ist der Swisstrans mit in Öl laufenden Scheibenbremsen ausgerüstet. Laut Schiltrac sind diese sehr korrosionsbeständig, welche den Swisstrans auch für den Winterdienst attraktiv machen. Da Anhängelasten von bis zu 20 t möglich sind, besteht zudem die Option, den Transporter mit einer Druckluftbremsanlage auszurüsten.

Kabine und Bedienung

Die Kabine ist aufgeräumt und hell. Die Trittstufen sind etwas schmal, da die Radkästen aufgrund der großen Bereifung weit nach vorne ragen.

Die grüne Hochglanzlackierung ziert die Kabine innen und außen. Bei unserem Einsatz fielen allerdings die starken Reflexionen auf. Eine Sonnenbrille sollte deshalb immer an Bord sein. Zurück zur Bedienung: Die Fahrtrichtung wird über einen Wippschalter auf der Rückseite des Schalthebels angewählt. Auf der Vorderseite können ebenfalls über einen Wippschalter die drei Lastschaltstufen betätigt werden. Zudem gibt es programmierbare Knöpfe auf dem Fahrhebel für die hydraulischen Steuergeräte sowie einen Taster für die Komfortkupplung.

Über einen Drehschalter auf der rechten Konsole kann zwischen sechs Programmen gewechselt werden, in denen die unterschiedlichen Belegungen und Automatismen gespeichert sind. Dazu arbeitet das Unternehmen eng mit den Kunden zusammen, um für die jeweiligen An- und Aufbaugeräte des Landwirts das beste Bedienkonzept individuell zu entwickeln.

Eine eigene Programmierung der Taster, zum Beispiel über das integrierte Terminal, ist aber noch nicht möglich. Alle weiteren Funktionen sind über Folientaster auf der rechten Seitenkonsole zu bedienen. Das Farbdisplay dient dabei zur Darstellung. Beispielsweise die Getriebefunktionen und die Einstellungen der Arbeitshydraulik werden hier angezeigt. Insgesamt bietet die auf Gummiblöcken gelagerte Kabine auch genug Platz für größere Personen.

Zusammenfassend macht der Swisstrans einen wirklich guten Eindruck. Die Verarbeitung ist hochwertig und die Kabine geräumig. Zudem hat der Transporter mit seinem Sechszylinder- Dieselmotor genug Kraftreserven, um auch an steilen Hängen flott unterwegs zu sein. Der Preis für den alpinen Lastenesel in Grundausstattung beziffert Schiltrac mit 170.000 Euro.

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„Vor allem die Schlagkraft hat mich überzeugt“

Landwirt Ueli Heim aus Oberwil im Simmental (BE) bewirtschaftet einen Betrieb mit gut 34 ha Grünland und melkt je nach Zeit 17 bis 25 Milchkühe. Außerdem beschäftigt er sich mit der Aufzucht von Rindern. Ihm ist es wichtig, seine Raufutterversorgung selbst sicherstellen zu können.

Zuvor besaß Heim einen Schiltrac 92 mit 68 kW/92 PS. Da ihm dieser aber verunglückte, musste ein neuer her. Zuvor testete er auch Vorführmaschinen anderer Hersteller, doch waren vor allem die hohe Schlagkraft und die moderne Ausstattung die ausschlaggebenden Kriterien, die für den Swisstrans sprachen. „Da wir das gesamte Heu selbst einfahren, brauchen wir einen Transporter mit hoher Schlagkraft und großem Transportvolumen“, so Heim.

Auch haben ihn die Durchzugskraft und der geringe Dieselverbrauch überrascht: „Bei der Arbeit mit dem Ladewagen fahre ich mit einer Drehzahl von 1200 U/min. Das ist wirklich wenig, und doch zieht der Motor gut durch“, erzählt uns der Landwirt. „Auch die Standsicherheit am Hang ist sehr gut.“ Dies liegt aber auch an der großen Doppelbereifung von Heims Swisstrans. „Durch die hohe Breite ist allerdings Vorsicht auf engen Straßen und in Kurven geboten. Dann ist die Allradlenkung unverzichtbar“, berichtet uns der Bauer abschließend.

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