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Schlepperproduktion ist in Kanada günstiger als in Russland

Das russische Unternehmen Rostselmash hat Produktionsstandorte in Russland und Kanada. Aufgrund der Spannungen mit dem Westen denkt Regierungs-Chef Wladimir Putin nun über eine Verlagerung der amerikanischen Produktion in sein Land nach. Der Miteigentümer von Rostselmash kontert knallhart mit Fakten gegen Russland.

Lesezeit: 3 Minuten

Das russische Unternehmen Rostselmash hat Produktionsstandorte in Russland und Kanada. In Winnipeg werden Versatile-Knicklenker und Pflanzenschutzspritzen von Buhler Industries gefertigt. Aufgrund der Spannungen mit dem Westen denkt Russlands Regierungs-Chef Wladimir Putin über eine Verlagerung der amerikanischen Produktion in sein Land nach.


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Dagegen spricht sich der Miteigentümer der Rostselmash-Gruppe, Konstantin Babkin, aus. Über die überraschend ehrliche Antwort des Unternehmers berichtet das Fachmagazin profi.


So sei die Verlagerung der Produktion der Versatile-Traktoren von Kanada nach Russland wirtschaftlich nicht sinnvoll, weil dadurch höhere Kosten und höhere Produktpreise entstehen, erklärte Bakin Putin. Das werde auch durch die Umsatzentwicklung bestätigt. In Kanada haben sich die Umsätze von 2008 bis 2012 in vier Jahren von 219 auf 361 Millionen Dollar um 170 % erhöht; in Russland stiegen sie im gleichen Zeitraum von 512 auf 539 Millionen Dollar nur um 5 %.


Babkin nennt dazu acht Gründe, die für Kanada sprechen. Nur zwei Merkmale sind in Russland besser:


Pro Russland

  • Die Arbeitskosten. Die Löhne im russischen Rostow am Don hätten 2012 nur etwa zwei Drittel der Kosten im kanadischen Winnipeg ausgemacht. Allerdings seien die Nebenkosten wiederum in Russland höher: Für einen Rubel Nettolohn fielen hier Gebühren und vor allem Steuern in Höhe von 81 Kopeken an, in Kanada seien dies nur umgerechnet 71 Kopeken.
  • Die Gaskosten. Hier könne eine nach Russland verlagerte Produktion jährlich etwa 657.000 Dollar sparen.
Pro Kanada

  • Der Stromtarif sei in Russland etwa mehr als doppelt so hoch wie in Kanada (3,7 Rubel pro kW zu 1,7 Rubel pro kW). Das mache pro Jahr mit 2.1 Millionen Dollar Mehrkosten die preiswerteren Gaspreise mehr als wett.
  • Die Frachtkosten zeigten Ähnliches, hier würden in Russland Mehrkosten von etwa 4,1 Millionen Dollar anfallen.
  • Die Finanzierungskosten sind für die Unternehmensentwicklung stets ein wichtiger Punkt. Hier seien die Zinskosten in Russland etwa fünfmal höher als in Kanada.
  • Ein interessanter Punkt sind die Ausgaben für die Sicherheit und Bewachung. Im kanadischen Werk gebe es vier Mitarbeiter, eine vergleichbare Bewachung in Russland benötige – 150 Mitarbeiter. Allein dies würde pro Jahr zusätzliche Kosten von etwa 900.000 Dollar in Russland verursachen.
  • Die Mehrkosten für Bürokratie, komplizierte Buchführung und Steuer-Erstellung sowie für zusätzlichen Behörden-Aufwand beziffert Babkin in seinem Vergleich auf etwa eine Million Dollar in Russland.
  • Die Steuern selbst sind aber der größte Posten im Vergleich zwischen Russland und Kanada als Produktionsstätte: Im kanadischen Winnipeg sei die Steuerlast um jährlich 26,1 Millionen Dollar niedriger als in Rostow am Don.
  • Auch bei einem Vergleich der Beihilfen für die Landwirtschaft schneidet Russland in Babkins Vergleich schlechter ab. In Kanada hätten die Landwirte 2011 etwa 160 Dollar Subventionen pro Hektar erhalten, in Russland seien es umgerechnet nur 40 Dollar pro Hektar gewesen. Das beeinflusse natürlich auch die Kaufbereitschaft der landwirtschaftlichen Betriebe im Land: In Kanada sei im ersten Halbjahr 2013 der Absatz von Traktoren um 8 % und der von Mähdreschern um 21 % gestiegen – in Russland sei der Absatz im gleichen Zeitraum gesunken, und zwar bei Traktoren um 13 % und bei Mähdreschern um 26 %.
  • Schließlich vergleicht Babkin auch die Infrastruktur: In Kanada ermöglichen gute Straßen ohne Staus eine Produktion „just in time“, das spare im Vergleich zu Russland erhebliche Kosten für Lager, Personal und Produktion.

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