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Stiga Frontmäher oder Zero-Turn-Mäher: Welches Rasenmähersystem ist besser

Welcher Aufsitzmäher eignet sich für die Grundstückspflege am besten? Wir haben einen klassischen Frontmäher mit Mulchdeck und Knicklenkung mit einem Zero-Turn-Mäher verglichen.

Lesezeit: 9 Minuten

Bei der Auswahl des richtigen Rasenmähers für die Grundstückspflege gibt es zwei unterschiedliche Systeme. Entweder man sammelt das Schnittgut oder es bleibt auf der Fläche. Für unseren diesjährigen Systemvergleich haben wir uns für Mäher ohne Korb entschieden, und wollten wissen welches Gerät in puncto Wendigkeit, Schnelligkeit und Handling die Nase vorn hat. Dazu haben wir den Stiga Park 640 PWX als klassischen Frontmäher gegen den etwas exotischen Zero-Turn-Mäher ZT 7132T antreten lassen.

Die Ergebnisse dieses Vergleichs sind wie immer auch auf andere Hersteller mit ähnlichen Maschinen übertragbar.

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Bei unserem Systemvergleich konnten wir keinen eindeutigen Sieger festmachen. Der Zero-Turn-Mäher hat ein 1,32 m breites Schneidwerk, der Knicklenker Park ist mit einem 1,25 m breiten Mähdeck zum Test angetreten.

Auf einer etwa 1.000 m² großen, rechtwinkelig zugeschnittenen Rasenfläche prüften wir die Mähleistung der beiden Maschinen. Zwar ist das Mähdeck vom Zero-Turn 7 cm breiter als das vom Park, allerdings ist die Übersicht auf das Frontmähwerk vom Knicklenker besser, sodass wir mit dem vermeintlich kleineren Mäher besser Anschluss fahren konnten und somit eine vergleichbare Mähbreite erreicht haben.

Weil der Knicklenker maximal aber nur 9 m/h schnell fährt, brauchte er im Gegensatz zum ZT rund 25 % bzw. 4 Minuten mehr Zeit für die Fläche als der 11 km/h schnell fahrende Exot.

Auf engstem Raum

In Sachen Wendigkeit hat der ZT die Nase vorn. Den Mäher kann man auf der Stelle drehen. Der Fahrer steuert den Antrieb mit zwei Hebeln über die unterschiedliche Radgeschwindigkeit. Damit geht es flott um Bäume oder Sträucher.

Mit dem Frontmäher schafften wir es auch um alle Hindernisse, allerdings brauchten wir dazu im Test immer etwas länger und mussten häufiger zurücksetzen. Der Wendekreis liegt hier außen bei 1,35 m und innen bei 60 cm. Doch in verwinkelten Bereichen, wie z. B. an Haus- und Geragenwänden, hat der Frontmäher Vorteile, da man mit dem Mähdeck bis in die Ecken kommt.

Beim ZT verhindern die vorderen Stützräder systembedingt ein Arbeiten bis in die letzte Ecke.

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Stiga Zero-turn 7132T: Eher fürs Grobe

In der Klasse der Zero-Turn-Mäher bietet Stiga zwei Modelle. Wir hatten mit dem ZT 7132T den größeren der beiden Mäher im Test.

Die Geräte baut Stiga in den USA, sie sind überwiegend aus Metall gefertigt und wirken daher robust. In Testausstattung bringt es der ZT auf ein Einsatzgewicht von 380 kg. Insgesamt macht die gesamte Maschine direkt Lust aufs Mähen, nicht zuletzt aufgrund der „Panzerlenkung“.

Starker Motor

Den Motor platziert Stiga beim ZT hinter dem Fahrersitz. Von oben ist der Zweizylinder von Kawasaki frei zugänglich, seitlich schützen Blechverkleidungen vor Kollisionen. Der Benziner holt laut Hersteller 16 kW/22 PS aus 726 cm³ Hubraum.

Beim Antrieb setzt der Hersteller auf zwei Hydromotoren, die einzeln die beiden Räder der Größe 22 x 10.5-12 antreiben. Die Lenkung funktioniert ähnlich wie bei Raupenfahrzeugen oder Skidsteerladern. Über zwei Hebel steuert man die Räder getrennt voneinander an und bewegt den Mäher so vorwärts oder rückwärts bzw. durch gegenläufiges Drehen nach links oder rechts. Auch wenn es erst ungewohnt ist, hat man das Lenken und Manövrieren mit den Fahrhebeln schnell raus.

Bequem arbeiten

Der Aufstieg ist beim ZT nicht so angenehm wie beim Frontmäher. Zwar ist die Plattform rutschfest und bietet einen sicheren Halt, allerdings muss man zum Aufsteigen seitlich bzw. vorne immer über eine Kante steigen. Wenn man aber einmal sitzt, kann man es sich bequem machen. Der großzügige Sitz hat ein weiches Polster und beidseitige Armlehnen. Außerdem lässt er sich in der Länge einstellen, was aber recht schwer geht. Die Beine kann man ausstrecken, bei der Arbeit braucht man sie nicht. Die Fahrhebel lassen sich in der Neigung und Höhe anpassen und sind angenehm positioniert.

Was die Sicht auf das Mähwerk betrifft, hat der ZT in unserem Vergleich das Nachsehen. Die Abmessungen der Maschine sind zwar gut abzuschätzen, will man aber dicht an Hindernissen vorbeifahren, muss man sich nach vorne lehnen. Vorne begrenzen die Stützräder den Mähbereich, was das Arbeiten in spitzen Ecken und bis zum Rand schwierig macht.

Mulchen oder werfen

Das Mähdeck des ZT ist mit drei Messern ausgestattet und bringt es auf eine Schnittbreite von 1,32 m. Die Schnitthöhe lässt sich von ca. 40 bis 130 mm in insgesamt 15 Positionen einstellen. Dazu begrenzt man die Absenktiefe des Mähdecks über einen Metallstift in einer Lochkulisse an der rechten Fahrerseite. Die Zahlen an der Lochkulisse dienen eher der Orientierung und sind keine absoluten Werte. Wir fänden eine einfache Zahlenskala von 1 bis 15 deshalb sinnvoller.

Abgesenkt wird das Mähdeck mechanisch über ein Gestänge, welches man mit dem Fuß be- und entlasten kann. Insgesamt vier Stützrollen aus Kunststoff tragen das Deck. Standardmäßig liefert Stiga den ZT mit einem Seitenauswurf. Damit kommt der Mäher auch in sehr massigen Aufwüchsen sehr gut klar. Leider steht der Auswurf aber rechts 31 cm über. Randnahes arbeiten ist daher nur mit der linken Fahrzeugseite möglich.

Außerdem muss man beim Mähen genau überlegen wie man fährt, um nicht das Mähgut überall zu verteilen. Eine optionale Haube, die das Gras nach unten leitet, könnte dies verhindern.

Optional bietet Stiga auch ein Mulchkit an. Dazu muss man die drei Messer wechseln, den seitlichen Auswurf demontieren und Abdeckungen/Leitbleche installieren. Das dauerte im Test ca. 30 Minuten. Der Mäher sollte dazu aber vorne aufgebockt sein. Mit dem Mulchkit eignet sich der ZT auch für Zierrasen und arbeitet das Schnittgut sauber in die Narbe ein. Doch beim Einsatz auf Zierrasen sollte man mit der Lenkung aufpassen. Steuert der Fahrer den Mäher zu schnell bzw. steil um die Kurve, gibt es Narbenschäden.

Insgesamt macht die Arbeit mit dem ZT richtig Spaß. Er ist dabei vor allem der Spezialist fürs Grobe. Bei einem Anschaffungspreis von ca. 9.540 € (UVP des Herstellers, alle Preise inkl. 19 % MwSt.) ist dann aber der Spaßfaktor auch sicherlich der Hauptgrund für die Anschaffung des Zero-Turns.

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Stiga Park 640 PWX: Präzise mit mehr Möglichkeiten

Als klassischen Benzin-Frontmäher stellte uns Stiga den Park 640 PWX zur Verfügung. Der Zweizylinder kommt von Stiga selbst, hat einen Hubraum von 586 cm³ und 13,1 kW/17,8 PS Leis­tung.

Für den Mäher gibt es verschiedene Mähdecks. Außerdem bietet der Hersteller noch andere Frontanbaugeräte, wie ein Schneeschild oder eine Kehrmaschine an. Der Park PWX 640 bewegt sich bei den Frontmähern etwa in der mittleren Leistungsklasse. Neben diesem Park-Modell gibt es auch kleinere Frontmäher, die in einem deutlich niedrigeren Preissegment angesiedelt sind, allerdings auch eine geringere Leistung aufweisen.

Immer in der Spur

Auf den ersten Blick wirkt der Park mit den vielen Kunststoffteilen eher günstig im Vergleich zum ZT. Gerade das große, 1,25 m breite Mähdeck vorne bringt der vermeintlich leichteren Maschine aber viel Gewicht, sodass der PWX letztlich mit 340 kg nur 40 kg leichter ist als der Zero-Turn.

Die Nase vorn hat der Park beim Aufstieg. Über die flachen Kotflügel der Vorderräder gelangt der Fahrer zügig zu seinem Arbeitsplatz. Das Lenkrad lässt sich in der Länge, aber nicht in der Neigung einstellen. Der Kunststoffsitz hat leider keine Armlehnen. Er sollte sich unserer Meinung nach in der Länge noch etwas weiter verstellen lassen.

Gut hat uns die Knicklenkung des Mähers gefallen. Weil die Achsen jeweils im gleichen Abstand zum Knickgelenk angeordnet sind, läuft der Hinterwagen immer in der Spur des Vorderwagens. Kollisionen des Hecks in Kurvenfahrten mit z. B. Hauswänden bleiben aus – zumindest mit dem 1,25 m breiten Mähdeck.

Alles im Blick

Die Sicht auf das Mähwerk ist beim Stiga Park perfekt. Man hat alles im Blick und braucht kaum zu den Seiten sehen. Mit dem Fahrpedal steuert man den hydrostatischen 4 x 4-Fahrantrieb und manövriert den Mäher mit der leichtgängigen Lenkung exakt um Hindernisse herum. Auffällig war im Test aber, dass die Lenkung bei komplett eingeschlagenem Knickgelenk gelegentlich hakte. Die Geräuschkulisse liegt mit 90 dBa etwa gleichauf mit dem ZT. Beim Park ist aber das Mähdeck deutlich leiser, dafür schallt der Motor lauter.

Auf der rechten Konsole findet man alle wichtigen Bedienelemente. Gut gefallen hat uns die elektrische Einstellung der Mähtiefe per Schalter. Zur Orientierung gibt es am Mähwerk dazu eine mechanische Anzeige mit einer Zahlenskala – top. Auch den Mähantrieb startet man bequem über einen Druckschalter.

Sauber mähen

Unser 1,25 m breites Mähdeck war für den Park 640 PWX doch recht groß. Der Hersteller empfiehlt ein 1,10 m breites Deck. Für den Vergleich haben wir aber das Größte ausgewählt, um möglichst nah an die Schnittbreite des ZT heranzukommen. Per Fußpedal hebt man das Mähwerk mechanisch an und senkt es auch wieder ab. Eine Zugfeder unterstützt dabei.

Gelegentlich schlugen die hinteren Tasträder des Mähdecks bei Straßenfahrten auf den Boden auf. Wir empfehlen daher, die Mähtiefeneinstellung bei Transportfahrten komplett hochzufahren. Dann bleibt mehr Bodenfreiheit.

Zum Reinigen des Mähwerks lässt es sich werkzeuglos etwa 45 ° hochstellen – sehr gut. Der An- und Abbau des Mähdecks dauerte im Test etwa zehn Minuten. Etwas komplizierter war dabei nur die Demontage des Antriebsriemens. Mit Übung geht es sicherlich schneller. Neben dem Mähwerk haben wir auch das optionale Schneeschild zum Futter anschieben im Stall genutzt. Das kann ein weiterer Einsatzbereich der Maschine sein, allerdings sollte der Gerätewechsel dazu noch einfacher gehen.

Die drei Mulchmesser des Decks haben im Test saubere Arbeit geleistet. Der Park ist sicherlich der Spezialist auf Zierrasen. Auch höher gewachsenes Gras konnte die Maschine mähen, allerdings deutlich langsamer als der ZT. Für üppige Aufwüchse lässt sich am hinteren Ende des Mähdecks ein Blech werkzeuglos abbauen, um das Gras direkt aus dem Schneidwerk zu leiten. Dann liegt es aber breit auf einem Schwad.

Insgesamt ist der Park 640 PWX (ab 2022 Park 700 PWX) eher der Allrounder unter den beiden Mähern und bietet mit dem wechselbaren Anbaugerät mehr Möglichkeiten. In Testausstattung sind aber auch etwa 7.800 € für die Maschine ohne Mähdeck fällig. Für das von uns eingesetzte Mähwerk kommen noch einmal 2.400 € hinzu. Die 1,10 m breite Version kostet etwa 200 € we­niger.

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