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Kitzrettung Regierungswechsel Grasernte

Umstellung auf Akkugeräte

Stihl baut weltweit 500 Stellen ab

Stihl kommt nicht um eine Reduzierung seiner Belegshaft herum. Auch die Wende hin zu mehr Akkugeräten dürfte sich negativ auf die deutschen Werke auswirken.

Lesezeit: 4 Minuten

Stihl reagiert auf die angespannte Wirtschaftslage und will weltweit rund 500 Stellen streichen. Das Unternehmen müsse sich mit der Kosten- und Personalstruktur an die Gegebenheiten des Marktes anpassen, zitiert die Bildzeitung Personalvorstand Michael Prochaska. Vor allem die Verwaltung soll es treffen.

In Deutschland soll der Abbau möglichst sozialverträglich verlaufen, u.a. durch altersbedingte Austritte und ein Freiwilligenprogramm. Kündigungen seien nicht geplant.

Stihl beschäftigte Ende 2024 weltweit gut 19.700 Menschen, über 6.000 davon in Waiblingen, in der Region Stuttgart, im Landkreis Konstanz und in Weinsheim.

Kostet Umstellung auf Akkugeräte weitere Jobs?

In Zukunft könnte auch der Wandel hin zu Akku-Geräten zu einem Wegfall von Jobs führen, so die Bild weiter. 2024 hatte ein Viertel der abgesetzten Produkte einen Akku, bis 2027 sollen es 35 % sein. „Wenn der Anteil unserer Benzingeräte am Gesamtabsatz geringer wird, ist die Beschäftigung in Deutschland geringer“, sagte Traub. Grund ist, das Stihl vor allem in Deutschland die Motorgeräte baut. Den Verlust der Arbeitsplätze könne man nicht wettmachen, da die „Wettbewerbsbedingungen in Deutschland nicht gut genug sind, um hier Akkugeräte zu machen. Punkt.“

Stihl zieht positive Jahresbilanz 2024 und stellt Weichen für die Zukunft

Am Dienstag hat das Unternehmen auch seinen neuen Geschäftsbericht veröffentlicht. Die STIHL Gruppe konnte demnach ihren Umsatz im vergangenen Jahr auf 5,33 Mrd. € steigern – ein Plus von 1,1 % gegenüber dem Vorjahr (2023: 5,27 Mrd. €).

Obwohl das Jahr 2024 geprägt war von anhaltender Kaufzurückhaltung, geopolitischer Unsicherheit und regional unterschiedlicher Konjunkturentwicklung liegt der Umsatz somit weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als vor der Pandemie. Mehr als 90 % des Umsatzes erwirtschaftete der Hersteller von Motorsägen und motorgetriebenen Gartengeräten im Ausland. 

Die Eigenkapitalquote der Gruppe ist von 65,9 % auf 69,0 % gestiegen. Auch die Liquidität der Gruppe entwickelte sich positiv. So werden grundsätzlich weiterhin alle Investitionen des Konzerns aus eigenen liquiden Mitteln finanziert.

Akku-Transformation

Mit einem Anteil von 25 % am Gesamtabsatz sind Akku-Produkte ein wachsender Bestandteil des Stihl Portfolios (2023: 24 %). In Westeuropa dominieren sie bereits den Absatz, während andere Regionen mit unterschiedlicher Dynamik aufholen. So liegt beim Absatz der Akku-Anteil in Deutschland und der Schweiz bei um die 60 %. In benachbarten Ländern wie Österreich, Skandinavien und den Benelux-Staaten ist in etwa jedes zweite verkaufte Stihl Produkt akkubetrieben.

Investitionen

Stihl investierte 2024 weltweit 349 Mio. €, darunter 133 Mio. € am Stammhaus in Deutschland, beispielweise in die EC-Motorenfertigung sowie ein neues Servicegebäude in Werk 2. International lagen Schwerpunkte unter anderem auf dem Ausbau der Akku-Fertigung bei Stihl Inc. in den USA (60 Mio. US-Dollar) sowie dem neuen Werk im rumänischen Oradea mit einem Investitionsvolumen von über 100 Mio. €. Letzteres soll im Oktober 2025 eingeweiht werden und ist künftig ein wichtiger Produktionsstandort für Akku-Produkte sowie die dazugehörigen Batteriepacks.

Stammhaus Waiblingen im Zentrum der Transformation

Das Stammhaus erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 1,63 Mrd. € (2023: 1,58 Mrd. €). Zum 31.12.2024 waren am Stammhaus 6.064 Mitarbeiter beschäftigt (2023: 6.003), was einen moderaten Anstieg darstellt.

Am Stammsitz in Waiblingen steht Stihl vor tiefgreifenden Veränderungen. Die Umstellung von Benzin- auf Akkuprodukte erfordert eine Neuausrichtung sowohl in der Produktion als auch in den Verwaltungsbereichen.

„Durch den Kauf des Werksgeländes in der Stuttgarter Straße in Waiblingen – vormals Syntegon - schafft Stihl Raum zur Konsolidierung bislang verteilter Büro- und Verwaltungsflächen“, sagt Traub. Punktuelle Produktionsverlagerungen innerhalb der Region seien möglich, stünden jedoch nicht im Fokus.

„Der Standort Deutschland bleibt für uns trotz widriger Rahmbedingungen von strategischer Bedeutung und die Region Waiblingen unsere Heimat“, so Traub. “Gleichzeitig stärken wir unsere Gruppe aber auch dadurch, dass wir wichtige Entscheidungskompetenzen in die Märkte verlagern und unseren globalen Fertigungsverbund weiter optimieren.“

Vorstandsvorsitzender Michael Traub geht für die kommenden Jahre von einem moderaten Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich aus – bei gleichzeitig hohem Wettbewerbs- und Transformationsdruck. 

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