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Geschäftsjahr 2022

Stihl: Mehr Umsatz trotz weniger Absatz

Der Forst- und Gartengerätehersteller Stihl meldet ein Umsatzwachstum von 8,6 %. Zum Gewinn schweigt das Unternehmen traditionell, nicht aber zu den Plänen für Akkus, Benzin und E-Fuels.

Lesezeit: 4 Minuten

„Unser Absatz war im Geschäftsjahr 2022 noch wie vor auf hohem Niveau. Gegenüber dem wachstumsstarken Vorjahr verzeichneten wir jedoch einen leichten Rückgang in der Nachfrage. Denn 2022 war geprägt von konjunkturellen und geopolitischen Herausforderungen. Seien es gestörte Lieferketten, Materialknappheit, Krieg in der Ukraine, Energiekrise oder Inflation. Das haben wir auch in der Geschäftsentwicklung gespürt“, fasste Michael Traub, der Stihl-Vorstandsvorsitzende, bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens zusammen.

Der Umsatz hat mit 5,5 Mrd. € ein Rekordniveau erreicht. Das Plus führt Stihl allerdings insbesondere auf Währungseffekte, inflationsbedingte Preisanpassungen und eine stärkere Nachfrage nach hochpreisigen Profi-Produkten zurück. Ohne Wechselkurseffekte hätte der Umsatzzuwachs 3,1 % betragen. Über den unter dem Strich verbleibenden Gewinn schweigt das Unternehmen traditionell. „Das Ergebnis ist zufriedenstellend“, kommentierte Ingrid Jägering, die Stihl-Finanzvorständin.

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Welche Ergebnisse Stihl weltweiterreicht hat

Im Heimatmarkt Deutschland erzielte Stihl nach eigenen Angaben ein Absatzwachstum und einen Umsatz von über 500 Mio. € im Jahr 2022. Die Nachfrage sei hoch gewesen, sowohl bei Profis aus der Forstwirtschaft, dem Baugewerbe und dem Garten- und Landschaftsbau als auch bei Privatkunden.

Westeuropa war laut Stihl geprägt von Trockenheit, Inflation und Veränderungen im Konsumverhalten. Entsprechend ging der Absatz leicht zurück, wobei die Nachfrage nach Akku-Geräten auf Vorjahresniveau lag.

Osteuropa ohne Russland habe sich trotz der schwierigen politischen Lage positiv entwickelt. Nahezu alle Märkte könnten ein Absatzplus verzeichnen. Für Russland und Belarus hat Stihl unmittelbar nach Kriegsbeginn einen Lieferstopp für Motorgeräte verhängt.

In Nordamerika zeig sich der Trend hin zu Akku-Produkten: Während die Nachfrage nach batteriebetriebenen Geräten stieg, ging der Absatz bei Benzin-Geräten leicht zurück.

Positiv entwickelten sich die Märkte in Lateinamerika. Kolumbien, Mexiko und Argentinien verzeichneten sogar zweistellige Wachstumsraten.

Afrika sei ein wichtiger Zukunftsmarkt für Stihl, hatte jedoch mit großen Herausforderungen zu kämpfen, wie zum Beispiel Trockenheit. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen erreichte der Absatz in Südafrika das Vorjahresniveau.

Asien zeigt insgesamt eine positive Tendenz. In China verzeichnete Stihl zweistellige Wachstumsraten. Auch die zunehmende Mechanisierung in Indien wirkte sich positiv auf die Entwicklung aus.

In Ozeanien lag die Nachfrage unter Vorjahresniveau. Das führt Stihl unter anderem auf ungünstige Witterungsbedingungen, hohen Inflationsraten und Konjunkturabschwächungen zurück.

Akku, Benzin, eFuels – wie Stihl seine Geräte künftig antreiben will

Bei den Antriebstechnologien für seine Motorsägen, Rasenmäher und anderen Forst- und Gartengeräten heißt die Maßgabe „doppelte Technologieführerschaft“. Konkret bedeute das, dass Stihl konsequent auf hohem Niveau in die Akku-Technologie investieren und gleichzeitig weiterhin mit Hochdruck daran arbeiten will, die Benzin-Produkte nachhaltig und umweltfreundlich weiterzuentwickeln.

Laut Firmenangaben ist Akku das am stärksten wachsende Marktsegment. Mittlerweile habe Stihl mehr als 80 Akku-Geräte für Privatanwendungen und Profis im Sortiment. 20 % der weltweit verkauften Stihl-Geräte seien mit Akku-Antrieb. Bis 2027 will Stihl den Anteil auf mindestens 35 % steigern, für 2035 wird ein Anteil von 80 % angestrebt.

Als wesentliche Bausteine der Weiterentwicklung der Stihl Akku-Technologie nannte Michael Traub grünen Strom, performantere langlebige Akkus und Ladegeräte sowie E-Motoren mit hohen Wirkungsgraden. Gefertigt werden die Akku-Produkte derzeit an den Standorten in Österreich und den USA. Ab 2024 will Stihl dann zusätzlich am deutschen Stammsitz in Waiblingen und am neuen Produktionsstandort in Oradea, Rumänien, Akku-Produkte produzieren.

Weil Stihl sein Handeln konsequent an den Bedürfnissen der Kunden ausrichte, werde auch der Verbrennermotor weiterentwickelt. Denn Akku sei die Zukunft; gleichzeitig gebe es aber noch viele Arbeitsbereiche und Regionen auf der Welt, in denen Verbrenner-Produkte gebraucht werden. „Im Wald gibt es keine Steckdose“, so Traub.

Beim Verbrenner stetzt Stihl auf biogene Kraftstoffe und E-Fuels. Mit dem selbst entwickelten Kraftstoff MotoMix Eco habe man bereits einen Kraftstoff auf den Markt gebracht, der zu 10 % aus Rohstoffen regenerativer Quellen besteht, wie beispielsweise Holzresten aus der Forstwirtschaft und nicht essbaren Pflanzenteilen. Verglichen mit dem klassischen Zweitaktmotor-Sonderkraftstoff MotoMix werde mit dem MotoMix Eco ein um mindestens 8 % geringerer CO2-Ausstoß erzielt.

In diesem Zug wies Traub auch darauf hin, dass Stihl-Produkte bereits heute „E-Fuels ready“ sind. Das bedeutet, dass alle Stihl-Verbrenner-Produkte ohne technische Veränderungen mit diesen alternativen, umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben werden können. So könne auch die 10 oder 20 Jahre alte Motorsäge sowie alle anderen Stihl-Motorgeräte durch E-Fuels nahezu CO2-neutral betrieben werden. Die umfangreiche Nutzung von E-Fuels strebt Stihl nach eigenen Angaben ab 2027 an.

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