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Strohstriegel gegen Ausfallraps und Ackerfuchsschwanz

Wenn Ausfallraps oder Ackerfuchsschwanz ein Problem sind, muss der erste Bearbeitungsgang nach der Ernte extrem flach erfolgen.

Lesezeit: 3 Minuten

Was tun, wenn Ausfallraps oder Ackerfuchsschwanz zum Problem werden? Ein Baustein der Strategie kann der Einsatz eines Strohstriegel sein. Sein Vorteil: Die Zinken greifen nur 1 bis 2 cm in den Boden und schaffen ideale Keimbedingungen, ohne die Samen zu vergraben. Richtig eingesetzt, nimmt das Samenpotenzial im Boden nach und nach ab.

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Strohstriegel sind technisch keine sehr anspruchsvollen Geräte, leisten aus Sicht eines Pflanzenbauers aber einiges. Das gilt besonders für Fruchtfolgen mit Raps und auf Ackerfuchsschwanz-­Standorten.

Dazu ein wenig pflanzenbaulicher Hintergrund: Auf besseren Standorten und in getreidelastigen Fruchtfolgen ist Ackerfuchsschwanz häufig ein Problem. Es gibt zwar chemische Pflanzenschutzmittel, die sind jedoch schon lange auf dem Markt. Vielfach haben Ackerfuchsschwanzpopulationen Resistenzen gegen diese Mittel aufgebaut.

Neue Wirkstoffe sind in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Betriebswirtschaftlich kann Ackerfuchsschwanz zu erheblichen Einbußen führen. Versuchsergebnisse zeigen, dass 100 Ackerfuchsschwanzpflanzen/m² im Getreide Ertragsverluste von 3 bis 6 dt/ha be­deuten. Hinzu kommen Ertragsausfälle durch den Einsatz von Herbiziden sowie die Herbizidkosten selbst. Berater sprechen in Summe von Kosten in einer Größenordnung zwischen 210 und 270 €/ha.

In Rapsfruchtfolgen macht dagegen der Ausfallraps in Folgekulturen, besonders aber im nächsten Raps, Probleme.

Samen nicht „eingraben“

Ackerfuchsschwanz weist eine primäre und sekundäre Keimruhe auf.

Dadurch braucht es für eine mechanische Bekämpfung direkt nach der Ernte ausreichend Zeit. Ist die nicht vorhanden und wird der Samen ein­gearbeitet, fällt er in die sekundäre Keimruhe und kann dort mehrere Jahre lang verharren. Ähnlich verhält es sich mit dem Raps. Die unvermeidlichen Verlustkörner benötigen Licht zum Keimen. Werden sie durch zu tiefe Stop­pelbearbeitung vergraben, gehen sie in eine Keimruhe und führen in der nächsten Rapskultur zu Schwierigkeiten.

Beste Keimbedingungen

Eine von mehreren Maßnahmen ist der Einsatz sogenannter Schwer- oder Strohstriegel direkt nach der Ernte. Sie ermöglichen mit ihren stabilen Zinken aus 12 bis 16 mm Federstahl eine extrem flache Bodenbearbeitung. Die Striegelzinken kratzen den Boden lediglich auf 1 bis 2 cm Tiefe an und ­erzeugen dabei ausreichend Feinerde, um gute Keimbedingungen für Ackerfuchsschwanz- oder Rapssamen zu schaffen.

Der Striegel kann aber noch mehr. Richtig eingestellt, schüttelt er Unkrautsamen und Ausfallgetreide aus dem Stroh und sorgt für gute Auflaufraten. Und obwohl keine intensive Vermischung mit dem Boden erfolgt, reicht das „Einstauben“ des Strohs für den Rottevorgang aus. Eines kann der Striegel jedoch nicht, auch wenn das häufig angenommen wird: Ein Strohstriegel kann die schlechte Strohverteilung und Häckselqualität des Mähdreschers nicht ausgleichen.

Für ein ordentliches Arbeitsergebnis sind zudem folgende Punkte wichtig:

  • Am Tag nach der Ernte striegeln.
  • Das Stroh sollte trocken sein.
  • Eine Stoppelhöhe von 10 bis 15 cm, damit der Kämmeffekt funktioniert und sich das Stroh nicht aufstaut.
  • Geschwindigkeiten um 20 km/h bringen Flächenleistung und Arbeitsqualität.
  • Den Striegel am Vorgewende möglichst nicht ausheben, das vermeidet Strohhaufen.
  • Häufig sind mehrere Bearbeitungsgänge nötig.

Der Anstellwinkel der etwa 70 cm langen Zinken sollte hydraulisch verstellbar sein, so kann der Arbeitseffekt während der Fahrt an veränderte Bedingungen angepasst werden.

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