Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Zwei Tage ziehen

top agrar ackert mit neuem John Deere 8 RX 410

Bei der JD-Serie 8R hatte der Kunde bisher die Wahl zwischen einem Standard-Radschlepper und der Raupe 8RT. Neu ist der 8RX mit vier Dreiecks-Laufbändern. Wir haben uns die Unterschiede angeschaut.

Lesezeit: 5 Minuten

Das Design mit den kantigen Kotflügeln und der abstehenden Kabine ist ohne Frage Geschmackssache. Doch in welchen praktischen Punkten unterscheidet sich der 8RX von dem 8RT aus unserem Raupenvergleich.

Offiziell für einen Test wollte uns John Deere den neuen RX noch nicht zur Verfügung stellen. Dafür konnten wir uns aber einen 8RX 410 über einen Händler für zwei Tage sichern und ihn bei der Bodenbearbeitung richtig ziehen lassen.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Der 9,0 l PSS-Motor von DPS ist identisch mit dem der 8RT 410. Er leistet laut Hersteller bei Zugarbeiten bis zu 326 kW/443 PS. Der Dieseltank fasst beim 8RX 851 l (8RT: 764 l) Das Topmodell ist lediglich mit dem e23 Lastschaltgetriebe erhältlich. Das stufenlose AutoPowr-Getriebe gibt es nur bis zum 8RX 370.

Große Aufstandsfläche

Anders als beim 8RT sind die Kettenlaufwerke nicht kraftschlüssig, sondern formschlüssig angetrieben. Die Antriebsräder greifen in Stege des Laufbands und übertragen so die Kraft. Für eine reibschlüssige Verbindung reicht die Kontaktfläche zwischen Gummiband und Antriebsrädern nicht aus. Hinten lassen sich maximal 76 cm und vorne 61 cm breite Bänder von Camso aufziehen. Die Gesamtaufstandsfläche von 4,6 m² (laut Hersteller) übersteigt damit die der klassischen Raupe nochmals deutlich. Und das Ganze bei einer Außenbreite unter 3 m.

Wichtiger als die theoretische Aufstandsfläche ist für eine gute Kraftübertragung jedoch die Bodenanpassung der Laufwerke. Alle Laufwerke können ±10° um die Aufhängung pendeln. Da die einzelnen Laufwerke kürzer sind, folgen sie den Bodenkonturen besser. Vorne sind zwei und hinten drei Stützrollen montiert.

Leider sind die drei hinteren nur über Gummiblöcke mit dem Laufwerksrahmen verbunden und können lediglich minimal ausweichen. Über kurze Erhebungen kippeln deshalb auch die Dreieckslaufwerke. Insgesamt passen sich die vier Laufwerke aber besser dem Acker und der Straße an als die zweigleisige Raupe.

Das merkt man auch beim Fahrkomfort. Durch die zwei weiteren Kontaktflächen zum Boden wankt der Schlepper nicht so viel. Die serienmäßige, rein mechanische Vier-Punkt-Kabinenfederung hat spürbar weniger zu tun. Bei kurzen Schlaglöchern poltern die Laufwerke dennoch stark, da sie im Gegensatz zum Reifen in sich nicht federn.

Eine Vorderachsfederung gibt es für den 8RX leider nicht. Laut John Deere hätten Versuche ergeben, dass es keine positiven Auswirkungen mit Federung auf das Fahrverhalten gebe. Der Lenkzylinder ist ordentlich dimensioniert. Die schweren Laufwerke lassen sich selbst im Stand auf festem Boden mühelos lenken.

Der Radstand wächst im Verhältnis zur Radmaschine um 18,5 cm auf 323,5 cm. Trotzdem ist der 8RX sehr wendig unterwegs. Meist begrenzte eher das Anbaugerät als der Schlepper den Wendekreis. Trotz größerem Radstand baut der Schlepper ca. 14 cm kürzer als die klassische Raupe.

Mehr Auswahl

Beim 8RT muss der Kunde bei der Ausstattung Abstriche machen. Der 8RX bietet hingegen mit dem großen Hydrauliksystem und verschiedenen Optionen fürs Heck die gleichen Optionen wie der Radschlepper 8R.

Die große Hydraulikanlage fördert bis zu 321 l/min, eine Druckluftanlage gibt es ab Werk. Das Hubwerk haben die Ingenieure aufgrund des Raupenlaufwerks etwas nach hinten geschoben. Die Hubkraft liegt hier laut John Deere bei durchgängigen 9 t. Optional sind beim 8RX anstatt der Stabilisierungsanschläge auch richtige Streben sowie ein hydraulischer Oberlenker erhältlich. Die Außenbedienung ist aufgrund der heruntergezogenen Kotflügel für die Dreiecksraupen schön niedrig und gut zu erreichen.

Beim Fahren verhält sich der Schlepper auf vier Raupen ähnlich wie ein Radschlepper. Die Belastungen auf das Anbaugerät sind im Vergleich zum 8RT deutlich geringer. Ein Frontkraftheber für den RX gibt es von Laforge und montiert der Händler vor Ort.

Ein großer Vorteil des 8RX gegenüber des 8RT ist das auf 24 t erhöhte zulässige Gesamtgewicht. Mit 1100 kg Frontgewicht wog unser Vorführschlepper 19800 kg. Damit bleiben noch gut 4 t Nutzlast. Das reicht für ein ordentliches Anbaugerät oder auch 4 t Stützlast auf der Kugel. Der 8RT hingegen ist bei einem Gewicht von 18,3 t mit normaler Ballastierung schon überladen.

Das hohe Gewicht des 8RX sorgt für eine ordentliche Kraftübertragung. Auf dem schweren Boden musste der Schlepper die 5 m breite Scheibeneggen-Grubber-Kombination, einen Kuhn Performer, auf gut 25 cm Tiefe durch den Acker ziehen. Dabei bekamen wir den Motor schnell in die Drückung, ohne nennenswerten Schlupf.

Komfortabel für lange Tage

Der Aufstieg beim RX ist natürlich steiler als beim RT. Jedoch sind die sechs Stufen sehr ordentlich positioniert. Und auch den Türgriff hat John Deere endlich tiefer gesetzt. Die Kabine ist identisch zur Raupe. Hier fehlt es an nichts: Kühlschrank, DAB+Radio mit AppleCarPlay, Fußstützen, Ledersessel mit Massagefunktion und Belüftung. Auch die Übersicht ist ordentlich.

Leider lässt sich der Multifunktionshebel CommandPro nicht im Zusammenspiel mit dem e23-Getriebe ordern. Deshalb gibt es den Joystick nur mit AutoPowr bis zum 8RX 370. Bei uns mussten wir mit dem klassischen orangenen Stick schalten. Mit GPS-Lenksystem und guten Systemen wie die Schaltautomatik oder die Wendeautomatisierung hat der Fahrer im Feld aber kaum noch was zu tun.

Doch für welche Raupe sollte man sich nun entscheiden? Laut John Deere hat die klassische 8RT einen besseren Wirkungsgrad und soll vor allem beim Ziehen auf gerader Strecke punkten. Uns konnte der Vierfüßer 8RX häufig überzeugen. Der Schlepper lässt sich annähernd wie ein klassischer Schlepper mit all seinen Vorteilen fahren.

Das Lenksystem fädelt sanfter in die nächste Spur ein und der Federungskomfort ist besser. Die Ballastierung muss nicht so genau auf die jeweilige Zugarbeit abgestimmt sein.

Preis: Während der 8RT 410 in Testausstattung mit etwa 423.000 € in der Liste steht, muss man für den 8RX 410 mit 460.000 € rechnen.

Mehr zu dem Thema

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.