Für große Flächenleistungen hat Kuhn seine neuen ESPRO-Drillmaschinen entwickelt. Bei sechs Metern Arbeitsbreite können Geschwindigkeiten von 13 km/h mit nur 200 PS erreicht werden, also weniger als 35 PS pro Meter, schreibt der Hersteller.

 

Vorne sorgen zwei Scheibenreihen dafür, dass der Boden gelockert und gut durchmischt wird. Sie gewährleisten auch eine optimale, oberflächliche Einarbeitung von Pflanzenrückständen. Dank ihres Durchmessers von 460 mm soll der Boden eine feine Krümelstruktur erhalten, so Kuhn weiter. Die gewölbte Form gewährleiste dabei, dass die Scheiben selbst in schwere Böden optimal einziehen.

 

Für ausreichenden Bodenkontakt jedes Saatkorns sorgt bei der ESPRO ein Reifenpacker. Jedes Rad des Packers drückt zwei Saatreihen an:

 

1. Die Räder sind versetzt angeordnet. Das soll ein Aufschieben von Erde verhindern und folglich einen erhöhten Zugkraftbedarf vermeiden.

 

2. Der Reifenpacker mit 900 mm Durchmesser arbeitet im Vergleich mit kleineren Rädern mit verringertem Rollwiderstand. Die Räder sind 215 mm breit und in einem Abstand von 85 mm angeordnet. So könnten Erde und Ernterückstände nahezu ungehindert nach hinten abfließen.

 

3. Die Reifen des Packers mit Rechteckprofil sollen für eine gleichmäßige Rückverfestigung über die gesamte Reifenbreite sorgen. Die kantigen Rillen krümeln die Erde zusätzlich und lassen genügend Feinerde an der Oberfläche zurück.

 

Die Säschiene CROSS FLEX legt das Saatgut unter allen Einsatzbedingungen und Arbeitsgeschwindigkeiten gleichmäßig ab, so Kuhn weiter. Die Säelemente sind mittels flexiblen Gummiblöcken an der Säschiene befestigt, die über ein spezielles, kreuzförmiges Innenprofil verfügt. Die Gummiblöcke wirken so wie vier kleine Federn, welche sich den Auf- und Abbewegungen der Säelemente bei Bodenunebenheiten anpassen; das Profil verhindert, dass sich ihre Position im Rohr ändert. Die Säelemente würden so jedes Mal schnell und präzise in ihre Ausgangsposition zurückkehren. Somit könne die Ablagetiefe auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten genau eingehalten werden.

 

Die CROSS FLEX-Säschiene ist mit jenen Doppelscheibenscharen ausgerüstet, die bereits von der SEEDFLEX-Säschiene bekannt sind.

 

Die ESPRO ist laut Kuhn eine ISOBUS-Maschine, die mit den Bedienterminals CCI 200 (ISOBUS) oder VT 50 (nicht ISOBUS-kompatibel) ausgerüstet werden kann. Eine Joystick-Bedienung ist als Sonderausrüstung erhältlich. Unabhängig von der gewählten Bedienart erhält der Fahrer einen benutzerfreundlichen Touchscreen mit Softkey-Tasten.

 

Um Wendemanöver zu vereinfachen, ist die Drillmaschine mit einer automatischen Vorgewendesteuerung ausgerüstet. Per Tastendruck werden die Arbeitswerkzeuge dabei sequentiell ausgehoben, sobald sich die Drillmaschine dem Vorgewende nähert. Dies würde eine exakte Aussaat bis zum Feldrand erlauben, heißt es. Die Dosiereinheit stoppt automatisch mit dem Aushub der vorderen Werkzeuge. Dies sorgt dafür, dass das in den Säleitungen befindliche Saatgut abgelegt wird, bevor die Säelemente ausgehoben werden. Folglich geht kein Saatgut verloren. Sobald das Wendemanöver abgeschlossen ist, kehrt sich der Vorgang um.

 

Die Abdrehprobe ist genauso einfach und kann in weniger als fünf Minuten durchgeführt werden, heißt es. Die vorderen Scheibenreihen, die Sätiefe und der Schardruck werden über aufsteckbare Einstellscheiben an den Hydraulikzylindern verändert.

 

Die Lager der vorderen Scheiben sowie der Säschare sind komplett abgedichtet und somit völlig wartungsfrei. Außerdem gibt es an dieser Maschine nur wenige Gelenkpunkte und bewegliche Teile, die eine vermehrte Aufmerksamkeit erfordern würden.

 

Als Sonderausrüstung sind Spurlockerer, vordere Andruckrollen, Vorauflaufmarkierer sowie eine hydraulische Bremsanlage oder eine Druckluftbremsanlage erhältlich.

 

Die drei Meter breite ESPRO 3000 und die ESPRO 6000 R mit sechs Metern Arbeitsbreite werden ab Sommer 2015 in limitierten Stückzahlen erhältlich sein. Weitere Modelle und Arbeitsbreiten folgen in den kommenden Jahren.